Naja,
wenn man bedenkt das "Hessen" ja eigendlich nur ein anderes Wort für "Ausnahme" ist, habe ich ja trotzdem nicht ganz unrecht ;-)

Ok, Spass beiseite:
Das war mir jetzt nicht bekannt, ich kenne halt nur Vertikal Polarisierte Zubringerstrecken. Aber ich habe ja auch nicht behauptet das es immer so sein muss, nur das ich (bis jetzt) keine Gegenbeispiele kannte, sowie warum die die vorzugsrichtung ist.

Unter Berücksichtigung (koordinierten) der Mehrfachvergabe von Frequenzen macht die (koordinierte) verwendung unterschiedlicher Polarisationen Sinn, das gebe ich zu.
Dafür kann man das höhere Risiko für Überreichweiten in Kauf nehmen, immerhin bringt dies eine zusätzliche Entkopplung um 9dB!
Interessant währe vieleicht mal eine Statistik wie oft Linkstrecken mit Horizontaler und wie oft welche mit Vertikaler Polarisation von Überreichweiten betroffen sind/verursachen. Ob das auch in der kommerziellen Praxis etwas ausmacht.


Was mir allerdings zu denken gibt ist die Verwendung ZIRKULARER Polarisation, denn immerhin hat diese Polarisationsart ihre Vorteile hauptsächlich bei DX Verbindungen von deutlich über 200KM (ein bis zu 18db stärkeres Signal als Linear polarisierte Antennen) sowie Satelliten und EME (Erde Mond Erde, Singnal bis zu 54dB!!! stärker) Verbindungen.

Also genau die Anwendungen die wir im BOS Funk nicht brauchen, bzw die sogar störend sind!

Als einzige sinvolle Anwendung könnte ich mir höchstens die Ausleuchtung von Tälern, evtl. über Reflexionen am Bergrücken hinweg vorstellen, denn dies wäre eine Sache die mit Zirkularen Antennen am besten zu erreichen währe. (wg. unvorhersehbaren Polarisationsverschiebung bei Reflexion)
Wobei ich mir dieses irgendwie nicht vorstellen kann...

Aber: Wie gesagt, dass sind jetzt alles nur Vermutungen meinerseits, vieleicht weiß ja jemand da genaueres?


Zum Radio:
Das mit der Horizontalen Polarisation bei den Sendeantennen und den Vertikalen Autoantennen ist tatsächlich ein Knackpunkt!
Allerdings sind die Sendeleistungen die im Höhrfunk verwendet werden ja geringfügig höher als im BOS-funk, so fällt es nicht ganz so ins Gewicht.
Eine Horizontale Polarisation hat halt (ausser bei ganz bestimmten Antennensystemen) den Nachteil das man immer Vorzugsrichtungen und Richtungen mit gedämpften Empfang hat. Dies ist aber für Mobile Empfangsstellen nicht tragbar (Nur Radioemfang Solange man Richtung Nord-Süd fährt, bei West-Ost kein Empfang ;-) ), deshalb sind die Antennen dort Vertikal polarisiert. Bei Vertikaler Abstrahlung würde sich aber die Reichweite (besonders in schwierigen Lagen) verschlechtern, ausserdem hat man bei der einführung des UKW-Rundfunks noch kaum an Autoradios gedacht, schließlich war ein Auto ja reiner Luxus...
Und das ganze dann wieder umzustellen kam dann auch nicht in Frage!

Gruß
Carsten