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Thema: Wann fängt bei uns die Zukunft an?

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    Wann fängt bei uns die Zukunft an?

    Politik vs. Feuerwehr, Bürger vs. Feuerwehr, und als Sahnehäubchen gibts auch noch Feuerwehr vs. Feuerwehr. Eine kleine Auflistung aktueller Konflikte:
    1. Kusel: Stützpunktwehr will größtenteils austreten, wenn der Wehrleiter nicht zurücktritt. Dieser tritt daraufhin zurück. Nun drohen mehrere andere Wehren der Verbandsgemeinde mit Austritt, wenn der Wehrleiter nicht im Amt bleibt bzw. wenn diejenigen, die beim Stützpunkt dessen Rücktritt am vehementesten forderten, nicht aus der Feuerwehr geworfen werden.
    2. Dietersheim: http://www.feuerwehr.de/news/2009/07/31/dietersheim.php
      Sachstand mittlerweile: ein Bürgerbegehren (!) gegen die Neubeschaffung eines Fahrzeuges.
    3. Krusendorf: http://www.kn-online.de/lokales/rend...-die-Luft.html
      Die beiden Fraktionen wollen den Antrag der Krusendorfer Feuerwehr auf Ersatzbeschaffung eines Löschfahrzeugs ablehnen, weil es sich dabei um eine freiwillige Leistung der Gemeinde handle, die man sich angesichts der angespannten Haushaltslage nicht mehr leisten könne. Nach offizieller Schätzung würde ein solches Fahrzeug zwischen 100000 und 150000 Euro kosten. Eine Ersatzbeschaffung sei nicht erforderlich, „weil das Brandlastgutachten für die Gemeinde Schwedeneck keine Notwendigkeit ausweist“, argumentieren Roland Bartz und Karl-August Meves weiter. Das Fahrzeug der Löschgruppe Birkenmoor solle nach Krusendorf verlegt werden. Und: „2011 wird ein Standort geschlossen“, heißt es im Antrag. Die Feuerwehren erhielten „über die vorgegebene Zeitschiene ausreichend Zeit, sich auf die neue Struktur einzustellen“
    4. Lindau: http://www.inselwache.de/


    Die Ansichten über die Feuerwehr, die mancher Bürger und Politiker in diesen Fällen erkennen lässt, sind nicht unbedingt die, die man als Feuerwehrler erwartet. Manche Aktionen/Reaktionen der Feuerwehr(angehörigen) erscheint allerdings auch nicht wirklich durchdacht und glücklich.
    Und zumindest bei 3 Fällen gibt es eine einfache Schlussfolgerung: Es geht ums Geld. Vielleicht nicht ausschließlich, aber doch ziemlich deutlich.
    Derzeit brechen (insbesondere die Gewerbe-)steuern quer durchs Land zusammen. Die in Zukunft zu erwartenden Laufzeiten von Feuerwehrfahrzeugen sind dank High-Tech und Weiterentwicklungen sicher auch nicht mehr die, die man in der Vergangenheit erreichen konnte. Bei anderen Pflichtaufgaben kann man derzeit auch eher Kostensteigerungen erwarten, so dass der Verweis darauf als einfachstes Gegenargument auch zunehmend schwieriger wird.
    Vereinfacht gesagt: Feuerwehr wird teurer, das Geld dafür aber gleichzeitig weniger.

    Man kann also ziemlich sicher davon ausgehen, dass Bürger und Politiker bei Brandschutzausgaben zukünftig deutlich argwöhnischer reagieren werden, und dass man selbst bei den sinnvollsten und dringendsten Beschaffungen auf heftigen Gegenwind stoßen kann. Gerade solche Diskussionen wie in Dietersheim oder Krusendorf könnten schon morgen so ziemlich überall in Deutschland auftauchen.

    Wie kann/sollte man sich also von Feuerwehrseite auf die Zukunft vorbereiten? Eine Musterlösung hab ich natürlich auch nicht, aber ich denke, dass Öffentlichkeitsarbeit, uns hier insbesondere die Selbstdarstellung einen immensen Beitrag dazu leisten können. Dazu muss die Einstellung kommen, sich Änderungen/Weiterentwicklungen nicht grundsätzlich zu verschließen, egal wie die Änderung aussieht. Spätestens da wird dann auch das Loslassen von Traditionen ins Spiel kommen (müssen). Vermutlich sind die Folgen aller möglichen Entwicklungsprozesse von vornherein milder zu erwarten, wenn ein solcher Prozess von Feuerwehrseite aus gestartet oder zumindest aktiv begleitet wird.
    Wenn ich über diesen letzten Absatz nachdenke, mich an einige Diskussionen der letzten Monate hier und anderenorts erinnere, bin ich nicht gerade sehr optimistisch. Irgendwann wird der "Sammelthread zur Verabschiedung geschlossener/zwangszusammengelegter Wehren" hier im Forum erscheinen, und viele werden noch immer überrascht sein.
    Oder seh ich vielleicht doch zu schwarz?

  2. #2
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    Unfassbar

    Zu 2. Dann sollen die Idi... sich mal schnell mit Eimern und Gartenschleuchen eindecken.....
    Lass mich Arzt, ich bin durch !!!!

    www.hp-weishaupt.de

  3. #3
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    Man kann gar nicht so viel essen wie man k.... möchte...

  4. #4
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    Zitat Zitat von MeisterH Beitrag anzeigen
    Man kann gar nicht so viel essen wie man k.... möchte...
    Nicht in den gleichen Worten, aber in im gleichen Sinne habe ich auch gedacht. Die Unterschriften-Sammelaktion gegen die Feuerwehr stelle ich mir gerade in kleinen Orten sehr schwierig vor. Da bricht man einen großen Streit von der Stange. Man sollte solche Aktionen auch zu Ende denken und "nicht einfach eine Aktion anfangen".

    Ich bin fassungslos auf was die Leute so kommen. Wenn es aber ein Großfeuerwehr oder Verkehrsunfall mit Klemmer gibt und die Feuerwehr Dietersheim nicht kommt bei dem Menschen ums Leben kommen, sieht die Welt wieder anders aus. Leider dann zu spät....
    Gruß Etienne

    Es gibt keine Probleme. Wir haben Tages-, Wochen- und Monatsprojekte

  5. #5
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    Mein Vorschlag dazu wäre einen Brunnen zental zu bohren und ein großes Gartenhaus daneben hinzustellen wo mehrere Gartenschläuche drinnen wäre. Tür aufschrift wäre "Tür nur ber Feuer öffnen".

    Wenn man keine anderen Probleme hat dann schaut man einfach wem man Probleme verschaffen kann, ist leider so und wenn es den jemand gibt den alle nicht mögen, dann stürzt man sich leider auf diese Person und wenn diese noch bei der Wehr ist dann für das leider zu solchen Problemen!!!

  6. #6
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    Zitat Zitat von Music-of-Dreamworld Beitrag anzeigen
    Wenn man keine anderen Probleme hat dann schaut man einfach wem man Probleme verschaffen kann, ist leider so und wenn es den jemand gibt den alle nicht mögen, dann stürzt man sich leider auf diese Person und wenn diese noch bei der Wehr ist dann für das leider zu solchen Problemen!!!
    Solche Probleme wie in Dietersheim kommen ganz sicher nicht, weil einer einen nicht mag.

  7. #7
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    Zitat Zitat von Etienne Beitrag anzeigen
    Ich bin fassungslos auf was die Leute so kommen. Wenn es aber ein Großfeuerwehr oder Verkehrsunfall mit Klemmer gibt und die Feuerwehr Dietersheim nicht kommt bei dem Menschen ums Leben kommen, sieht die Welt wieder anders aus. Leider dann zu spät....
    dann müssen die Straßen um die Gemeinde ja mit Unfallwracks und Toten nur so gepflastert sein, weil bisher hat die Wehr ja auch kein hydraulisches Rettungsgerät. Und auch beim Großbrand kann man durchaus mit LF 8 oder gar nem TSF arbeiten...

    Ich halte das dort schlichtweg für einen defintiven Fall von nicht aufeinander zugehen.
    Wäre doch gar kein Thema zu sagen "Ok, wir nehmen die gute Ausrüstung vom alten Fahrzeug, bereiten alles für den EInbau von hydraulischem rettungsgerät vor und beschaffen das dann in ein oder zwei Jahren". Aber hier muss es wieder alles auf einmal mit dem Kopf durch die Wand sein...
    Viele Grüße

    Christian

  8. #8
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    Es ist erschrecken zu lesen, was hier alles so gegen die FW getan wird. Man macht den Leuten nur noch mehr das Leben schwer... Aber das finde ich das schlimme an unserer heutigen Gesellschaft, und es wird sicher nur noch schlimmer werden. Was für ein Ansehen hat die Fw schon noch? So gut wie keins. Kein Wunder, dass dann die Bürger gegen die FW sind, wenn schon die Großen ganz oben nichts für die FW tun, im Gegenteil, eher noch mehr Gesetze "erfinden" die uns die Arbeit nur noch erschweren...

  9. #9
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    Zitat Zitat von Flesch Beitrag anzeigen
    Ich halte das dort schlichtweg für einen defintiven Fall von nicht aufeinander zugehen.
    Wäre doch gar kein Thema zu sagen "Ok, wir nehmen die gute Ausrüstung vom alten Fahrzeug, bereiten alles für den EInbau von hydraulischem rettungsgerät vor und beschaffen das dann in ein oder zwei Jahren". Aber hier muss es wieder alles auf einmal mit dem Kopf durch die Wand sein...
    da stimme ich dir voll und ganz zu. ich würde auch erst einmal schauen, wie ich das ganze am dümmsten unterbringe. und zur not kann ich das ja auch auf nen anhänger drauf setzen. und im gegenzug fahre ich eben die ausgaben für die gemeinde in den nächsten jahren etwas zurück

  10. #10
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    Zitat Zitat von überhose Beitrag anzeigen
    Feuerwehr wird teurer, das Geld dafür aber gleichzeitig weniger.

    Man kann also ziemlich sicher davon ausgehen, dass Bürger und Politiker bei Brandschutzausgaben zukünftig deutlich argwöhnischer reagieren werden, und dass man selbst bei den sinnvollsten und dringendsten Beschaffungen auf heftigen Gegenwind stoßen kann.
    q.e.d.: http://www.suedkurier.de/region/hoch...372623,4125294

  11. #11
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    Zur Abwechslung nochmal eine Auflösung: http://www.ff-wendhausen.de/?p=375

  12. #12
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    Meiner Meinung nach eine echt armselige Reaktion im Vergleich zu solchen Themen:
    http://www.funkmeldesystem.de/foren/...ad.php?t=46674
    oder die Geschichte, wo eine Wehr mit einem Fzg ohne Funk ausrücken muss (ich finde leider den Thread-Link nicht).

    Manche Wehren sind geistig noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen. Statt froh zu sein, dass ein neues Haus bezogen werden kann (andere Wehren hausen in Buden aus der Nachkriegszeit), gibt es einen (kleineren...) "Massenaustritt".

    Leider gibt es auch in unserer Gegend (und auch in unserer Gemeinde) noch derart ewig Gestrige. Unsere OT-Wehr soll auch in absehbarer Zeit mit der Wehr der Gesamtgemeinde zusammengelegt werden.
    Meiner Meinung nach: richtig so! Mit der Mannschaftsstärke ist es auf beiden Seiten nicht mehr so wir früher. Heutzutage muss man eher Kompromisse eingehen und "zammrücken".
    Wie bei dem Thema mit der 21-jährigen Kameradin bereits gesagt: die heutige Gesellschaft ist nicht mehr die, wie vor 10 Jahren.
    Greetz

    Benni

  13. #13
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    Hier hat mir jemand freundlicherweise etwas Arbeit abgenommen, und weitere, z.T. ältere Fälle, gesammelt: http://feuerwehr-forum.de/f.php?m=608851#608851

  14. #14
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    Mal was lustiges aus Österreich: http://diepresse.com/home/panorama/o...48632/index.do

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