
Zitat von
DG7GJ
Hallo!
Nicht mehr, leider!
Das hat schon seit Jahren einen immer weiter wachsendes Problem verursachst, welches du eventuell noch vergrößerst...oder zumindest könntest.
Ursprünglich gab es in vielen Ländern, beispielsweise in Österreich noch immer, ein recht zugeschnürrtes System.
Wo der Gesetzgeber oder seine Behörden gennau definiert hat wer welche Funkgeräte und sogar wo (Stadt...Bundesland) handeln durfte, und die Zugangshürden ziemlich hoch gehängt.
Heute hingegen reicht in Deutschland ein simpler Gewerbeschein, um neben anderen Sachen auch Funkgeräte verkaufen zu dürfen.
Fachwissen, eine entsprechende Ausbildung, oder Mindeststandard was Kentnisse und Werkzeug/Meßtechnik ist alles heute nicht mehr wichtig.
Das führt aber schon seit jahren zu dem Effekt das immer mehr Händler sich gegenseitig die Preise unterbieten, und so wenig Ahnung haben das sie nichtmal wissen können ob die Geräte die sie verkaufen ordnungsgemäß funktionieren.
Für die allermeißten dieser Händler sind Funkgeräte nix anderes als Konsumgüter...Paket vom Zulieferer umpacken, Rechnung/Lieferschein reinlegen, zukleben und zum Kunden schicken.
Im Betriebsfunk führt das regelmässig dazu das hilflose Kunden mir ihre vermurksten Geräte zuschicken, und wo ich dann Haarraufende Meßwerte sehe. Frequenzfehler von 10kHz, Sendeleistung bei 22W statt zulässiger 6W, Modulationshub auf Rechtsanschlag und dergleichen sind an der Tagesordnung.
Nun ist etwa 70% des Betriebsfunkes so unkritisch, das es mir egal ist. Wer da halt beim "billigsten" kauft, hat halt ärger...lernt aber dennoch niemand raus.
Aber etwa 30% des betriebsfunkes hat einen Stellenwert der für mich gleichauf mit BOS oder auch Flugfunk liegt.
Ungeprüfte Geräte, Geräte die nicht auf's Penibelste abgeklopft und Abgeglichen sind, haben dort nichts zu suchen.
Daher, willst du Funkgeräte mit entsprechend hoher Qualität und Zuverlässigkeit anbieten, gibt es nur zwei Möglichkeiten:
1.: Mach dich Fit in Sachen wie Elektronik, HF-Technik, den Umgang mit HF-Meßtechnik, und sorge für die Finanzierung der Meßtechnik und Gerätezubehör (Software, Programmierkabel, Ladegeräte usw.)
oder alternativ...
2.: Such dir einen zuverlässigen Zulieferer der dir die Geräte fachgerecht einrichtet und überprüft, und im Zweifel bei Fehlern auch haftet.
So habe ich seit einigen Jahren zwei gelegentliche Abnehmer die das ebenso machen.
In beiden Fällen handelt es sich aber nicht um Neugewerbe, sondern eher um historische Sonderkonstellationen.
Ein Radio&Fernseh-Laden sowie ein Mobilfunkshop die seit mehreren Jahrzehnten auch Funktechnik-Kunden (BOS und Industriekunde) betreuen, die aber beide das selbe Problem haben: Der jeweilige Mitarbeiter der sich ursprünglich damit auskannte, ist seit mehreren Jahren in Rente.
Von daher...solche Sachen sind zwar selten, aber durchaus gibt es solche Themen wo Händler ohne Fachwissen und Funkwerkstatt dennoch mit Hilfe einer externen Funkwerkstatt zuverlässige Produkte anbieten können.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser