Hallo!
CAN-Bus bzw. allgemein "Datenleitungen in KFZ" ist durchaus ein ziemlich heißes Thema.
Bis vor wenigen Jahren wurden EMV-Tests an normalen PKW's nur von aussen getätigt.
Also geschaut das die grenzwerte von externen Feldern im Fahrzeug (durch Karosserie und Fenster) eingehalten werden.
Dummer weise ist KFZ-Elektrik aber ein desulat leidiges Thema.
Auch der CAN-Bus der gemäß Standard absolut symmetrisch zu sein hat, ist dieses in der Realität nicht immer in hinreichender Form.
Das massive Schäden an der Fahrzeugelektronik endstehen, also diverse Steuergeräte abrauchen, ist eher unwarscheinlich.
Wesentlich warscheinlicher sind aber Kommunikationsfehler durch starke innere Felder.
Wenn man sich näher beschäftigt welche Funktionen die in einem heutigen Fahrzeug kunterbund verteilten Steuergeräte so alle haben, merkt man aber sehr schnell welche Auswirkungen das haben kann.
Ganz generell aber gesagt:
Einstrahlung ist abhängig von Frequenz und Feldstärke.
Mit UHF @ 1W ist eine Störung eher unwarscheinlich.
Mit nem Fug10 oder Fug13 da kräftige 2,5W rein donnern ist _DEUTLICH_ kritischer in der Realität.
Das liegt eben daran das Abblockkondensatoren die in den Steuergeräte direkt an den Leitungszuführungen sitzen, halt um so besser abblocken, je höher die Frequenzen sind.
Ebenso wirken parasitäre Kabelkapazitäten nach Masse und Leitungsinduktivitäten günstiger gehen hohe als gegen niedrigere Frequenzen von Störfeldern.
Mal eine verwandte Anektode abseits der KFZ-Problematik, aber mit der selben technischen Thematik:
Veranstaltungstechnik!
In den letzten Jahrzehnten hat es sich eingebürgert das bei Großveranstaltungen die ganzen Techniker, Ordner, Security, Cathering u.v.m. analog mit 2-2,5W im Bereich 450~470MHz rumfunkt.
Sogar mitten auf der Bühne sowie im FOH direkt an der Licht- und Tontechnik.
Absolut problemlos, weil die ganzen symmetrischen und seicht geschirmten XLR-Mikrofonleitungen davon nix mitbekommen.
Seid ein paar Jahren gibt es dort aber verhäuft Probleme, weil ein paar große Verleiher nun keine GP340 UHF mehr verleihen, sondern nur noch DMR-Geräte und Relais im 70cm und verstärkt 2m Bereich.
Die Veranstalter die da eine 2m DMR-Anlage gemietet haben dürfen der empfindlichen Technik nicht zu nahe kommen. Auf der Bühne höchstens vor Publikumseinlass beim Soundcheck, aus dem FOH werden solche DMR-Geräteträger vom erfahrenen Toningeneur rausgetreten.
Denn jeder Tastendruck auf die PTT hört sich grauenhaft über die Anlage an, wenn man damit irgendeinem Kabel zu nahe kommt.
Hab da ein paar Kunden aus dem Veranstaltungsbereich, die sich aufgrund dieser Problematik wieder vom Mietfunk verabschiedet und eigene Geräteflotten angeschafft haben. Wieder 450~470MHz absolut unproblematisch.
Damit kann sich ein Toningenuer sogar über seinen Digitalmischer beigen beim funken, ohne das auch nur ansatzeise ein Ploppen einstrahlt.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser




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