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Thema: Funkwerkstätten im Saarland?

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    Hallo!

    Zitat Zitat von Hedegas Beitrag anzeigen
    Tut mir leid, aber ich verstehe nicht was da abwertend sein soll ;) Warum ist es egal ob -3 oder -5?
    Das wird erst verständlich, wenn man tief in die Materie einsteigt.
    Also statt mit Watt in dBm rechnet, und sich alte Arbeiten durchliest zum Thema. Katrein hat da in Sachen Grundlagenforschung bzl. "Reichweite von HFG am Körper gedragen" bereits in den 60'er Jahren viel erarbeitet.

    Nur mal so zum Anreißen, ohne jetzt zu tief gehen zu wollen:
    Ein HFG mit 2,5W Sendeleistung macht 34dBm.
    Ein HFG mit 5W Sendeleistung macht 37dBm.

    Eine Antenne mit -3dB macht aus 34dBm (2,5W) 31dBm entsprechend 1,26W, die Antenne mit -5dB hingegen 29dBm endsprechend 800mW.
    Bei 5W (37dBm) macht eine -3dB Antenne daraus 34dBm entsprechend 2,5W, die Antenne mit -5dB aber 32dBm entsprechend 1,58W.

    Ergo: bei 5W Sendeleistung kommen beide Antennen irgendwo zwischen ERP 1,5-2,5W raus. Ganz mies hingegen sieht es bei FuG11b aus und den 1W.
    Bereits die Standardantennen mit -3dB reduzieren die Strahlungsleistung auf knapp 500mW...das ist das selbe was Spielzeugfunkgeräte aus dem Supermarkt dürfen.


    Zitat Zitat von Hedegas Beitrag anzeigen
    "Was die Verwendung des Teledux 9 als tragbares Koffergerät mit direkt am Gerät angeschlossener HFG-Antenne, war so wie Ihr es macht von EADS so bestimmt nicht vorgesehen.
    Wenn überhaupt vorgesehen, dann mit stark gedrosselter Sendeleistung (maximal 1-2W) und als untergeordnete Station im Simplexbetrieb."

    Wurde von der Feuerwehr als Relais von Haus nach draussen benutzt.
    Das mag sein, aber dennoch wird das von EADS so nicht vorgesehen gewesen sein.

    Zitat Zitat von Hedegas Beitrag anzeigen
    "Wenn Ihr euer Teledux mit direkt angeschlossener HFG-Antenne irgendwo hinstellt, beispielsweise auf nem Tisch, dann kann es logischer weise nicht weiter empfangen, als ein FuG10 oder FuG11 welches an der selben Stelle steht."

    Das macht Sinn. Also führt wohl kein Weg dran vorbei.
    Ahja, diese Erklärung hat dann wohl gefruchtet..:-)

    Zitat Zitat von Hedegas Beitrag anzeigen
    "In der Kategorie "preiswerter 2m Stationsstrahler" der auch mal kaputt gehen darf wenn da ein heftiger Blitz rein geht, ist die CXL2-1 mein absolutes Lieblingsmodell. Zumal die im Gegensatz zu den meißten anderen Rundstrahlern (z.B. Kathrein Sperrtöpfe) nicht zwingend ihre 3m Metallmast als Gegengewicht braucht. Oben auf eine senkrecht stehenden Dachlatte geschraubt läuft die genauso gut wie auf einem gleichhohen Mast."

    Tut mir Leid, aber was meinst du mit Gegengewicht? Reicht es theoretisch auch so eine Antenne an nem langen Holzstab hochzubinden oder muss bei manchen immer eine Metallkonstruktion her? Auch eine Frage:
    Die CLX2-1 gibt es ja auch mit +4db Gewinn für 400€. Sinn oder Unsinn der Aufpreis?
    So ziemlich jede Feststationsantenne benötigt einen längeren (mindestes 1 Lambda, gerne mehrfache Lambda) Metallmast als Bezugsmasse.
    Paradebeispiel sind die Kathrein Sperrtöpfe für 2m. Aber auch andere Antennen wo man denkt man bräuchte keinen Metallmast, diverse Breitband-GP's z.B., spielen auf 3m Metallmast deutlich besser als auf 3m Holzlatte.
    Gewinn-Rundstrahler machen in Spezialfällen Sinn, aber nicht so viel als das der Mehrpreis gerechtfertigt erscheint.
    Zumindest für 2m gilt das, weil alle Rundstrahler die mehr als 0dBD macht, definitiv alle Sperrgutgrenzen üblicher Paketdienste sprengt und Versand nur per Spedition möglich ist.
    Wo gestockte Rundstrahler mit +4dB oder +6dB durchaus Sinn machen, weil dennoch kompakt und deutlich günstiger als VHF-Varianten, sind Funknetze im 70cm Band.

    Ergo: Nimm die normale CXL2-1, die macht ehrliche 0dBD und das ziemlich günstig.

    Zitat Zitat von Hedegas Beitrag anzeigen
    Das mit der Antenne wird dann in den nächsten Haushaltsplan mit aufgenommen. Soetwas läuft ja nicht weg.
    Spielt die Kabelwahl auch eine Rolle?
    Kommt drauf an:
    Wenn Ihr das als portable Anlage plant wo die Antenne direkt neben dem Teledux steht, also das erforderliche Kabel so um die 10m Länge liegt, kann man eigentlich alles nehmen was für 2m taugt.
    Ich persönlich nehme aber seit über 10 Jahren kein RG58 mehr, sondern doppelt geschirmte Varianten. Aktuell beispielsweise H155 als moderner RG58-Ersatz.

    Zitat Zitat von Hedegas Beitrag anzeigen
    Weitere Frage:
    Unser alter Funkwart hat damals eine 4m Metallantenne an eine Regenrinne oder Blitzableiter geklemmt "für elektrischen Kontakt". Bringt das wirklich was? Wird da aus 1/2 lambda 3 lambda?
    Ja, das bringt was.
    Nein, das ändert nicht die elektrische Antennenlänge.
    Jede Antenne braucht eine Bezugsfläche, genauso wie jede Batterie selbstverständlich mit einem Minus-Pol daher kommt.
    Physikalisch gibt es zwei generelle Hauptgruppen von Antennen:
    Symmetrische Antennen wo die Bezugsfläche exakt so groß ist wie die Strahlerfläche, siehe Dipol.
    Unsymmetrische Antennen die entweder deutlich mehr Bezugsfläche oder deutlich weniger Bezugsfläche zur Strahlerfläche haben.
    Mit unsymmetrischen Antennen hat man es generell mit 90% aller Alltagsantennen im Sprechfunk zu tun.
    Das sind Fahrzeugantennen sowie Handfunkgeräteantennen, die wenn es Lambda/4-Strahler sind immer eine deutlich größere Bezugsmasse brauchen als der Strahler hat.
    Bei KFZ-Antennen ist es die Fahrzeugkarosserie, bei Handfunkgeräten ist es die viel zu kleine Gehäusemasse zuzüglich der Hoffnung das bei anständiger Handhaltung zusätzlich (über kapazitiver Handkopplung) Körperteile des Funkers mit als Massefläche wirken.

    Es gibt dann für Sonderfälle noch Antennen mit Lambda/2, die aber im BOS-Funk schlichtweg unüblich sind.
    Sie werden überall dort eingesetzt wo nicht genügend Masse verfügbar ist. Mit Vorliebe moderne Traktoren, Forst- und Bauwirtschaftliche Fahrzeuge, Wohnmobile usw. Das selbe Problem hat man bei heutigen Rettungswagen...alles was oben ist und wo man gewöhnlich Antennen hinsetzt, ist weit und breit kein Metall mehr, nur noch Plastik und Fieberglas-Verbundstoffe.

    Das dumme für BOS-Funk ist, das Lambda/2-Strahler recht schmalbandig sind. Zudem benötigen Sie am Fußpunkt eine Anpasschaltung die sehr feinfühlig abgeglichen werden muss. Die 1/2-Antenne von Procom die ich gerne bei solchen Problemen einsetze hat dann im 2m Band eine nutzbare Bandbreite von vielleicht 2~3MHz. Nur eingeschränkt Duplextauglich: Im Sendebetrieb macht sie bei optimaler Abstimmung etwa +2dBD, 4,6MHz höher empfangsseitig nur noch mit Glück um die -4dBD. Garnicht gehen damit geht Duplex mit Bandvertauschung wie im BOS-Funk gefordert.
    Und ganz nebenher die Größe...die Procom 1/2 ist satte 1m lang.
    Was RTW's bräuchten wäre eine 1/2 für 4m, die dann aber satte 2m lang wäre, und eine Schaltbandbreite von höchstens noch 0,8-1MHz hätte.
    Darum gibt es so ein Modell auch nicht.

    In den 70'er Jahren hat Kathrein mal Versuche mit 1/2-Lambda Wendelantennen auf Handfunkgeräte gemacht.
    Durchaus mit vielversprechendem Erfolg, hat sich aber nicht durchgesetzt eben aufgrund der mikrigen Bandbreite. Für das 2m Band hätte man fast 30 unterschiedliche Bandsplitversionen anbieten müssen. Inklusive des schwachsinnigen Umstands das BOS'ler bei Bandlagenwechsel zwischen WU und WO an allen Handfunken die Antennen gewechselt werden müssten.

    Das Einzige was aus der Zeit lange (bis Ende 90'er) von Katrein verwirklicht und weiter verfolgt wurde, waren Dipolantennen für Handfunken.
    Gibt es aber heute auch nicht mehr.

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

  2. #2
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    Tut mir Leid wenn ich da nochmals nachhaken muss:

    "Nur mal so zum Anreißen, ohne jetzt zu tief gehen zu wollen:
    Ein HFG mit 2,5W Sendeleistung macht 34dBm.
    Ein HFG mit 5W Sendeleistung macht 37dBm.

    Eine Antenne mit -3dB macht aus 34dBm (2,5W) 31dBm entsprechend 1,26W, die Antenne mit -5dB hingegen 29dBm endsprechend 800mW.
    Bei 5W (37dBm) macht eine -3dB Antenne daraus 34dBm entsprechend 2,5W, die Antenne mit -5dB aber 32dBm entsprechend 1,58W.

    Ergo: bei 5W Sendeleistung kommen beide Antennen irgendwo zwischen ERP 1,5-2,5W raus. Ganz mies hingegen sieht es bei FuG11b aus und den 1W.
    Bereits die Standardantennen mit -3dB reduzieren die Strahlungsleistung auf knapp 500mW...das ist das selbe was Spielzeugfunkgeräte aus dem Supermarkt dürfen."

    Gibt es auch HFG-Antennen im 2m BOS-Bereich mit 0db? Reisst dann der MX-BNC-Adapter alles wieder rein?

    MfG

    Hedegas

  3. #3
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    Hallo!

    Zitat Zitat von Hedegas Beitrag anzeigen
    Gibt es auch HFG-Antennen im 2m BOS-Bereich mit 0db? Reisst dann der MX-BNC-Adapter alles wieder rein?
    Nein.
    Der von mir erwähnte Ansatz von Kathrein damals in den 70'er Jahren mit den Lambda/2 Wendelantennen hatte zwar das Ziel irgendwie 0dBD für 2m Handfunkgeräte zu erreichen, allerdings mündeten diese Studien meines Wissens nach nie in ein Serienprodukt.

    Aus physikalischer Sicht ist das 2m Band daher ein Kompromiss wo "alles irgendwie geht"...sprich:

    Feststationen gehen gut
    Mobilstationen gehen gut
    Handfunkgeräte gehn so halbwegs

    Diese Aufstellung sieht für jedes Sprechfunkband wieder anders aus, weil sich aufgrund der Wellenlänge die Probleme verschieben.

    So gilt für 4m die selbe Anschauung:
    Feststationen gehen gut
    Mobilstationen gehen gut
    Handfunkgeräte beinahe an der Grenze zu unbrauchbar (Antennen üblicherweise -5 bis -8dB!)

    Zum Kontrast dazu 70cm:
    Feststationen gehen gut, aber Kabeldämpfung ist problematisch!
    Mobilstationen gehen gut
    Handfunkgeräte gehen super...fast so leistungsstark wie Mobilstationen!

    Ganz kurz noch erklärt warum das so ist:

    Handfunk-Aufsteckantennen sind heute durchweg gewendelte 1/4-Strahler.
    Wie viel Verluste diese Strahler machen hängt von drei Faktoren ab:

    1.: Die Verkurzung durch die Wendel...je kürzer man 45cm Draht aufwickelt, um so geringer ist auch die wirksamme Antennenfläche. Ein auf 14cm spiralförmig aufgewickelter 45cm-Strahler kann niemals so gut sein wie ein gestrecker 45cm Draht.

    2.: Die Masseverfügbarkeit am Fußpunkt...ein aufgewickelter 1/4-Strahler bräuchte am Fußpunkt deutlich mehr Masse als dieser 45cm Drahtwickel als Strahler hat. Bei modernen Handfunkgeräten ist da nur wenig Metall in Form der Chassisplatte und ein paar Masseflächen auf der Platine. Selbst eine kapazitive Massekopplung über die Hand des Funkers ist kaum noch relevant. Bei alten Handfunken mit Metallgehäuse (die alten Bosch FuG10/11 oder auch die TP9 z.B.) boten großflächigen Kontakt zur Handfläche, womit der Arm des Funkers noch bissel fehlende Masse nachmiemen kann.

    3.: Die Dämpfung abhängig der Trageweise am Körper. Je näher diese Antennen an leitfähigen und reflektierenden oder absorbierenden Massen positioniert werden, um so größer werden die Verluste.

    An 0dBD kommen nicht mal 70cm Funkgeräte ran, aber eben fast.
    Mit einem ordentlichen in der Hand gehaltenen 70cm HFG und 2,5W Sendeleistung kommt man nicht selten ähnlich weit wie mit Mobilanlagen mit 6W und 0dBD-Stummelantenne.
    Das liegt daran das Lambda 1/4 ungefäher 17cm betragen. Wickelt man einen 17cm Strahler zu einer Wendel auf 14cm einer Standardantenne, kommt man damit irgendwo im Bereich -1,5 bis -0,8dB raus.

    Also einem Pegelunterschied den man im Vergleich zum Mobilgerät sicherlich messen, aber in der Regel kaum hören wird.

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

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