Strahlung ein Thema bei BOS Digitalfunk
Der............. führte mit Rolf Krost, dem Präsidenten der BDBOS ein Interview. Hier einige Auszüge aus dem Gespräch.


FRAGE: Das Thema Strahlung sowohl der Standorte wie auch der Endgeräte und der Antennen hat in den letzten Jahren beim GSM-Mobilfunk viele Diskussionen und politische Initiativen ausgelöst. Tausende von Bürgerinitiativen laufen gegen die Neuerrichtung von Mobilfunkstandorten Sturm. Unzählige Untersuchungen sind angestellt worden, um die Auswirkung von Mobilfunkstrahlung auf den menschlichen Körper zu erforschen. Bisher tat man zumindest in den Innenministerien in Deutschland so, als wäre dies für TETRA kein Thema. Tatsache aber ist doch, dass das TETRA-Netz und die Endgeräte strahlungsintensiver sind als GSM-Mobilfunk. Reicht da der Hinweis zu sagen, es gibt keine nachweisbaren schädlichen Wirkungen, um die Ängste der BOS-Kräfte zu beruhigen?

ANTWORT: Uns ist klar, dass die Diskussion um die Frage der Auswirkung von elektromagnetischen Strahlungen auf die menschliche Gesundheit, auch auf uns zukommen wird. Wir wollen dieses Thema mit größtmöglicher Offenheit aufgreifen und mit Informationen, aber auch mit begleitenden Untersuchungen zu einer sachlichen Betrachtung beitragen. Es ist selbstverständlich, und hierüber braucht man überhaupt nicht zu diskutieren, dass wir die bestehenden Grenzwerte auch beim Digitalfunk BOS beachten und einhalten werden. Darüber hinaus werden wir gemeinsam mit dem Bundesamt für Strahlenschutz und gegebenenfalls noch weiteren Institutionen eine Begleitforschung zu elektromagnetischer Strahlung und Digitalfunk BOS betreiben. Erste Gespräche haben wir mit dem Bundesamt für Strahlenschutz, das in der Vergangenheit bereits Forschungsvorhaben im GSM-Bereich durchgeführt hat, bereits geführt. Das Bundesamt wird uns einen Vorschlag für die Begleitforschung machen, die von uns finanziert werden wird.

FRAGE: Die Bundesländer stehen in den Startlöchern und wollen ihre Endgeräteausschreibungen veröffentlichen. Wann werden sie das denn tun können?

ANTWORT: Die Länder können im ersten Quartal 2008 mit ihren Ausschreibungen beginnen.

FRAGE: Die letzten Informationen an die Gerätehersteller sollen diese Ende März erreichen. Wie können die Länder vorher mit Ausschreibungen beginnen?

ANTWORT: Bei solchen Verfahren ist es üblich, dass man nicht zwingend bereits bei Angebotsabgabe alle Zertifikate verlangt, sondern man fordert die Bereitschaft, diese Zertifizierung innerhalb einer bestimmten Frist nachzuholen.

FRAGE: Die Zertifizierung, also die Prüfstelle, wäre nicht die BDBOS, nicht das BSI, auch nicht der Systemlieferant, sondern eine andere Organisation?

ANTWORT: Die Zertifizierung wird bei einer Prüfstelle, die auf Antrag bei uns akkreditiert wird, durchgeführt. Nach einer Reihe von Tests wird auf Basis eines Prüfberichtes ein Zertifikat erteilt. Wir werden durch eine geeignete Veröffentlichung solche Prüfstellen, die es ja am Markt zahlreich gibt, auffordern sich zu bewerben.

FRAGE: Wann wird das komplette Netz fertig bzw. in Betrieb sein?

ANTWORT: Das Netz wird 2010 nahezu komplett in Betrieb sein, einige abschließende Arbeiten werden noch 2011 durchgeführt werden. Es gibt immer Standorte, für die man länger braucht als geplant. Denken Sie beispielsweise an den aufwendigen Neubau einer Basisstation und die ganzen Genehmigungen, die man hierfür benötigt.

FRAGE: Sehen Sie noch kritische Faktoren für das Gesamtprojekt?

ANTWORT: Ich denke, dass wir im Moment sehr gut aufgestellt sind. Alle Beteiligten haben sich über die wesentlichen Verfahrensabläufe und die Finanzierung geeinigt, wir haben einen leistungsfähigen Systemlieferanten und nicht zuletzt eine gut funktionierende BDBOS. Die Schwierigkeiten, mit denen wir uns in den letzten Jahren befassen mussten, sind alle ausgeräumt. Sicherlich darf man nicht verkennen, dass wir vor sehr anspruchsvollen Aufgaben stehen. Es gibt auch zahlreiche kritische Einzelfaktoren, wie z.B. die zeitgerechte zur Verfügungstellung aller Standorte, die zeit- und zielgerechte Erreichung der Aufbauschritte. Sollten hier Probleme auftreten, sehe ich aber nicht das Ganze in Frage gestellt. Man muss die anstehenden Aufgaben jetzt professionell angehen und zielorientiert umsetzen. Ich habe keinen Zweifel, dass wir das hinbekommen.