Hallo!

Zitat Zitat von Chr881986 Beitrag anzeigen
Hallo,
bevor ich jetzt aufwändig die suche etc. bemühe.
Kannst du mir das ganze mal aufschlüsseln?

Gruß
PM und FM?

Nun, das sind technische Unterschiede die sich wie folgt verhalten:

Am Anfang der Funktechnik, als FM und VHF so langsam "KFZ-tauglich" wurde, gab es
halt nur FM. Bissel breiter von den Kanälen als heute, aber ansonsten halt das was heute noch in den TR-BOS gefordert ist.

Im laufe der Jahrzehnte haben sich aber technische Neuerungen eingestellt.
Die Kanalbreite wurde reduziert, damit man mehr Kanäle je Band unterteilen konnte usw.

Allgemein wollte man auch so um die 70'er Jahre das Rauschverhalten von VHF-Funk verbessern. So sind dann alle Funkanwender kollektiv umgestiegen auf PM.
Bis auf ganz wenige Ausnamen:
BOS, Zugfunk....äh...und ich glaube Energieversorger auch.
Die hielten alle am veralteten FM fest, der Grund lag halt an den eigenen Dienstvorschriften, wie bei den BOS nun halt die TR-BOS.

Der Unterschied ist eigentlich ganz einfach, weshalb "FM" heute für alles verwendet wird, quasi als Oberbegriff, womit aber generell PM gemein ist.

FM: Die Sprache wird in der Bandbreite und Pegel begrenzt und moduliert dann den
HF-Träger.

PM: Die Sprache wird verzerrt (tiefe Frequenzen abgesenkt, hohe Frequenzen verstärkt),
dann erst Bandbreite und Pegel begrenzt und zur Modulation des HF-Trägers
verwendet.

Ein Funkgerät mit PM hat nun einen entzerrer im Empfänger, der nach der genormten Verzerrungskurve nun wieder die hohen Frequenzanteile entsprechend absenkt, dafür die tiefen Frequenzen wieder anhebt.

Generell kann man sagen, das weltweit gut 85-90% aller heutigen Sprechfunkanwendungen PM benutzt. Die wenigen Ausnamen in Deutschland heißen halt z.B. BOS.

In älteren Funkgeräten (Bosch KFxxx, Teletron usw.) musste man Bauteile umlöten, austauschen und einige Stunden dran arbeiten, um ein PM-Gerät in ein FM-Gerät umzubauen. Stand damals in den Servicemanuals zu solchen Geräten.

In heutigen "echten" Betriebsfunkgeräten (Motorola CM3x0, GM/GP3x0, Icom, Vertex Standard) kann man bei der Geräteprogrammierung festlegen ob FM oder PM.

Der Unterschied den ein Funktechniker sofort raushört, ein normaler Anwender aber meißt nicht:

FM (z.B. Fug8b) hört sich in PM-Funkgeräten (Afu, Betriebsfunk usw.) sehr dumpf an.
Die Verständlichkeit klingt zwar "knackig", aber durch die fehlenden, abgedämpfen Höhen fehlen halt wichtige Konsunentenlaute welche die Verständlichkeit einschränken.

Umgekehrt hört sich ein PM-Gerät in einem FM-Empfänger grundsätzlich umgekehrt an:
Tiefe Frequenzen der Stimme kommen nur leise durch, dafür sind die hohen Sprachanteile teilweise schrillig, klirrend und verrauscht. Die Auswirkungen auf die Sprachverständlichkeit empfinde ich als noch schlimmer als FM im PM-Empfänger.

Wenn ein BOS'ler mir ein Funkgerät abkauft, welches er für BOS programmiert haben möchte, dann lege ich auf FM sehr viel Wert. Das hat für mich nix mit TR-BOS und auch nicht nur mit Kundenzufriedenheit zu tun.
Sondern vielmehr mit der Überzeugung das ein Gerät auch kompatibel mit den Geräten und Netzen sein muss, mit denen es funktionieren soll.
Gerade in den finanzschwächeren BOS-Bereichen ist schon die Funkqualität so kaputgespart worden, das man unweigerlich an "Lüsterklemmenfunk" denkt. Wenn dann noch solche Geräte dazukommen, versteht bald niemand mehr irgendwas.

Wie gesagt, moderne Markengeräte der Weltmarktführer taugen durchaus für BOS, wenn sie durch eine kompetente Funkwerkstatt programmiert und abgeglichen wurden.
Hersteller wie Puxin, Wouxing, Rexon usw. zähle ich aber so pauschal nicht dazu.
Zumindest nicht, solange ich davon noch keines am Meßplatz hängen hatte.

Grüße aus Dortmund

Jürgen, DG7GJ

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