Hallo!
Klassischer Fall von kontraproduktiven Verhalten..:-)
Wundert mich ehrlich gesagt das solche Fehler nicht täglich hier im Forum auftauchen.
Der Roh-Ausgang eines FM-Demodulators (leichtsinniger weise als Diskriminatorausgang bezeichnet) ist in der Regel sehr hochohmig und arbeitet mit sehr niedrigen Signalspannungen. Selbst ein und das selbe IC kann dort sehr unterschiedliche Signalpegel aufweisen, abhängig von der Versorgungsspannung des IC's sowie der Last an diesem Signalausgang.
An diesem Roh-Ausgang (Basisband-Ausgang wäre zutreffender) kommt ein Mischsignal welches von 0Hz (wirklich Gleichspannung!) bis hin zu einigen zig kHz reicht.
Der "Ton", welcher weiterverarbeitet wird ist nur ein Teil dieses Signalgemisches.
Nämlich das vergleichsweise kleine Spektralfenster zwischen etwa 300Hz und 3kHz.
Das Spektrum was weit darüber (ab 5kHz aufwärts etwa) liegt wird fast immer als Rauschkriterium für die Rauschsperre genutzt - ganz einfach nach dem Grundsatz das der Signalpegel über dem Sprachbereich umso geringer ist, je stärker ein Signal empfangen wird.
Etwas gehobenere Empfänger welche eine AFC-Funktion aufweisen, also eine automatische Frequenznachführung bei gewissen Frequenzabweichungen (z.B. Dopplereffekt) nutzen zudem noch den Gleichspannungsteil der aus dem Demodulator kommt, weil die Spannung und Polarität eine direkte Aussage darüber treffen wie groß eine Frequenzdifferenz ist und in welcher Richtung die Frequenz liegt.
In deinem Fall ist das also sehr simpel:
Durch Anschluß des Rechners verringert sich der hochfrequente Rauschpegel am IC-Ausgang, weil die Gesamtlast Scanner + PC die Spannung zusammenbrechen lässt.
Logische Wirkung: Rauschsperre öffnet...denn je weniger Rauschpegel, destso stärker muss wohl das Signal sein was da gerade empfangen wird.
Ebenso können auch Störungen die über deine Leitung an dieses IC kommen akute Probleme verursachen. In diesem Schaltungsbereich sind Spannungen unterhalb von 200mV üblich. Da über ein Kabel 10mV Brummspannung oder Rauschen vom PC-Netzteil drüber gelegt, ist ein brauchbarer Empfang schon nicht mehr möglich.
Nun, wie man "richtig" einen Diskriminatorausgang an einen empfindlichen Demodulatorausgang dimensioniert sieht man in den Schaltplänen professioneller Betriebs- und BOS Geräte. Auf www.diskriminator.nl hingegen sieht man nur Pfuschlösungen.
Mal reicht angeblich nur ein Serienwiderstand von 10kOhm - wo man sich ernsthaft fragt das der denn für einen Sinn haben soll - mal wird dann noch ein Kondensator nach Masse verschaltet, was dann schon sinniger erscheint. Das soll dann halt ein RC-Tiefpass darstellen welcher Restpegel der Zwischenfrequenz und der Oszillatoren zurück halten soll.
Nö, richtig geht anders. AEG/EADS,Bosch, Motorola, Vertex u.v.a. machen es vor:
Aktiver Tiefpass mit mässiger Verstärkung bei gleichzeitig möglichst hoher Rückdämpfung.
Ein Operationsverstärker mit einem Kondensator und ein paar Widerstände brauchts.
Und schon ist der Ausgang so stabil das eine beeinflussung des Empfangs nicht mal mehr möglich ist, wenn man den Ausgang hart kurzschließen sollte.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser