Hallo!

Zitat Zitat von Lion Beitrag anzeigen
Ah, ok, dann geht das gar nicht ;)
Hätte sonst jetzt noch stundenlang weiterprobiert :-S

Dann liege ich sicher auch richtig, dass man es andersrum, also

PC mit POCSAG Signal -> NF Filter -> In Buchse vom Funkgerät

genauso wenig ein Signal senden kann. Weil ich habe hier einen Pager liegen
und das war mein ursprüngliches Ziel, den zum piepen zu bekommen ;)
Ähm, jawoll...!
Das empfangen von Pocsag ist mit einem Diskrimitatorausgang sehr einfach.
Das senden hingegen ist alles andere als einfach:

Zunächst einmal muss der PC das Pocsag-Signal binär mit der exakten Baudrate ausgeben.
Also z.B. mit einem Pin an einem echten LPT-Port oder einem echten COM-Port entsprechend des Bitmusters wackeln.
Betonung liegt hier auf ECHT, denn jegliche USB-auf-LPT oder USB-auf-RS232 Adapter versagen mit dieser Aufgabe ebenso wie z.B. eine Soundkarte.

Weiterhin braucht man einen speziellen Sender.
Einer der eben dieses binäre Signal, bestehend aus "Low" und "High" Pegeln, direkt umsetzen kann in ein NRZ-Signal Sendefrequenz - Hub und Sendefrequenz + Hub.
NRZ steht dabei für "No Return to Zero".
Sprich: Ein Pocsag-Sender für die Frequenz 172,200MHz darf niemals auf exakt dieser Frequenz senden, sondern muss bei einem Low-Pegel eben auf 172,196MHz und bei einem High-Pegel auf exakt 172,204MHz senden.

Normale Funkgeräte sind dafür einfach nicht ausgelegt, weil analoge Signale (Sprache) generell analog um den Nullpunkt ( 0 Volt = 172,200MHz) herrum übertragen werden.
Daher ist jedes Funkgerät so ausgelegt, das es im Ruhezustand (keiner oder konstanter DC-Pegel am Modulationseingang) immer wieder auf die exakte Kanalfrequenz regelt.

Man kann z.B. eine aktuelle GM3x0 (Motorola Waris Mobile-Familie) mit sorgfältigem Abgleich als Pocsag-Sender einrichten. Die DAU's von Oelmann sind z.B. mit GM-Databoxen (GM340 mit Sonderfront, ähnlich der MAP-27 Front) bestückt:

http://www.oelmann-elektronik.de/pro.../PI_340_08.pdf

Ist allerdings schon aufwändiger:
Zum einen muss man das Gerät eben soweit dejustieren, das es um den Nennhub tiefer liegt bei Low-Modulation (Leerträger -4kHz) und den Hub so einstellen das er bei High eben 8kHz über Low liegt.
Nochmal eben soviel Arbeit steckt man dann darein die Zweipunktmodulation so ab zu stimmen das da wirklich ein sauberes Pocsagsignal mit weichen aber randscharfen Flanken aus dem Sender kommen.

Richtig komerzielle Pocsag-Sender, also sowas wie z.B. für Cityruf/Euromessage usw. benutzt wird, arbeitet komplett anders. Ein spezieller DDS-Generator auf einer niedrigen ZF.
Diese wird dann im Spektrum und Signalform optimiert gefiltert und mittels eines Upconverters auf die eigentliche Sendefrequenz gemischt.

Ergo: Mal eben mit einer Handfunke ein Pocsag-Signal zu erzeugen, ist fast unmöglich.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser