Hallo!
Der Standardausgang, wie du ihn nennst, ist die Mikrofonbuchse.
Ja, da kommt ein Ton mit raus, aber selbstverständlich ist sein Pegel abhängig von der Lautstärkeeinstellung.
Versuche das mal so zu sehen:
Ein Hörer an einem Funkgerät macht überhaupt nur Sinn bei Vollduplexbetrieb, in BOS-Kreisen auch Gegensprechen genannt.
Da erfüllt der Hörer den Sinn, das man seine eigene Aussendung über das Relais selber wieder mithören kann.
Im Betriebsfunk ist diese Betriebsart verflixt selten. Ebenso selten sind auch die aufwändigen, teuren Duplexfunkgeräte.
Standard-Betriebsfunk ist nun mal Simplex (Wechselsprechen) wo Hörer schlichtweg keinen Sinn machen.
Das da auch die NF aus der Mikrofonbuchse kommt, sowie das Motorola überhaupt einen passenden Hörer für die GM3x0 anbietet, hat ausschließlich etwas mit "ungewöhnlichen" Kundenanfragen zu tun.
Ich persönlich kenne diesen Hörer zu den GM3x0 auch nur vom Prospekt, real gesehen oder gar verkauft habe ich sowas noch nie.
Wozu auch...ist teuer und macht (absolute Sonderfälle mal ausgenommen) keinen Sinn.
Ungeregelte NF-Ausgänge werden im Betriebsfunk überwiegend nur für zwei Hauptanwendungsgebiete gebraucht:
1.: Anschluß eines Datenfunkmodems (FFSK)
2.: Vieldraht-Anbindung einer Feststation an z.B. Major4/5.
Beides macht man in der Regel über die rückseitige Zubehörbuchse.
Funkgeräte wo man sinnreich einen Hörer anschließen kann (Vollduplex/Gegensprechen) gibt es ausschließlich bei den BOS sowie den Energieversorgungsbetrieben.
Das sind dann aber eben auch keine normalen Betriebsfunkgeräte wie die GM3x0...
Will man dennoch unbedingt ein Hörer zum Wechselsprechen benutzen, muss man sich die Hörerlautstärke halt am Lautstärkeregler einstellen - und sich entscheiden ob man nur über Hörer oder nur über Lautsprecher hören will.
Will man beides geht das nur über die Zubehörbuchse auf der Geräterückseite:
Pin 11 = NF-Ausgang ungeregelt
Pin 7 = GND (Masse)
Den Pin 11 kann man mittels CPS unterschiedlich programmieren.
Setzt man ihn auf NF, gefiltert, Rauschsperre, beträgt der Ausgangspegel dort
600mV bei 60% des Nennhubes der Gegenstelle.
Reicht der Pegel für die Hörmuschel nicht, kann man einen kleinen Verstärker dazwischen schalten und über einen Trimmer die gewünschte Hörerlautstärke fest einstellen.
Sinniger Weise kann man dann noch gleich den Rest auch hinten anschließen:
Sprechkapsel an Pin 2 (Ext. Mikrofon Eingang) und PTT auf Pin 3.
Aber obacht: Pin 3 PTT will auf GND getastet werden, nicht wie bei BOS-Geräten üblich auf +12V! Kann böse enden wenn man sowas ignoriert.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser