Hallo!
Deine Aussage ist mir zu pauschal, aber ich weis was du meinst und kann da nur zustimmen.Zitat von Tec
Im Prinzip ist es problemlos möglich zwei Geräte an einer Antenne zu hängen.
Egal ob zwei Funkgeräte oder Funkgerät und Radio: Wenn die jeweiligen Frequenzbereiche ausreichend weit auseinander liegen geht das auch ohne übermäßige Verluste.
Mal ein paar Beispiele:
- 4m Strahler über weiche an 4m FuG und Radio: Heftiger Kompromiss (Dämpfung für Radio) weil Frequenzabstand zu gering.
- Radio und 2m an einer 2m Antenne: Geht wunderbar und ohne Probleme.
- Radio und 70cm an einer Antenne: Wird haarig, allerdings nicht in der Weiche sondern im zu kurzen Strahler für UKW.
Bei diesen drei Varianten sieht man schon das abseits vom Regelfall "2m+Radio" alles andere mehr oder weniger kompromissbehaftet ist. Das hindert Hersteller jedoch freilich nicht daran trotzdem teure Produkte an zu bieten.
Bei heutigen Kombiantennenlösungen mit 4m, UKW, 2m, DAB+, Tetra und möglicher weise gar noch GPS befinden wir uns allerdings weitab des Themas über solche normalen Radioweichen.
Eben weil es eine Anhäufung von Kompromisstechniken in einem meißt ebenso kleinen und unscheibaren Anpasskästchen wie bei den normalen Radioweichen üblich darstellt.
Ist ja auch kein Wunder:
Ein Antennenstrahler mit vorgegebener Länge kann alleine niemals auf so vielen Frequenzbändern resonant sein.
Freilich kann man die Impedanz der einzelnen Pfade anpassen und zusammen schalten, aber das gibt realistisch betrachtet sehr komplexe Impedanzverläufe spätestens an der Schnittstelle zur Antenne. Hinzu kommt das die tatsächliche Antennenlänge tatsächlich ein "Pfurz" im Vergleich zur benötigten Wellenlänge sein kann.
Hatte mal nen verzweifelten Kunden, eine HiORG in Hagen mit soeiner Kombiantenne auf nem NEF.
Ein kurzer Strahler mit vielleicht 30~35cm mechanischer Länge und einer Weiche zum Anschluss von 4m, Radio, 2m und Tetra.
VSWR an allen Eingängen im Bereich 2, also eher dürftig.
Schlimmer noch die produzierte Feldstärke:
Mit einem FuG8b und vollen 10W Sendeleistung produzierte dieses Konstrukt im ca. 8m daneben abgestellten Servicefahrzeug am Meßempfänger (mit ordentlicher 4m Monoband-Strahler auf Servicefahrzeug) ein Signal von schlappen -16dBm.
Als sich der Kunde wunderte das ich so perplex war, habe ich es ihm eindruckvoll demonstriert:
FuG13b aus dem Servicefahrzeug geholt, auf dem NEF-Dach neben die Kombiantenne gestellt und Sendetaste mit 1W gedrückt: -2dBm.
Mal kurz aufgedöselt:
FuG8B mit 10W entsprechend +40dBm und ein FuG13b mit 1W entsprechend +30dBm.
Müsste also grob überschlagen bei 10dB Differenz so sein, das wenn ein FuG13b bei 1W mit -2 - 0dBm am Meßempfänger ankommt, ein FuG8b mit 10W (gleiche Entfernung und Ort) gute 10dB stärker sein müsste: +8 - +10dBm.
Real gemessene -16dBm sind da Faktor 25dB zu wenig.
Ergo:
Diese Kombiantenne machte in der Weiche und aufgrund der viel zu kleinen Antennenfläche grob 25dB Einfügedämpfung.
Anders ausgedrückt: Aus 10W Output machte sie grob 32mW ERP.
Kurz gesagt:
Nicht alles was es zu kaufen gibt macht auch Sinn.
Wenn Kunden mit soeiner Idee "Kombiantenne" ankommen, rede ich denen das schon seit Jahren aus.
Es ist viel sinnvoller dann ein paar Löcher mehr zu bohren lassen.
Beispielsweise 4m/2m Duobandstrahler (wo man auch im 2m Pfad noch problemlos ne Radioweiche reinpflanzen kann) und für Tetra mindestens eine komplett eigenständige Antenne, wenn nötig mit GPS-Patch im Fuß.
Grüße
Jürgen Hüser
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