Hallo!

Zitat Zitat von Melderprofi Beitrag anzeigen
So ein Schwachsinn ist das garnicht...
Was genau?
Mit "Schwachsinn" meinte ich die Abstruse Idee die "BOS" müsse nun (neben Tetra) auch noch ein völlig eigenes, deutschlandweites LTE-Netz im 700MHz Bereich aufbauen und betreiben.
Und das aus vielerlei Gründen:

- Die Anzahl der BTS-Standorte wird um ein Vielfaches höher sein als für Tetra.
- Auch bei LTE wird es Flaschenhälse geben, wo man merkt das es "billiger" wird wenn man die Bandbreite begrenzt - wie bei Tetra.

Zitat Zitat von Melderprofi Beitrag anzeigen
Beantwortet euch mal folgende Frage selbst: Was hat man denn mit Tetra (in dieser Form) letztendlich gewonnen was der analoge Funk nicht bieten kann? Die Abhörsicherheit, völlig richtig,und das wurde auch Zeit! Aber was noch?
Tetra könnte noch viel mehr, wenn die Infrastruktur und Kanalverteilung von Anfang an ökonomisch geplant worden wäre.
Gerade eben auch Flottenmanagement mit bis zu Realtime-GPS:
Mit heute üblichen Komprimierungsverfahren kann man WGS84-Koordinaten mit 10m Auflösung soweit runterkürzen, das solch ein Datenpaket kürzer als die die ISSI wäre.
Dazu bräuchte jede BTS eben nur 1-2 Reservekanäle woraus sie jederzeit und Bedarfsgerecht eben endsprechende GPS-Timeslots bereitstellen müsste.

Zitat Zitat von Melderprofi Beitrag anzeigen
Heise reitet halt gerne auf den Versprechungen herum mit denen den Nutzern das Sytem schmackhaft gemacht werden sollte. Das Tetra in dieser Form (also Landesweit) genaugenommen nur ein Sprechfunk mit Statusmeldungen (ehem. FMS) und SDS ist und bleibt dürfte mittlerweile durchgesickert sein. Was hat man damals alles herbeibeschworen...Flottenmanagement,Video- und Bildübertragung,Datenterminal für mobiles Internet...Blablabla.
Videoübertragung, schnelle Datenanbindung in DSL-Qualität...
Mei...ich verstehe ja das einzelne Personen innerhalb der BOS soetwas herbeiwünschen.
Aber andererseits: Die BOS können sich nicht all das leisten was sich Mobilfunkkonzerne leisten. Denn die schwimmen bei diesen Wahnsinn nur an vorderster Front mit, weil die Gelder dank Gesprächs- und Datenentgelte sprudeln.

Die BOS haben heute schon, was sag ich, seid Jahrzehnten alle denkbaren Möglichkeiten und Frequenzen für derartige "Spezialanwendungen".
Videofunk analog oder digital via 2,3GHz sowie Video oder was auch immer für Datenstreams auf 14GHz.
Frequenzen sind da, Geräte auch, und genutzt wird es wenn es sinn macht.
Eben z.B. als Videolink zur Steuerung eines Bombenräum-Roboters.

Zitat Zitat von Melderprofi Beitrag anzeigen
Tetra ist für den Nutzer "BOS" und deren Anforderung/Bedarf das grundlegend falsche System. "Wir" sind ja sonst auch nicht mehr nur auf dem Stand der 90er..."
Ein gut funktionierendes Flottenmanagement ist das, was nPol-Leitstellen brauchen und wollen - und mit Tetra geht das schonmal nicht. Die Gründe dürften hinlänglich bekannt sein.
Flottenmanagement wollen nicht nur die nPol!
Nene, alles Pol-artige ist da (bis auf ganz spezielle Einheiten) noch viel "spitzer" drauf als die nPol.
Und ja, es geht mit Tetra...andere Nutzer machen sowas gar mit pDMR!

Zitat Zitat von Melderprofi Beitrag anzeigen
Vorweg:
Der Netzstandard der in Ballungsgebieten mit Störfallbetrieben oder an Orten mit großen Menschenansammlungen (Fußballstadion z.Bsp.) vorherrscht ist nicht das Maß der Dinge! Dort hat man bombastische Netzkapazitäten aufgestellt.
Das mag ja sein, ist ja auch einfach.
Viel kritischer ist die Flächenabdeckung, der Anspruch "bundesweit".
Ist man damals mit einem FuG8b und ordentlichen Viertelwellenstrahler durch Deutschland gefahren, hat man IMMER und Überall eine Leitstelle erreicht.
Wenn gerade keine DRK in Reichweite war, dann aber bestimmt eine der BF, oder mindestens eine der diversen Pol.
Macht sowas mal mit Tetra.
Deutschland is eben nicht überall so flach wie oben im Norden. Sobald es etwas hügeliger wird, bis hin zu Bayern, wird es immer schwieriger und teurer wenn man den Anspruch hat mit Tetra ähnliche Abdeckung zu erreichen wie bisher mit 4m.

Ehrlich gesagt: Wenn BOS gerne HighSpeed-Internet wollen, finden sie das bei den Mobilfunknetzen. Auf keinen Fall aber sollte der Anspruch bestehen das diese Mittel der heutigen Zeit auch in Großlagen, Katastrophen, Überschwemmungen und ähnliches immer zur Verfügung steht.
Jeder der auch nur ein wenig Ahnung hat weis das in solchen Fällen NICHTS wirklich sicher ist: Strom, genügen Treibstoff für Fahrzeuge und Kettensägen...wer jammert da noch darüber das sein Smartphone kein Netz mehr bekommt?

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser