Hallo Phillipp!
Das Thema fütter ich aufgrund deiner Auffrischung nochmals mit aktuelleren Informationen.
Die Strombelastbarkeit der geschalteten Betriebsspannung an Pin 4 endet nicht bei 250mA.
Ein Kunde der dort rumfrimelte hat dort bei zwei Geräten VX-2200 nämlich die zugehörige Sicherung gekillt. Da kommen heute 1,25A raus!
Solange man da also keinen Kurzschluß baut lässt sich damit schon vieles machen.
Allerdings ist es wichtig zu wissen das der hier im Thread gepostete Anschlußbelegung für aktuelle Geräteserien nicht mehr aktuell ist.
Fange ich mal der Reihe nach an...
Pin 1: Ext. Mic In
Bei heutigen Serien ist der eingezeichnete Kondensator überflüssig, er ist inzwischen im Funkgerät intregriert. Man kann dort direkt eine beliebige NF-Quelle anschließen die zwischen 5-10mV liegt und maximal 1kohm Quellimpedanz hat.
Passive NATO-Hörer passen da problemlos. Für einen Commander 5 via NATO-Stecker ist der übliche Spannungsteiler im NATO-Stecker vor zu sehen.
Pin 2: RX-NF-Out
Keine Änderungen. NF-Signal von maximal 150mV an 600 Ohm Impedanz.
Für NATO-Buchse braucht man hingegen 500-600mV. Man braucht also zwingend einen Verstärker der grob um Faktor 5 Verstärkt und einen Trimmer zur Einstellung von ~550mV etwa...bzw. der gewünschten Hörerlautstärke.
Pin 3: GND analog+Digital
Keine Änderungen, liegt im Gerät mit auf Pin 15.
Pin 4: Geschaltete Batteriespannung
Wie oben schon erwähnt: Ein Druckfehler im Schaltplan der ersten Geräteserie spricht von ".25A" was technisch korrekt 0,25A bedeuten würde.
Tatsächlich soll es aber heißen 1,25A.
Man sollte hier aber nicht mutwillig die Grenze ausreizen. Die Sicherungen sind offenbar so selten angefragt das sie als Ersatzteil gute 2-3 Monate brauchen bis Motorola diese beschafft hat.
Pin 5: RSSI-Ausgang
Zwischenzeitlich habe ich dort die Dynamik ausgemessen.
1V liegt dort ohne Eingangssignal vor.
2V Maximalspannung werden erreicht bei 50dBµV.
Man hat dort also knapp 65~70dB Dynamik.
Pin 6: PTT Aktiv Low
Wie im Betriebsfunk üblich liegt diese Leitung über einen internen PullUp auf 5V und muss zum senden extern auf GND getastet werden. Das ist Hardwarevorgabe, da ist auch nichts zu programmieren.
Will man dort von NATO-Norm aus mit getasteten +12V senden, ist die einfachste Variante das einschleifen eines kleinen Reed-Relais Meder SIL12-1A72-71D.
Das Teil gibt es z.B. von Reichelt als SIL 7172-D 12V hier:
http://www.reichelt.de/Reedrelais-Ma...=1&OFFSET=500&
Auf Pin 1 ganz links legt man die PTT zum Funkgerät (Pin 6), auf Pin 2 die PTT von der NATO-Buchse, die Pins 3+4 ganz rechts legt man zusammen auf GND - fertig.
Pin 7: Sender Ausgangsstatus (Sender Strahlt).
Änderung nach neuer GPIO-Norm...näheres weiter unten.
Pin 8: Zündungssteuerung
Keine änderung, mit +12V und maximal 20mA kann man das Funkgerät ein-/ausschalten.
Nicht über NATO-Buchse, aber z.B. mittels Auflagenschalter diverser C5-Auflagen.
Pin 9-12: GPIO's mit verschiedenen Funktionen und wahlweise als Eingang oder Ausgang programmierbar. Beispielsweise als "SQL-Status".
Als Eingänge benötigen diese Pins ein Signal beliebig zwischen 2-16V als High.
Als Ausgänge funktionieren sie ebenso wie Pin 7...siehe weiter unten.
Pin 13+14: CMOS-Ausgang (Pin 13) und Eingang (Pin 14) 5V High Aktiv.
Sollte man für normale GPIO-Anwendungen nicht verwenden, da sehr empfindlich.
Diese Leitungen führen ohne größere Schutzmaßnamen direkt auf den µC.
Pin 15: Gehäusemasse / Kabelschirm.
Nun ein Wort zu den Ausgangsfunktionen Pin 7 sowie Pins 9-12:
Als Ausgang konfiguriert kann das Gerät dort keinerlei Spannung ausgeben.
All diese Leitungen hängen im Funkgerät lediglich auf jeweils einem MOSFET der hat auf GND schalten kann.
Will man also ein SQL-Signal sowie ein "Sender Strahlt" raus holen, muss man dort extern Spannung anlegen und dedektieren ob diese auf GND kurzgeschlossen wird.
Die MOSFET's können locker bis zu 100mA bei bis zu 16V verkraften.
Reicht also für PullUp-Widerstände als auch kleinere Relais.
Nimmt man hier also wieder Meder SIL12-1A72-71D dann könnte die Beschaltung wie folgt aussehen:
Pin 1 links an +12V
Pin 2 auch an +12V
Pin 3 zum GPIO am Funkgerät
Pin 4 als 12V Aktiv-High Logik zur NATO-Buchse.
Braucht man die Funktionen SQL-Status und "Sender strahlt" nicht, braucht man also mindestens ein Relais und einen Verstärker (z.B. LM356 und paar Kleinteile).
Will man komplette Kompatibilität eben zusätzlich noch ein Relais für SQL und noch eines für TX-Status.
Aufgrund mehrerer Anfragen habe ich solch eine Adapterplatine schon in Planung, kann da in nächster Zeit was endsprechendes anbieten.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser