Hallo!
Moment mal...das kann ich nicht nachvollziehen.
Ein Feuerwehrmann kann ähnlich wie auch vorrangig Sanitäter auf Einsätzen mit verletzten Patienten zu tun haben.
Für den "Arbeitgeber" im Sinne von "verantwortlichen Entscheidungsträgers" ist es daher äusserst wichtig zu wissen ob in einem solchen Mitarbeiter etwas schlummert was problematisch werden könnte. Da zähle HIV ebenso zu wie TBC und viele andere Sachen.
Alleine schon aufgrund der Gefahrenreduktion sollte der Entscheidungsträger über solche Sachverhalte informiert sein.
Und was Drogen angeht:
Bei einem Bluttest geht es nicht darum ob man vor Monaten mal auf ner Party Extasy oder LSD genommen, oder vor ner Woche bissel Gras geraucht hat.
Das geht auch gar nicht über eine einfache Blutanalyse, eben weils sich "gelegentlicher Konsum" im Blut keine langzeitspuren hinterlässt.
Bekannte "Langzeitspeicher" die analysierbar wären sind da eher Haare, Fingernägel und Fettgewebe wo man nur mittels Biopsie ran kommt.
Über das Blut geht es nicht.
Hingegen: Massiver, regelmässiger Konsum, egal ob nun illegale Drogen oder auch Medikamentenabhängigkeit fallen freilich auch über das Blut auf.
Ich kann mir vorstellen das für den Arzt der sowas feststellt dieser Sachverhalt ziemlich Kopfschmerzen bereitet.
Denn ob es der Schweigepflicht unterliegt, oder aber schwerwiegend für die Dienstausführung ist, kann man nicht mal eben so pauschal sagen.
Auf der einen Seite will man bei der Feuerwehr niemanden haben der im Brandeinsatz oder gar bei einer Blaulichtfahrt kurzfristig einen Flashback erleidet und rosa Straßenbahnen und Lila Elefanten sieht.
Auf der anderen Seite ist der Konsum zunächst einmal eine persönliche Entscheidung des Patienten. Und wenn er troz dem bisher unauffällig durch's Leben kam, festen Job, problemlose Schulabsolvierung, soziale Kontakte hat, bleibt es meißt unter dem Deckel der Schweigepflicht.
Und ganz ehrlich: Währe es anders, sähe es düster aus in Deutschland.
Die gesamte Notfallmedizin, von Notärzten bis zu ehrenamtlichen Rettungsdienstlern ist Medikamentenabhängigkeit, Alkoholmissbrauch und "illegale Substanzen" ein heftig verharmlostet und verschiegendes Problem.
Übrigens auch...man höre und staune...bei der POL.
Wenn man als unbedarfter Externer mal durch die weniger "öffentlichen" Etagen mancher großer Polizeireviere muss, lohnt ein Blick auf diverse Plakate und Flyer doe dort massenhaft ausliegen.
Massive Aufforderungen und Beschwichtigungen das man bei Drogenproblemen beim internen Drogensachbearbeiter vorsprechen solle und keine Angst vor beruflichen Kosequenzen haben müsste. Und Aufklärung dazu das zahlreiche Kollegen im Dienst weiter arbeiten dank der Betreuung der internen Drogenberatung...
Generell: Wer in den Bereichen arbeiten will wo regelmässige Gesundheitscheckt inklusive Blutuntersuchung gefordert werden, sollte sich dadurch nicht beirren lassen.
Es geht dort nicht darum wovor man Angst haben könnte.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser