Zitat Zitat von cockpit Beitrag anzeigen
Mich interessier aber die persönliche Erfahrung. Scheint aber hoch geheim zu sein.
Gruß Cockpit
Ach, gar nicht! Es ist nur mittlerweile eine derartige Menge an technischer und persönlicher Erfahrung aufgelaufen, daß ich ehrlich nicht wüsste, wo ich da anfangen soll.

Aber ein Versuch werde ich machen.

Wir haben in Berlin mittlerweile rund 10.000 Endgeräte ausgeliefert. Dabei handelt es sich um MTP850, MTP850Ex und CM5000 aus der Motorola-Line. Die Geräte werden zur Zeit noch mit Masse ohne die BSI-Kryptokarte eingesetzt, da wir bereits frühzeitig die Priorität auf schnelle Bereitstellung und Leitstellenkompatibilität gesetzt haben. Zum Zeitpunkt der Auslieferung waren die Leitstellenapplikationen noch nicht in der Lage, am verschlüsselten Funkverkehr teilzunehmen, daher war klar, daß die Endgeräte hier der Leitstellensoftware folgen mussten. Mit Inbetriebnahme der zentralen Leitstellen-Konzentratorenlösung ist eine Umstellung auf BSI innerhalb weniger Tage geplant, hierbei unterstützt uns nicht zuletzt ein zentrales Gerätemanagement, welches die zentrale Administration der Endgeräte bei dezentraler Programmierung vor Ort beim Anwender ermöglicht. Wir sind so in der Lage, die gesamte Flotte innerhalb weniger Tage mit neuer Firmware und/oder gerätespezifischer Programmierung zu versorgen. Die Fahrzeuge von Feuerwehr und Polizei sind, je nach Behörde, mit Migrationslösungen der Firma Carls (Feuerwehr) oder Voice+Data (Polizei) ausgestattet. Der Umbau der Fahrzeuge schreitet voran, wird aber noch einige Monate in Anspruch nehmen. Theoretisch wäre vom Grad der Funkversorgung ein Einsatz des Systems als Ersatz für den 4m-Fahrzeugfunk nach meiner Meinung möglich, jedoch verbietet sich dies auf Grund der fehlenden, vollständigen Leitstellenintegration und der noch nicht abgeschlossenen Fahrzeugmigration. Die noch geplanten Maßnahmen in Bezug auf das Funknetz werden voraussichtlich zum Jahresende abgeschlossen sein, somit ergibt sich eine deutliche Verbesserung der Netzabdeckung bzw. Behebung von Deckungslücken.

Durch den täglichen Einsatz der Geräte im Echtbetrieb erfolgt auch ein ständiges Feedback, was unterversorgte Bereiche bzw. Hinweise auf mögliche Konfigurationsprobleme der Geräte betrifft. Die Beurteilung der Handhabung bzw. der Sprachqualität der Geräte erfolgt nach einer kurzen Eingewöhnungsphase fast ausschließlich positiv, als erstes werden die Geräte in der Regel für den "Brötchenfunk" auf Dienststellenebene genutzt, bis die Mitarbeiter feststellen, daß man damit auch tatsächlich arbeiten kann. Danach ist ein zunehmender Funkverkehr auf den dienststelleneigenen Gruppen zu beobachten....

Im Rahmen von Großeinsätzen sind mittlerweile mehrfach Unterstützungseinheiten des Bundes und anderer Bundesländer in Berlin tätig geworden, die ebenfalls mehrere hundert Endgeräte mitgebracht haben, wir haben eigentlich durchgehend gute Erfahrungen gemacht.

Selbstverständlich haben wir auch Probleme, die aber eher marginaler Art sind und sich in der Regel auf Konfigurationsfehler zurückzuführen lassen. Jedenfalls vergeht kein Tag, an dem wir nicht dazulernen.

Ich hoffe, die Zusammenfassung meiner persönlichen Eindrücke ermutigt auch Andere, sich mal zu äußern.