Hat ein Sprühpflaster auch eine desinfizierende Wirkung??
Hat ein Sprühpflaster auch eine desinfizierende Wirkung??
Auf jeden Fall brennt das Zeug tierisch, weinigstens das was ich mal hatte. Also denke schon, dass es wenigstens etwas desinfiziert.
Ja hat es:
Die Inhaltsstoffe:
Poly(methylacrylate-isobutene-monoisopropylmaleate), ethyl acetate, pentane, menthol, carbon dioxide.
Aber man kann es von der Gründlichkeit nicht mit einer Octenisept-Auswaschung und der manuellen Entfernung von Dreck und Schmutz vergleichen!!!
Also das Sprühpflaster ist für kleinere Geschichten die Zuhause passieren geeignet, nicht für den Rettungsdienst oder Sanitätsdienst.
Das Sprühpflaster darf nur auf saubere, kleine, !!trockene!! (nicht blutende!) Wunden appliziert werden. Um solche Bagatelle-Verletzungen (Schürfwunden kümmert man sich Präklinisch meistens eh nicht).
Ich würde das Pflaster für Zuhause oder für die Klinik (vielleicht) empfehlen..
Auch wenn ich kein RDler bin, sehe ich es ähnlich wie AkkonHaLand.
Handelt es sich um leicht Schürfwunden, soll es mir noch egal sein. Sollte es sich um Verletzungen handeln, die chirurgisch noch behandelt werden müssen würd ich auch eher sagen weg damit.
Dann lieber eine Flasche Octenisept zur Wunddesinfektion und die Wunden mit den üblichen Mitteln, wie Kompressen, Leucoplast (ich bevorzuge Leucopor), behandeln.
Also wenn jemand eine kleine Schnittwunde hat, und die Wunde blutet, dann lieber desinfizieren, Sauber machen und ein bisschen Beta-Salbe drauf und gut is es. Oder??
Also ich bin zwar nur Betrieblicher Ersthelfer und hald noch Ersthelfer in der FF, aber mit dem Sprühpflasterzeug hab ichs ned so.
Wenn Wunden bluten, dann werden die sowieso mit Kompressen und einem ordentlichen Verband versorgt.
Desinfisziert werden nur Wunden, die anschließend nicht einem Arzt vorgestellt werden.
Wenn Du mit "Beta-Salbe" Betaisadona meinst: Lass bitte die Hände davon. Erstens ist das Zeugs sehr allergieanfällig (Jod), zweitens ist die desinfizierende Wirkung nur suboptimal, drittens gibt es nur sehr wenige Indikationen, eine solche Salbe zu verwenden (infizierte Druckgeschwüre etc)
Gruß, Mr. Blaulicht
Geändert von AkkonHaLand (28.04.2008 um 23:27 Uhr)
Definitiv!
Auch wenn Jod prizipiell gegen viele Erregerarten wirksam ist wie Bakterien, Pilze und Viren, einschließlich Herpes und HIV, Sporen und Einzeller. Gibt es mittlerweile deutlich bessere Antiseptica und Desinfektionsmitel auf dem Markt!!!
Der Große Nachteil ist und bleibt, das Jod in sehr starkes Allergen ist!
Außerdem kann man nicht mehr viel in einer Wunde erkennen wenn dort alles mit brauner Salbe zugeschmiert ist ;)
Für Wunden ist und bleibt Octenisept toll!
(wirkt bakterizid sowohl gegen gram-positive wie -negative Keime, viruzid gegen lipophile Viren wie Herpes simplex- und Hepatitis B-Viren. Außerdem wirkt es fungizid, nicht allerdings gegen Sporen)
Naja, also unser Betriebsarzt hat es uns so gelernt, bzw. dort wird es so gehandhabt.
Wenn ich eine kleine Schnittwunde am Mittelfinger hab, dann mach ich doch da keinen rießen Verband und Kompresse drauf.
Manche von uns weigern sich sogar zum Betriebsarzt damit zu gehen, was meinst, was da los is, wenn der denen dann noch einen fetten Verband verpasst.
Sprühpflaster ist zwar nur bedingt geeignet für Wunden, aber perfekt um Zugänge an verschwitzten Patienten zu fixieren.
Das Problem ist ja, daß die normalen Fixierpflaster nicht auf verschwitzter Haut halten.
Eine Fixierung mit Mullbinde ist auch nur bedingt geeignet, da die Haftkraft aufgrund der verwendeten elastischen Binden auch nicht optimal st.
Die Lösung:
Klebestelle mit Sprühpflaster einsprühen. Dadurch erhält man eine trockene Klebestelle. Fixierplaster drauf und nochmal einsprühen und der Zugang hält bombenfest.
Grüße aus Augsburg
Happyrescue
Hallo Blaublitz...:-)
Hast Du da irgendwas schriftliches für die Octenisept-Freigabe? Wann und wer?
Danke,
PelBB
Ja, hier im Forum. Danach musst Du mal weitergooglen...
Moin moin,
ich finde Sprühpflaster nicht schlecht, aber man muss sich genau überlegen, bei welchen Indikationen man es verwendet.
In der Klink verwend ich es oft bei frisch desinfisierten Wunden an Stellen, wo Pflaster nur sehr schwer heben, eine lokale Wundinfektion sehr unwahrscheinlich ist und ein Verbandswechel nicht notwendig ist, zum Beispiel im Haarbereich eines Schädels, am Scrotum etc.
Im RD hat ein Sprühpflaster nix zu suchen, da alle Wundflächen lediglich allerhöchstens ausgewaschen, aber nicht desinfiziert werden, und alle Wunden in der Klinik genauer inspiziert und engültig versorgt werden.
Im Sanitätsdienst verwenden wir es nicht, wobei ich es dort nicht schlecht finde. Nicht alle Verletzten gehen schließlich in ein Krankenhaus. Bei Bagatellverletzungen, die nicht einem Arzt zur Inspektion vorgeführt werden, ist ja schließlich auch die Wunddesinfektion mit Octensipet (r) freigegeben. Warum sollte man bei entsprechender Indikation kein Sprühpflaster verwenden?
Gruß, Mr. Blaulicht
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