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Thema: Scanner: Uniden UBC9000XLT Squelch bei Diskriminator Verbindung immer offen

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  1. #1
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    Jetzt kann man ohne ende streiten. So wie der Diskriminator nachgerüstet ist, ist es die allerschlechteste Wahl. Nun ist er aber da und man muß das beste drauß machen ...

    Auf KEINEN Fall einen Übertrager zwischen setzen!!! Bei "analogen" Signalen Sinnvoll, bei einem Pocsag-Signal total kontraproduktiv.

    Das Rauschen muß man bei der Bauart der Scanner hinnehmen, weil es "normal" ist. Also keine Sorge. Die Rauschsperreneinstellung die du außen am Gerät vornimmst wirkst erst nach dem Diskriminator-Signal.

  2. #2
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    Hallo!

    Ich muss hier glaube ich mal wieder ein paar Grundlagen erwähnen...nicht zum ersten mal...

    Einen Disk-Ausgang (Baseband-Out oder Flat-Audio-Out) braucht man nicht für analoge Signale. Sachen wie Sprechfunk, Selektivruf (5-Ton) sowie AFSK (Packet Radio) oder FFSK (FMS, DigiS, MDC1200, BIIS1200 usw.) gehen über einen normalen (gefilterten) Ausgang.

    Für rein digitale Modulationsarten wie 2FSK (Pocsag), 4FSK usw. braucht man erst einen Baseband-Out.

    Solch ein Baseband-Signal ist keine NF sondern ein rohes Mischsignal aus einem NF-Spektrum von annähernd 0Hz (Gleichspannung) bis grob 10~40kHz, sowie einem DC-Offset.
    Letzerer liegt meistens etwa bei der halben Betriebsspannung vom FM-Demodulator-IC.
    Wird der Chip z.B. mit 8V betrieben, ist mit einem DC-Offset von etwa 4V zu rechnen.

    In einem FM-Empfänger werden folgende Signalanteile IMMER für diese Zwecke Gebraucht:

    NF 300-3000Hz für Sprechfunk bzw. Nutzmodulation (5-Ton, FFSK usw.)
    NF 5000-30000Hz zur Rauschpegelmessung zur Squelch-Auswertung.
    Letzteres bei heutigen Scannern immer nach folgender Logik:

    - Je stärker das Rauschen, um so niedriger die Signalstärke -> Squelch schließen.
    - Je schwächer das Rauschen, um so höher die Signalstärke -> Squelch öffnen.

    Bei höherklassigen Scannern und Betriebsfunkgeräten kommen noch weitere fallweise hinzu:

    NF 60-300Hz für CTCSS-Auswertung
    DC-Offset Messung für eine AFC (automatische Frequenznachziehung).


    Problematisch an diesem Mischsignal ist zudem, das derartige Demodulatorausgänge immer relativ hochohmig sind.
    Vernachlässigt man den DC-Offset, hat man es mit NF-Pegeln bei um die 60-250mV zu tun, bei einer Quellimpedanz von 150-800kOhm (Spannungen und Impedanzen je nach FM-IC Type unterschiedlich).

    Diese hohe Quellimpedanz sowie das sehr schwache Nutzsignal, sind so empfindlich das bereits eine Berührung mittels Finger die Nutzpegel drastisch absacken lassen.
    Ebenso reicht schon die Kabelkapazität eines abgeschirmten Kabels um dieses Basisband-Signal beachtlich zu dämpfen.

    Mit anständigen Line-In Eingängen von Soundkarten klappen diese Billig-Abgriffe wie über www.discriminator.nl propagiert mäßig zuverlässig.
    Denn alle Soundkarten haben am Line In Generell einen Serien-Elko (meißt 4,7µF) welcher nach wenigen Sekunden (Ladezeit) den DC-Offset abblockt und nur NF in die Soundkarte rein lässt.
    Die Eingangsimpedanz von Soundkarten sind generell nicht genormt, je nach Soundkartenmodell kann die Lastimpedanz irgendwo zwischen 1kOhm und 80kOhm liegen.
    Diese Lastimpedanz - zuzüglich des Blindwiderstandes des abgeschirmten Kabels, belastet den Demodulatorausgang.

    Verwendet man statt einem Line-In hingegen einen MIC-In einer Soundkarte, hat das fatale Folgen. Um zu erkennen was passiert muss man sich mit einem weiteren Komplexibilitätsfeld auseinander setzen:

    MIC-In sind generell zum Anschluss von Elektretkapseln gedacht - für nichts anderes!
    Wie funktioniert eine Elektretkapsel?
    Sie arbeitet elektrisch ähnlich einer LED:
    Sie benötigt eine undefinierte Spannung (meißt 1,2~4V) aber einen definierten Strom (meißt 1~5mA).
    Eine Elektretkapsel will also ebenso wie eine LED über einen Vorwiderstand mit Strom versorgt werden. Die richtige Spannung teilt sich dann so zwischen Elektretkapsel und Vorwiderstand auf, das die Elektretkapsel ihre 1,2~4V bekommt.

    Schließt man an einer solchen MIC-In Buchse einen billigen Diskriminatorausgang an, brät die volle Betriebsannung der Soundkarte über den internen Vorwiderstand zurück in den Demodulator und verhunzt somit den im Scanner gebrauchten DC-Offset.

    Ein 1:1-Übertrager wie hier empfohlen ist fast genauso schlimm:
    Er schließt den DC-Offset kurz und belastet die NF mit seiner Eingangsimpedanz von teilweise unter 100 Ohm.

    Nimmt man statt Scanner richtige Betriebsfunkgeräte (Motorola GM/CM oder Vertex VX-Mobiles) dann ist der Basisbandausgang über einen eigenen OPAMP rückwirkungsfrei gepuffert und zumeißt sogar kurzschlußfest - manchmal sogar auf 0V DC-Offset Subtrahiert.

    Für große Scanner, wie eben einen UBC9000XLT oder auch schon einem ALAN1, würde sich die Nachrüstung eines ebensolchen Ausganges anbieten, eben weil reichlich Platz in diesen Geräten verfügbar ist.

    Für die Edelvariante braucht es einen Dual-OMAMP (LM833 oder auch 741), ein paar Widerstände, sowie einen kleinen DC-DC-Wandler mit symmetrischen Ausgang zzgl. zweier Stützkondensatoren.
    Beispielsweise sowas hier:
    http://www.reichelt.de/Wandler-Modul...ET=500&WKID=0&

    Macht aus 12V eine symmetrische Spannung von +5V und -5V.
    Den ersten OPAMP nimmt man als Subrahierer mit via Spindeltrimmer abgleichbarer Referenzspannung - um den DC-Versatz bei Träger auf Nennfrequenz am Ausgang auf exakt 0V herrab zu ziehen.
    Dieses Signal schiebt man dann in den zweiten OPAMP der als Verstärker mit Faktor 4~6 arbeitet.
    Dort kommen dann Robuste Line-Pegel mit 500~900mV und einer Quellimpedanz von unter 50 Ohm bei gleichzeitig immenser Rückwirkdämpfung raus, der selbst mit MIC-In's zurecht kommt.

    Oder eben für Diskriminatorzwecke vielleicht doch auf eBay ein gebrauchtes, günstiges Betriebsfunk-Mobilgerät mit anständigen Basisbandausgang nehmen.
    z.B. sowas hier: http://www.ebay.com/itm/321632387542

    Warum? Na ganz einfach:
    Scanner sind zum scannen da, gerade mit größeren Stationsgeräten möchte man eher Sprechfunk hören oder einfach mal mehrere Kanäle überwachen.
    DFSK und ähnliche Sachen (im BOS-Funk eben Pocsag) will man weder scannen (zerstückelt die Batches) noch den Ton permanent auf dem Ohr haben.
    Wird man ja wahnsinnig von...:-)

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

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