Hi,Zitat von cockpit
jetzt wirst du aber pedantisch, das ist doch eigendlich meine Aufgabe ;-)
Wobei ich ja auch die Unterscheidung PLL - Quarzgerät verwende, obwohl natürlich in beiden Varianten Quarze vorhanden sind.
Aber zurück zum Thema:
Natürlich unterliegen auch PLL-Geräte der Alterung, genauso wie die Quarzgeräte.
Denn zum einen macht die genauigkeit der Frequenzaufbereitung ja nur einen Teil der Empfindlichkeit aus. Je nach Konzept mehr oder weniger (Superhet oder halt Direktmischer, welcher mir aber nur bei DME´s bekannt ist)
Der andere Teil der empfindlichkeit wird durch die Vorstufe bestimmt. Und hier sitzen natürlich ebendfalls Bauteile welche altern können. Viel eher sogar noch als im Oszillator.
Und das Problem der Alterung hier betrifft natürlich sowohl PLL als auch Quarzgeräte, denn der Vorstufe ist es ja egal wie es weitergeht.
Bei den Quarzgeräten ist es natürlich dann so, dass die Frequenzgenauigkeit hauptsächlich vom Quarz abhängt. Hier kommt dann die Qualität ins Spiel!
Die Quarze werden von den Herstellern auf Bestellung angefertigt. Wenn SP bestellt sind es natürlich gleich ein paar hundert bis tausend mit einer Frequenz. Der Fachhändler um die Ecke hat vieleicht eine Bestellmenge von jeweils 3-4 Quarze pro gängigen Meldertyp und Kanal in seiner Umgebung.
Exoten sind auch mal Einzelbestellungen.
Hier werden die Maschinen für jede Bestellung neu eingerichtet und jedes Exemplar einzeln für sich angefertigt und überprüft. Langzeiterfahrungen und gründlichere Test für eine Produktionsserie sind also schon vom Konzept her nicht möglich. Dies birgt natürlich das Risiko das auch mal etwas mehr Alterungstoleranz auftritt, je mehr Know How beim Hersteller vorhanden ist,natürlich umso weniger.
Die Alterung bei Quarzen ist natürlich bekannt,auch das diese in den ersten Jahren extrem ist. Deshalb werden diese bei kompetenten Herstellern "Künstlich gealtert", so das es nur noch geringe Verschiebungen gibt!
Die Kondensatoren im Oszillator können natürlich zusätzlich eine Rolle spielen, aufgrund ihres relativ geringen Einflusses auf den Quarz (es bedarf schon im Verhältniss recht großer Kapazitätsveränderungen um die Quarzfrequenz merklich zu verändern) ist das nicht so ausgeprägt. Einige wenige % machen da im Ergebnis nicht viel aus!
Bei PLL Geräten gelten die oben gemachten Aussagen selbstverständlich erst einmal auch! Hier gibt es ja einen Mutterquarz, der das Referenzsignal erzeugt.
Allerdings schwingt dieser auf einer relatif niedrigen Frequenz von unter 20MHz, oft sogar unter 10MHz...
Hier wirken sich die Toleranzen erst gar nicht so aus!
Ausserdem handelt es sich bei diesen Quarzen um Massenware, da derselbe Typ bei allen Geräten einer Serie und vieleicht noch bei verwanten Modellen auch zum Einsatz kommt. Die Stückzahlen und Produktionsdauern einer Quarzserie liegt weit höher.
Deshalb wird hier auch nochmals wesentlich genauer Produziert und überwacht, alleine schon weil ein kleiner Qualitätsmangel große Folgen für den Quarzhersteller hat.
Im Ergebnis führt diese Serienproduktion sogar dazu, dass in Serie produzierte Computerquarze für 1,50Eur. im Elektronikshop trotz laut Datenblatt höhere zulässige Toleranz in der Praxis oft eine geringere Toleranz aufweisen als die speziell angefertigten "Funkquarze" für 20Eur.
(4MHz, 5MHz, 5,2MHz 5,8MHz 6,4MHz und 8MHz sind sowohl für PLL als auch für Computeranwendungen -noch- gängige Werte)
Deshalb kann man weder pauschal JA oder NEIN sagen, wenn man fragt ob dieser MElder genauso der Alterung unterliegt, da esvon viel mehr Faktoren abhängt als nur der Art der Frequenzaufbereitung!
Gruß
Carsten