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Vier Tote bei Brand in Duisburger Mehrfamilienhaus: In dem Feuer kamen am Sonntagnachmittag drei Kinder und eine Frau ums Leben. Polizei und Feuerwehr waren zunächst von vier toten Kindern ausgegangen, korrigierten ihre Angaben dann aber am Abend. Die Brandursache war zunächst noch völlig unklar, die Ermittlungen wurden am Sonntagabend aufgenommen. Wie ein Polizeisprecher sagte, handelt es sich bei der toten Frau um die Tante der drei toten Kinder, die ersten Ermittlungen zufolge zwischen zwei und elf Jahre alt waren.
Der Vater der Kinder konnte sich mit einer von Passanten herbeigebrachten Leiter aus der brennenden Wohnung im ersten Obergeschoss retten, wie der Polizeisprecher entsprechende Augenzeugenberichte bestätigte. Die Mutter sei unterwegs gewesen. Die Eltern wurden vor Ort von einem Notfallseelsorger betreut. Bei dem Feuer wurden zudem laut Polizei zwei Erwachsene und ein Kind verletzt; sie erlitten Rauchgasvergiftungen. Über den genauen Gesundheitszustand und die Identität der Verletzten war laut Polizei am Abend noch nichts bekannt. Die Feuerwehr erklärte, bei den Verletzten handele es sich um zwei Bewohner des ersten Obergeschosses und einen aus dem Dachgeschoss. Ein Bewohner wurde den Angaben zufolge über eine Drehleiter aus dem viergeschossigen Haus in einer belebten Einkaufsstraße im Stadtteil Marxloh gerettet.
Vorwürfe gegen Feuerwehr
Ein Augenzeuge sagte, der Vater der drei toten Kinder habe sich auf einen Sims gerettet und sei dann über die von Passanten herbeigebrachte Leiter hinabgestiegen. Zunächst sei der Rettungsversuch an der zu kurzen Leiter gescheitert, berichtete der 32-Jährige. "Das ist der schwärzeste Tag meines Lebens." Die Passanten hätten dem Vater noch zugerufen, er solle seine Kinder zum Fenster bringen. Doch dieser habe von einer Beinverletzung berichtet und gerufen, ihm sei das nicht möglich.
Der Wohnungsbrand wurde der Feuerwehr um 16.02 Uhr gemeldet. Bei ihrem Eintreffen, vier Minuten nach dem Notruf, brannten die Räume im ersten Obergeschoss lichterloh, wie die Einsatzkräfte mitteilten. Der Brand war nach einer Stunde gelöscht. Die Feuerwehr war mit etwa 80 Einsatzkräften vor Ort. Die Augenzeugen bezweifelten die von der Feuerwehr angegebene Ankunftszeit allerdings am Sonntag: Die Feuerwehr habe 20 Minuten gebraucht, um zu kommen, sagte ein Anwohner. Nach der Ankunft habe die Feuerwehr dann noch "lange mit ihrem Wagen herum rangiert und in aller Ruhe die Leiter ausgefahren", kritisierte der 36-Jährige. "Ich wohne hier um die Ecke. Ein Kumpel hat an meine Tür geklopft und gesagt: Hol eine Leiter, da verbrennen Kinder", berichtete er.
Und noch ein Augenzeuge berichtete von einem späteren Eintreffen der Rettungskräfte: "Ich habe um 16:03 Uhr die Polizei angerufen. Da habe ich noch eines der Kinder am Fenster gesehen. Erst um 16:17 Uhr ist die Polizei gekommen. Die Feuerwehr kam noch später. Und dann haben sie erst mal den Mann aus dem oberen Stockwerk mit der Drehleiter herausgeholt, bevor sie hinein gegangen sind." Die Feuerwehr bezeichnete die Vorwürfe am Sonntagabend als "völlig haltlos".