Hallo!

Zitat Zitat von Zafira178 Beitrag anzeigen
Gibt es ein Messverfahren, bei dem man feststellen kann wo in einem Gebäude der analoge FME auslöst und wo nicht ( einen gut eingestellten FME vorausgesetzt), möglicheweise sogar eine Art Handgerät das mir im Haus oder Wohnung anzeigt, wo ich den besten Emfpang habe?

Ich meine damit natürlich nicht den Unterschied Kellergeschoss und Dachterrasse :-).
Es gibt Kollegen von mir, die behaupten, schon Zentimeter würden es in ihrem Haus ausmachen, ob der FME auslöst oder nicht. Würde mich über Antworten freuen!
Sicherlich kann man die Inhouseversorgung messen, wird in vielen Funknetzen auch gemacht. In einigen sogar "automatisch"...dazu im übernächsten Absatz..:-)

Erstmal die Grundlagen:
Das 4m Band hat noch eine relativ gute Materialdurchdringung, wird also weitaus weniger in seiner Feldstärke durch Hindernisse (Wälder, Wände usw.) gedämpft als z.B. 2m oder 70cm (TETRA). Allerdings gilt dieses eher für regulär gemauerte Wände.
Überall wo hingegen Stahlbeton (fast immer als Fußboden/Decke, manchmal auch die Wände je nach Gebäude) als Baumaterial verwendet wurde, befinden sich Matten aus Bewehrungsstahl drin. Sie bilden also eine Barriere wo das 4m Band sogut wie garnicht durchkommt. Realistisch sprechen wir hier, je nach Wandstärke von Dämpfungen in der größenordnung zwischen 30-60dB. Das überhaupt in solchen Gebäuden was empfangen werden kann liegt an Gebäudeöffnungen (Fenster, Türen) wodurch die Feldausbreitung eindringen und sich im Gebäude durch Reflexionen ausbreiten kann.
Erschwerend kommt bei 4m noch hinzu, das dort noch viele Geräte mit ihren Oberwellen rumschleudern und zusätzlich die Nutzsignale noch stören können.
Solange die Feldstärke richtig kräftig ist, also der nächste Alarmumsetzer oder Gleichwellenrelais nur ein paar Km entfernt ist, sieht das ganze noch recht harmlos aus.
Schlimmer hingegen ist es bei großen Landkreisen ohne Gleichwelle oder halt mit zu kleiner Gleichwelle (zu wenig Relais für das abzudeckende Gebiet).
So ab rund 10Km Distanz wird es für einen FME schon verflucht schwierig, erst recht wenn sie innerhalb von Gebäuden betrieben werden. Ja, da kommt es dann wirklich häufig auf wenige Zentimeter an.

Die häufig umgesetzte "automatische" Messung nennt sich Empfangskontrolle, Feldstärkealarm usw.
Das Netz (die Leitstelle, die Alarmumsetzer oder halt das GW-Netz) senden in einem festgelegten Zeitabstand ein kurzes Testsignal. Das kann z.B. alle 10 Minuten ein FMS-Paket sein, oder auch ein kurzer Rufton.
Die FME's sind dann so programmiert, das sie Alarm geben und anzeigen das sie kein Empfang haben, wenn sie z.B. 15 Minuten lang dieses Testsignal nicht empfangen haben.

Dazu braucht man halt FME's die sowas unterstützen und jemanden der das Netz entsprechend einrichtet. Kann ich speziell solchen Landkreisen empfehlen, welche wirklich an der Grenze ihrer Reichweite arbeiten müssen, weil zu wenig Relais für viel zu große Fläche...
Keine Sorgen machen muss man sich bei DME-Netzen. Da ist sowas grundsätzlich im Netz vorgesehen. Lediglich bei der Programmierung der DME's muss das nur noch entsprechend eingestellt werden.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser