Hallo!
So pauschal kann ich das nicht bestätigen, bei dir liegt das warscheinlich eher an zu großen Antennen..:-)
Aber vergleicht man Handscanner direkt am Gürtel oder in der Hand mit einer simplen Aufsteckantenne (ob Original oder nachgekaufte ist da fast egal), gibt es schon Unterschiede.
Alles "billige", was zudem unter dem Lable Uniden/Bearcat daher kommt, liegt deutlich unter gehobenen Modellen von Marken wie Alinco, Icom, Yaesu.
Hängt man aber einen Handscanner (gedacht für kurze Wendelantennen) an eine ordentliche Hochantenne (ganz simpe Durchschnittsantenne wie bei Betriesfunk-Feststationen üblich), kommt jeder Handscanner in seinen Dynamik-Grenzbereich...und darüber hinaus.
Zumindest in Städten und Ballungszentren.
Da ist es dem Scanner fast egal ob er 69€, 400€ oder 800€ gekostet hat.
Teurere Handscanner haben da lediglich noch eine Cance mittels zuschaltbarem Dämpfungsglied was zu reißen, den Billigscanner für 69€ schlicht nicht bieten.
Ganz stark vereinfacht, ohne jetzt zu weit aus zu holen, funktioniert das nach folgendem Prinzip:
1.: Je besser und höher eine Antenne ist, um so höher sind die Pegel welche sie empfängt.
2.: Je besser und höher eine Antenne ist, um so zahlreicher die empfangenden Signale.
Je mehr Signale besonders kräftig empfangen werden, können diese im Frontend bis zur 1.ZF zahlreiche Übersteuerungseffekte und Mischprodukte (Intermodulationen) verursachen.
Das betrifft Vorverstärker-Transistoren, PIN-Dioden, sowie ebenso den ersten Mischer.
Ab einer gewissen Antennen-Qualität (Dachantenne) braucht man generelle schaltungstechnische Maßnahmen die auf solche Verhältnisse zugeschnitten sind.
Die kosten Platz und Strom. Letzteres, weil Halbleiter einen um so höheren Dynamikbereich nach oben verarbeiten können, je mehr Strom durchgejagt wird.
PIN-Dioden in Handscannern sind ausgelegt für ~1mA Schaltstrom, anständige PIN's in Feststationen machen unter ~120-200mA Schaltstrom kaum etwas.
Und einen Vorverstärker-Transistor, egal ob Bipolar oder FET, reicht um so höher, je höher die Vorspannung an Basis/Gate ist, und um so mehr Ruhestrom fließt.
Hmm, nur BOS oder Allgemein (Betriebsfunk, evtl. AFU)?
Tja...leider.
Ich bin da auch aktuell nicht so auf dem laufenden was die Hersteller so bieten.
Bei anspruchsvollen Scannern scheint das Angebot ziemlich dünn zu werden.
Es kommt auch darauf an, worauf du hauptsächlich Wert legst.
Echter VFO-Betrieb, also mit Drehen und tasten antippen frei beliebige Frequenzen eingeben, Kanalraster einstellen usw...sowas bieten eben nur Scanner und AFU-Geräte.
Geht es hingegen eher darum bekannte, regionale Frequenzen zu beobachten, und das möglichst hochwertig mit guten Dachantennen, sind Betriebsfunkgeräte recht brauchbar.
Hast du eine bekannte Frequenz, sagen wir mal ganz salopp "147,69MHz FM 20kHz Breite", und vergleichst an einer Hochantenne hintereinander Handscanner, AFU-Gerät und ein Betriebsfunk-Mobilgerät moderner bauart, würdest du dich zu 95% direkt für das Betriebsfunkgerät entscheiden.
Einfach aufgrund von Klarer Empfang, kräftige Wiedergabe, keinerlei Rauscheinbrüche usw.
Ein Kunde von mir hat da vor einigen Jahren Blut geleckt bei sehr ähnlichen Vorraussetzungen.
Hat sich komerzielle Antennen für 2m und 70cm jeweils 6m über sein Dach gebaut, Aircel7 runter verlegt, und nutzte diverse Handscanner sowie ein AFU-Handgerät IC-E90 als Scanner.
Aus einer Anfrage entwickelte sich ein reger eMailverkehr.
Zuerst bestellte er dann nach reiflicher Beratung bei mir eine VX-2200 für 2m nebst Programmierkit.
Es dauerte keine Woche, und er lechtzte "Bitte mochmal das Teil für 70cm...ist ja wahnsinn was ich nu alles höre!"
Schon lange nichts mehr gehört von dem...zuletzt war er in der Vorbereitung zur AFU-Prüfung, inzwischen dürfte er nen Schein haben..:-)
Was man mit solchen Geräten eben hat:
Mehr Dynamik, soviele Festkanäle wie das Funkgerät kann, Scannfunktion über alle Kanäle, einzelne Kanalgruppen, sporadische Loockout-Markierungen.
Was man nicht bekommt: Freie Frequenzeingabe und Kanalraster-Einstellungen direkt über Tastenzugriff. Für sowas braucht man dann eben Programmierkit nebst Software.
Ein Nachteil ist das aber nicht...je nach Gerät eben 128 oder 512 Speicherkanäle. Da ändert man gewöhnlich nur alle paar Monate/Jahre was dran.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser