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Thema: Mal gute und mal sehr schlechte POCSAG Auswertung

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    Man kann also sagen das der NF Ausgang des Scanners doch nicht so gut war wie er sein sollte, bzw. gerade an der Grenze?

  2. #2
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    Hallo!

    Es liegt nicht einfach an "der NF".

    Vielmehr verstehen viele ich die Physik die hinter dem "Diskriminatorsignal" steht.

    Mit dem Namen "Diskriminatorsignal" ist ein grobes Mischsignal gemeint welches im Demodulator endsteht. Es enthält NF-Bestandteile, aber ist eben ein Summensignal aus dem viele unterschiedliche Informationen gewonnen werden.
    Zudem ist dieses derart empfindlich und hochohmig, das die Entwickler bereits auf der Platine harscharf abwägen müssen über wieviel Zentimeter man das Signal und vor allem wo lang legen kann, ohne das es massiv gestörrt wird.

    Keinesfalls ist solch ein Signal dazu geeignet das da einfach nur über einen RC-Tiefpass ein Kabel dran gestrickt wird.

    Was DFSK eher braucht, findet man unter dem Begriff "Flat Audio".
    Also ein aktiv aufbereitetes Signal aus diesem Basisband, welches deshalb aufbereitet wird damit man es eben über einfache Kabel jagen und in unterschiedliche Geräte schicken kann.
    Dazu braucht es ein bis zwei OPV's, einfache Transistorstufen taugen dafür nicht mehr.

    Und erst recht keine einfachen RC-Tiefpässe.

    Es gibt Geräte die haben ab Werk endsprechende Schaltungszüge eingebaut. Eben moderne Betriebsfunkgeräte sowie auch modernere Amateurfunkgeräte (Stichwort: 9K6-Packet-Output) und einzelne Scanner in der gehobenen Spitzenklasse (IC-PCRxxxx, IC-R8500 u.ä.).

    Aber bei Scannern im unteren und mittleren Marktsegment ist das eben eingespart.
    Nicht zuletzt auch deswegen, weil man anhand des "Diskriminatorsignals" schnell und fatal sieht wie "minderwertig" do so mancher Scanner ist.
    Referenzfrequenz ein paar hundert Hz daneben haut einen DC-Offset auf's Signal, Streuungen oder kalte Lötstellen an Bauteilen im ZF-Bereich sieht man dort sofort.

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

  3. #3
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    Hallo DG7GJ,

    das Thema finde ich ziemlich interessant. Habe selbst einen Uniden BCT15X. Die Qualität der POCSAG-Auswertung schwankt auch bei mir.

    Den Discriminatorausgang habe ich selbst in das Gerät eingebaut (http://discriminator.nl/ubc800xlt/index.html). Weisst du ob an dem Lötpunkt "DISC" (siehe Bilder auf der Webseite) schon ein aufbereitetes Signal vorliegt?

    Wie würdest du den Diskriminatorausgang in das Gerät einbauen?

    Danke
    matt

  4. #4
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    Der Beschreibung auf disk...-nl her scheint der Scanner direkt den von Jürgen "Flat Audio" genannten Anschluss zu haben.

    Der Widerstand ist lediglich zur Begrenzung des Stromflusses gedacht...

    Ich würd da entweder noch einen kleinen Kondensator in Reiher mit reinpacken oder gleich einen OP als Impedanzwandler reinsetzen ;)

    MfG Fabsi

  5. #5
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    Hallo!

    Zitat Zitat von matt Beitrag anzeigen
    Den Discriminatorausgang habe ich selbst in das Gerät eingebaut (http://discriminator.nl/ubc800xlt/index.html). Weisst du ob an dem Lötpunkt "DISC" (siehe Bilder auf der Webseite) schon ein aufbereitetes Signal vorliegt?
    Wenn das ein aufbereitetes Signal sein soll, dann wäre er schon an einer Buchse herrausgeführt.
    Es wird wie in jedem Scanner einfach nur ein Messpunk sein wo das reine Rohsignal anliegt.
    Heißt genaugenommen: Man muss beim Messen sogar auf die Lastkapazität und dem Eingangswiderstand von Tastkopf und Oszi berücksichtigen, weil das schon dieses empfindliche Signal verfälschen kann.

    Bereits das bei discriminator.nl zu sehende rote Käbelchen ist schon übel.
    Einerseits weist dieses parasitäre Lasten auf die an solch einem Signal nix zu suchen haben, auf der anderen Seite strahlen dort geräteinterne Störungen der verschiedenen I²C, SPI, RS232-Busse sowie die Rauschnebel der Controller rein.

    Zitat Zitat von matt Beitrag anzeigen
    Wie würdest du den Diskriminatorausgang in das Gerät einbauen?
    Nundenn, wenn man unbedingt in solchen Geräten einen "anständigen" Ausgang einbauen will:
    So nah wie nur irgendwie möglich (am besten unter 1cm) ran mit einem hochohmigen Eingang eines OPV's.

    Da gibt es dann zwei Möglichkeiten....

    Die absolut optimale:
    Man nimmt einen Feld-Wald-Wiesen-OPV wie 741 oder LM833 und gibt ihm eine symmetrische Betriebsspannung (+-5V oder so).
    Dann regelt man über den zweiten OPV im selben Gehäuse den DC-Offset wech, welcher in aller Regel auf halber Betriebsspannung der ZF-Stufe liegt.
    Hat den Nachteil das man sich die symmetrische Spannung extra dafür erzeugen muss, beispielsweise über symmetrische DC/DC-Wandlermodule.

    Die Kompromisslösung:
    Man nimmt einen Rail-to-Rail OPV für unsymmetrische Speisung, oder eben einen symmetrischen dem man mittels 1:1 Spannungsteiler eine virtuelle Masse bei Ub/2 vorgaukelt.
    Zum beseitigen des DC-Offsets braucht es dann aber leider einen Serienkondensator der die Rechtecke von DFSK wieder mit schrägen Dächern zum Dreieck/Sägezahn verfälscht.

    Statt einen OPV einfach nur als Impedanzwandler her zu nehmen, würde ich auf jeden Fall noch eine seichte Verstärkung mit rein bringen.
    Faktor 2,x-10 etwa, um möglichst auf kräftige 500-800mV am Ausgang zu kommen.

    Grundlagen zu OPV's und was man damit wie macht:

    http://www.elektronik-kompendium.de/...lt/0210151.htm

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

  6. #6
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    Hallo DG7GJ,

    so wie du das beschreibst klingt das einleuchtend. Hab meinen Scanner gerade nochmal aufgeschraubt und geprüft, ob ich da eine entsprechende Schaltung möglichst nahe an dem DISC-Lötpunkt unterbringen könnte.

    Wenn ich eine Schaltung einbaue, dann gleich die mit zwei OPs und einem DCDC-Wandler für die symmetrische Versorgung. Eine einseitige Platine mit SMD-Bauteilen würde ich direkt neben den Lötpunkt hin bekommen. Den DCDC-Wandler passt da aber nicht hin. Das heisst, die Leitungen mit +5V und -5V würden durch das Gehäuse laufen...

    Hast du ein konkretes Schaltungsbeispiel für die Entfernung des DC-Offsets durch den zweiten OP? Würde es nicht sogar reichen, wenn man von dem ersten OP über einen Kondensator fährt und anschließend in den zweiten OP, der als Impedanzwandler beschaltet ist?

    Die Beschaltung des ersten OP (mit hoher Eingangsimpedanz) ist kein Problem.

    Danke schon mal!

    Gruss
    matt
    Geändert von matt (07.10.2014 um 10:46 Uhr)

  7. #7
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    Hallo!

    Zitat Zitat von matt Beitrag anzeigen
    so wie du das beschreibst klingt das einleuchtend. Hab meinen Scanner gerade nochmal aufgeschraubt und geprüft, ob ich da eine entsprechende Schaltung möglichst nahe an dem DISC-Lötpunkt unterbringen könnte.

    Wenn ich eine Schaltung einbaue, dann gleich die mit zwei OPs und einem DCDC-Wandler für die symmetrische Versorgung. Eine einseitige Platine mit SMD-Bauteilen würde ich direkt neben den Lötpunkt hin bekommen. Den DCDC-Wandler passt da aber nicht hin. Das heisst, die Leitungen mit +5V und -5V würden durch das Gehäuse laufen...
    Tja...Handscanner sind eben mies.
    Einerseits bezüglich Platz, andererseits aufgrund Batterielast.
    Auch wenn's nur 10mA zusätzlich zieht, es verkürzt eben die Akkulaufzeit.

    Deutlich entspannter sieht es in Mobil- bzw. Standgeräten aus, beispielsweise ist mir da der Alan1 in Erinnerung.

    Zitat Zitat von matt Beitrag anzeigen
    Hast du ein konkretes Schaltungsbeispiel für die Entfernung des DC-Offsets durch den zweiten OP?
    Nun, OPV sind komplexe Gebilde, die vieles relativ einfach können, wenn man erst mal das Funktionsprinzip verstanden hat.

    Das Geheimniss heißt z.B. Differenzverstärker oder Subtrahierer:
    http://www.elektronik-kompendium.de/...lt/0210153.htm

    Braucht man hier keine Verstärkung mehr, nimmt man für alle Widerstände das selbe, 10k oder so. Braucht man hingegen noch ein bissel verstärkung, muss man die Widerstände endsprechend berechnen.

    Funktionsprinzip:
    Das Diskriminatorsignal speißt man am nichtinvertierenden Eingang an (+, E2).
    Am invertierenden Eingang (-, E1) legt man nun eine mittels Spindeltrimmer einstellbare Gleichspannung.
    Diese Spannung die man an E1 anlegt, wird vom Signal an E2 abgezogen.
    Nun kann man das Ausgangssignal schön flach auf die Null-Linie ziehen.

    Zitat Zitat von matt Beitrag anzeigen
    Würde es nicht sogar reichen, wenn man von dem ersten OP über einen Kondensator fährt und anschließend in den zweiten OP, der als Impedanzwandler beschaltet ist?
    Theoretisch kann das gehen, müsste man probieren wie das geht.
    Allerdings ist das dann eben nicht mehr wirklich DC-gekoppelt.

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

  8. #8
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    Zitat Zitat von DG7GJ Beitrag anzeigen
    Tja...Handscanner sind eben mies.
    Ähm Jürgen, der UBC800XLT Ist doch ein Standgerät? ;)

    Zudem ist der dortige Disc-Pin ja nur der direkte Anschluss der Pin 11 auf dem IC-Typ NJM2551

    Der wiederum laut Datenblatt des Chips mit "FM AF OUT" bezeichnet ist....

    Das Datenblatt zum Nachfolger (vermutlich nur internes Re-Design zur Optimierung) findet sich unter:
    http://www.njr.com/semicon/PDF/NJM2552_E.pdf

    Dort auf Seite Seite 4 ist ein Test-Circuit 2 alias SINAD angegeben.
    Bei dem du an den Pin Direkt ein SINAD-Meter treiben kannst.
    Einzige Beschaltung: 10k Ohm R in Reihe und 10pF C zu GND...

    Direkte Beschreibung des Pins inkl. Innenschaltung auf Seite 8
    FM Demodulated Signal Output
    An external 3rd order multiple feed
    -back filter (RC filter) is connected.

    Oder mit anderen Worten:

    Hier brauchst du definitiv Keinen OPV dahinter schalten, solange du nicht vor hast einen Lautsprecher dran zu hängen ;)

    Denn selbst die Max-Ausgangs-Spannung ist laut Datenblatt 0,95V...

    MfG Fabsi

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