Hallo,

Nachdem mich gestern nun das vor geraumer Zeit bei meinen Nachbarn abgegebene Päckchen mit dem Prototyp erreicht hat
will ich hier auch erstmal eine erste Stellungnahme abgeben. Einen Ausführlichen und mit genauen messwerten werde ich am Wochenende erstellen. Auch wenn es ja jetzt schon reichlich spät ist.
(Mensch Cockpit, hättest du doch was gesagt, dann hätte ich da nachgehakt, so ist es ein wenig Blöd gelaufen da wir quasi abwechselnd im Urlaub bzw. Auswärts waren)
Hier aber ersteinmal die -ganz Kurz- Fassung.

Der Aufbau des Messenders ist soweit i.o., die Funktion ist gegeben und die Bedienung ist doch nicht so Umständlich wie sich das in der Theorie anhört. Die Reichweitenangabe von 30m kann ich mit meinem Modell allerdings nicht ganz bestätigen.
Ich komme auf eine Melderansprechschwelle von 5m, die RSP meiner beiden Referenz HFG´s machen in ca. 10m Entfernung dicht. (was bei diesen 0,6µV am Empfängereingang bedeutet.)

Die Feldstärke in 1cm Entfernung zum Testsender beträgt 48µV.
Der Hub beträgt laut Stabilock 3Khz, wobei mir dieser Wert zuviel erscheint* (Warum komme ich noch dazu)
Im FuG klingt er etwas leise

Nach durcharbeiten der Unterlagen zu dem Gerät (waren die von Anfang an so ausführlich und ich hatte das übersehen oder hast du meinen Vorschlag aufgegriffen?) habe ich festgestellt, das meine gefundenen "Mängel" im großen und ganzen bekannt und Dokumentiert sind.

Als erstes wurde hier die starke Mikrofonie genannt. Hier habe ich mal einen ersten versuch gemacht und den CuL Draht der Spule durch einen CuAg Draht mit etwas größeren Durchmesser ersetzt. Diese habe ich zusätzlich mit ein wenig Epoxydharz festgelegt. Ebendfalls habe ich die Quarze in die richte Einbauposition gebracht.
(Diese sollten ganz aufliegen ;-) war ansonsten aber im Bereich der Bestückung auch der einzige "Fehler")
Dieses hat den Effekt schon deutlich vermindert, aber nicht ganz behoben.

Das zweite Manko ist die Modulation des Signals mit der Referenzfrequenz. Cockpit hat dieses ja auch bereits dokumentiert. Als Abhilfe hat er die Referenzfrequenz auf 10Khz gelegt, was im Normalen FuG ja ausgefiltert wird und damit an sauberes Signal anliegt. Allerdings lässt sich im Messplatz diese Frequenz immer noch sehr Stark nachweisen. Was auch die Messung des Modulationsgrades ungenau macht.

Das dritte Problem sind im Abstand von 10Mhz anliegende Nebenschwingungen im Bereich von 120-200MHz. Diese sind als deutliches Sägezahnmuster im Spekki zu erkennen. (Bild folgt!)
Diese Schwingungen sind aber in keinster Weise durch die eingestellte Frequenz beeinflusst, so dass ich annehme dass sie bereits in der PLL entstehen und der Aufbau darauf keinen Einfluss hat. Allerdings ist der stärkste Peak auch gut 12db unterhalb des Nutzsignals womit die Reichweite im einstelligen Meterbereich liegen dürfte.
In dieser Form also zumindes aus sicherheitstechnischen Überlegungen trotz der kritischen Frequenzbereiches (Flugfunk) kein Problem.

Mein Vorläufiges Fazit lautet daher:
Für den Hobbygebrauch ist dieses Gerät in seiner jetzigen Form durchaus zu gebrauchen. Die Bedienung ist einfach, aber Zweckmäßig. Auch wenn die Sendeleistung des Gerätes bereits einiges über dem frei erlaubten Grenzwert liegt, so ist eine Beeinträchtigung des Funkverkehrs fast Ausgeschlossen. Nur in Unmittelbarer Nähe von Alarmumsetzern und Nachbarn mit Meldern ist etwas vorsicht angebracht. Die Nebenschwingungen im Bereich 120-200Mhz sind relativ Unkritisch, solange kein HF-Verstärker angeschlossen wird. (Wer soetwas macht kann aber eigendlich sowieso nur Unlautere Absichten haben!)
Die Dokumentation ist TOP, viele Komerzielle Bausätze die für teures Geld angeboten werden bringen nicht halb soviel mit.
Ausserdem bietet die neue Layoutversion auch eine gute Grundlage für eigene Versuche/erweiterungen!
AUF JEDEN FALL SCHLÄGT DIESES GERÄTCHEN ALLE SCANNER PFUSCHEREIEN ODER AUCH SOLCHE TESTSENDER DIE AUF JEDEN FALL EINEN PC ZUM NORMALBETRIEB BRAUCHEN!
Und das für einen wirklich fairen Kurs von 35Eur.!
Und selbst wenn Cockpit und Fabicard nach eigenen Angaben hier sogar noch Luft haben, so möchte ich noch anmerken, dass dieses auch nur wegen der Sammelbestellung so ist. Denn wenn jemand sich die Teile einzeln zusammenbestellt kommt er MINDESTENS auf denselben wert, muss aber die Arbeit noch selbst erledigen. Nur wer sowieso häufig bei verschiedenen Anbietern bestellen muss und die Teile dort einfach mitbestellen kann, der könnte einige wenige Euros sparen...

Hier noch meine Anmerkungen mit der Sicht eines PROFI ANWENDERS:
Für den Ersatz eines proffessionellen Gerätes ist dieses Gerät noch nicht geeignet, allerdings erhebt es darauf auch ja keinen Anspruch. Allerdings könnte ich mir vorstellen, das es mit einigen wenigen veränderungen für den SEMI-Proffessionellen Einsatz taugen könnte. Die wichtigsten Änderungen wären hier, dass die Sendeleistung definiert klein ist, um ganz verlässliche Angaben zur Empfindlichkeit zu machen. Auch müsste die Modulation mit dem 10KHz referenzsignal vermieden werden, denn die 5Ton auswerter im Melder liegen ja oft VOR den Filtern, so dass dieses Signal auch im 5Ton Auswerter anliegt, was zu unerwünschten Mischerscheinungen führen könnte.
Die Mikrofonie und die 120-200Mhz Signale sollten sich durch eine Abschirmung, welche im Proffessionellen Bereich UNBEDINGT Nötig ist auch in den Griff bekommen lassen.
ABER ICH GEBE ZU BEDENKEN: Geräte die dieses alle so erfüllen kosten das 10-20fache wie dieses Gerätchen.
Ich habe schon einige Ideen wie man dieses auch mit diesem Gerätchen bewerkstelligen könnte. ggf. auch Nachträglich.
Die Kosten würden sich im Rahmen halten. Wenn Cockpit zustimmt (Ist ja sein Testsender der hier liegt, und den würde ich ja verändern!) würde ich einfach mal versuchen das zu bewerkstelligen.

So, nach dem Wochenende erzähle ich mehr, dann gibt es auch Messwerte!

Gruß
Carsten

P.S. An Cockpit und Fabi:
HAbt Ihr die Platinen schon anfertigen lassen, bzw. Material beschafft? Wenn nein wie sähe es mit Doppelseitig kaschierten Platinen aus? Also Oberseite durchgängig als Massefläche?