Hallo!

Zitat Zitat von FireHerne97 Beitrag anzeigen
ich benutze zur Zeit eine 1,50 Meter große Groundplane mit Fiberglas. Ich würde aber gerne etwas mehr Reichweite im Pocsag Bereich erzielen.
Also was ich mir gerade vorstelle unter einer "1,5m großen Groundplane" wäre etwas für das 4m Band. Wenn ich da richtig liege, lass dir gesagt sein das die im 2m Band wo Pocsag im BOS-Bereichen gewöhnlich läuft, diese Antenne lediglich einen Kurzschluß darstellen kann.
Denn eine Groundplane ist bereits eine selektive Antenne!


Zitat Zitat von FireHerne97 Beitrag anzeigen
Welche Antenne bräuchte ich um weiter zu kommen? Komme ich mit einer angepassten Antenne weiter?
Generell ist deine Fragestellung falsch, aber ich drösel dir das gerne nochmal auseinander:

Für Funk allgemein, also z.B. für Sprechfunk, will man für maximale Reichweite eine möglichst gute Antenne und einen noch besseren Standort haben.
Also eine Antenne die auf der gewünschten Frequenz maximalen Wirkungsgrad bei minimalen Verlusten aufweist, an einem Ort der eine möglichst ideale Rundumsicht zum Horizont hat (Hausdach, Hausdach +10m Mast, Hochhaus, Fernsehturm oder Berg).

Bei Pocsag hingegen ist dieser Ansatz FALSCH!
DME-Netze im BOS-Bereich sind zellulare Netzstrukturen, realisiert mit mehreren über ein topografisches Gebiet verteilter DAU's.
Alle DAU's arbeiten auf der selben Sendefrequenz und sequentiell über 10 Timeslots zu je 6 Sekunden verteilt.
Würde also innerhalb eines DME-Netzes für maximal vier DAU's reichen.
Reale DME-Netze arbeiten aber mit deutlich mehr DAU's, 20-30 sind eher Regel als Ausnahme.
Das geht freilich nur, indem die verfügbaren 10 Zeitschlitze im Netz mehrfach vergeben werden.
Heißt: Wenn irgendein DAU sendet, ist er nicht alleine, sondern sendet zeitgleich mit 3-6 anderen DAU's parallel.

Das funktioniert nur aufgrund der Netzanforderung, das kleine Pager in Bodennähe generell nur einen eingeschränkten Empfangsradius haben.
Der nächstgelegende DAU in 1-5Km Entfernung empfangen sie, einen in über 12Km hingegen hören sie kaum noch, stört also nicht.

Will man in einem DAU-Netz aber eben nicht mit einem DME am Gürtel hängend empfangen, sondern über Antenne, Empfänger, PC-Soundkarte und Software, stößt man schnell an die Systemgrenzen:
Je schlechter die Antenne, um so weniger DAU's hört man, aber um so besser wird die Decodierrate.
Verbessert man die Antenne, hört man eben deutlich mehr DAU's die sich aber gegenseitig stören und so die Decodierrate bis in die totale Unlesbarkeit hinabreißen.

Und wenn du nicht gerade auf dem Lande wohnst, sondern in geographischer Nähe zu Ballungsgebieten, kommt noch ein weiteres Problem dazu:
Mehrere Netze die mit ihren DAU's auf dem selben Kanal rumfunken wo man eigentlich sein regionales Netz hören möchte.

Wieviele DME-Kanäle gibt es aktuell bundesweit? 5, 6 oder bereits 7?
Wieviel hunderte DME-Netze drängel sich bundesweit auf diesen paar Kanälen?

Eine gute Stationsantenne für Sprechfunk, die locker je nach topologie noch Fahrzeuge aus 20-30Km hört, bringt auf den DME-Kanälen nur Chaos, einen Datenbrei aus zahlreichen DME-Netzen die wild übereinander senden.

Einzige Lösung wären hoch bündelnde Richtantennen, was aber im 2m Band suboptimal ist.
Selbst eine wuchtige und unhandlich 8-Element Yagi im 2m Band hat bei maximal 10dBD Gewinn einen Öffnungswinkel von 40°x50° womit man kaum hinreichend einzelne DAU's isoliert von störenden DAU's anpeilen kann.

http://procom.dk/products/962-r-2-8-r-2-10

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser