Hallo!

Zitat Zitat von Samsonkiller Beitrag anzeigen
Ok, also baue ich noch einen zusätzlichen Widerstand ein?
Weil die Ausgangsimpendanz der Major kann ich ja nicht Jumpern. Oder doch irgendwo?
Eben nicht, sieht die Major8 nicht vor.
Und irgendwas dazwischen schalten ist nicht wirklich trivial und läuft auf Try&Error hinaus.
Hab mich mal durch das Servicemanual der MC-Micro gekaut und dein Problem erforscht:

Die Mikrofonleitung für beide Mikrofone überträgt einerseits die Modulation (Wechselstrom), gleichzeitig aber noch eine Phantomspannung zur Versorgung des originalen Mikrofonverstärkers nebst Elektretkapsel des vorderen Mikrofons.

Anhand des Schaltplanes sehe ich:

- Phantomspeisung liegt über ca. 600 Ohm an geregelte 9,6V.
- Modulationssignal kommt vom Originalmikrofon mit ebenfalls ca. 600 Ohm, quasi eine CE-Strecke eines Ausgangstransistors welcher die Modulation aus der verbliebenen Phantomspannung gegen Masse formt.

Sobald die PTT am Originalmikrofon gedrückt wird, sorgt der Mikrofonverstärker zusammen mit der Elektretkapsel für ein zusammenbrechen der Phantomspannung von 9,6V auf nur noch rund 4,8V, welches dann die von Motorola vorgesehene Betriebsspannung des Mikrofonvorverstärkers sein soll.

Der Ausgangsübertrager der Major8 ist spezifiziert mit 200 Ohm Impedanz bei 1kHz. Für Gleichstrom (0Hz) tippe ich bei der Major8 eher in Richtung 6 Ohm maximal. Die Phantomspannung fliest also mit einer Gesamtimpedanz von etwa 600 Ohm gen Masse (Intern maximal 600Ohm, Major fast Kurzschluss).
Damit bricht die Phantomspannung für das Originalmikrofon so gewaltig zusammen, das weder Mikrofonverstärker noch die Elektretkapsel mit diesen zweistelligen mV was anfangen kann.

Dein Problem resultiert also primär auf DC-Basis, im Wechselstrombereich hast du einfach 200R + 600R zusammen geschaltet. Nicht optimal, aber mit sauberem Pegelabgleich machbar.
Hauptproblem liegt in der Phantomspannung welche die Major kurzschließt.

Einen Widerstand ein zu fügen ist kontraproduktiv.
400R in Riehe mit dem 200R Ausgangsübertrager würde die Major8 auf 600R bringen, allerdings mit nur noch einem Drittel des ursprünglichen Ausgangspegels.
Letzteren kann man vielleicht noch auspegeln, die Major8 schafft bis zu 1,xV Ausgangspegel.
Phantomspannung würde aber dennoch immens belastet werden:

Originales Mikrofon hat DC-Widerstand von 600Ohm, wodurch an der Quellimpedanz von ebenfalls 600Ohm (insgesamt ca. 1200Ohm) die 9,6V auf etwa 4,8V absinkt (Faktor 2).
Schaltet man die Major8 mit 400R Widerstand und 600R Gesamtlast parallel zum vorderen Mikrofonverstärker, bilden Major8+Originalmikrofon eine Gesamtlast von nur etwa 300R an der 600R Quellimpedanz.
Von den 9,6V würden also keine 4,8V mehr übrig bleiben, sondern nur etwa 2,4V.
Es darf bezweifelt werden ob damit das Originalmikrofon noch sauber arbeiten kann.

Es gibt also angemessener weise nur die Möglichkeit den DC-Abfluss über die Major zu stoppen.
Sowas macht man gewöhnlich mittels eines Kondensators, dessen Wert aber experimentell festgestellt werden muss.
Anfangen würde ich mit einem 4,7µF mit Pluspol zur MC-Micro und die Modulationsverzerrung bewerten.
Könnte sein das die Major damit zu hochtönig ist und keinerlei tieffrequente Modulationsteile mehr durchlässt.
Dann stufenweise durchprobieren (10µF, 22µF, 47µF, 100µF).

Zitat Zitat von Samsonkiller Beitrag anzeigen
Sorry, dass ich nicht auf anhieb weiß das NF Übertrager in den Majors verbautm sind. Stattdessen kannst du ruhig mal lobend erwähnen das ein "Nichtwissender" auf solch eine Idee kommt ;)
Hmm, ich erkenne an das du offenbar schonmal was mit einem NF-Übertrager gemacht hast, und in ihm warscheinlich einen universellen Problemlöser siehst, welcher ein NF-Übertrager aber nie sein kann. :-)

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser