Hallo Jürgen,

das Hautaugenmerk von Anton liegt bei der Auswertung von Funktelegrammen. Er ist quasi ein gewöhnlicher Kontrollempfänger. Und da diese Funktionalität in Form von Software sehr kompakt ausgefallen ist, konnte ich noch ein paar Zusatzfunktionen in den MCU-Speicher bringen. So z.B. auch die Sendemöglichkeit.

Anton kann beliebige alphanumerische und numerische Nachrichten sowie Bytestreams an beliebige RIC's auf beliebigen Frequenzen senden. Damit ist er nicht nur in der Lage, DME's auszulösen, sondern auch Meldungen gezielt in ein Aussendenetz einzuschleusen. Die Funktion als DAU-Tester setzt natürlich eine gewisse Fachkenntnis von der Materie voraus und geht nicht out-of-the-box.

Anton besteht im Grunde aus zwei Modulen. Dem HF-Modul und dem MCU-Modul. Das HF-Modul besteht im wesentlichen aus einem TRX-Chip und der zugehörigen externen Beschaltung. Der TRX-Chip ist normalerweise für Wireless-M-Bus geacht. Sowohl Frequenzen und auch Modulationsart werden aber für POCASAG unterstützt.

Das MCU-Modul besteht aus der Stromversorgung und der MCU selbst. Ich habe bei der MCU auf einen ATmega168 zurückgegriffen. Also nichts besonderes mit viel Leistung oder Speicher und der gleichen. Die Kommunikation erfolgt über USB, wobei ich hierzu ein spezielles Kabel von FTDI verwende um seriell TTL sprechen zu können.

Die Frequenzbänder sind bestückungsabhängig. Die beschriebene Empfangs- oder Sendeleistung wird nur im entsprechend bestückten Frequenzband erreicht. Auf den anderen Bändern ist trotzdem Betrieb möglich, allerdings mit eingeschränkten Eigenschaften. Bei meinen Messungen konnte ich allerdings feststellen, dass die Einschränkungen gar nicht so gravierend sind. Die externe Beschaltung des TRX-Chips sind lediglich ein paar Vorfilter und Anpassglieder. Die restlichen Filter sind im Chip realisiert und werden nachgeführt. Es gibt also nur wenige Stufen die das Signal dämpfen. In der Praxis sind ca. 20dB zwischen 2m und 70cm Unterschied.

Anton hat keine genaue Referenzfrequenz. Der Takt wird aus einem normalen Quarz erzeugt. Da ist auch nichts temperaturkompensiert oder der gleichen. Anton ist so abgestimmt, dass er bei Raumtemperatur (20°C) ziemlich exakt die Frequenz trifft. Bei anderen Temperaturen muss wegen des Quarzes nachjustiert werden. Das ist aber kein Problem, denn das Nachjustieren ist per Software möglich und zusätzlich rastet der Chip von selbst sehr gut aus dem Signal ein.

Wenn man einen Träger gefunden hat, von dem man ausgehen kann, dass er sehr stabil und sehr genau ist. dann kann man sich diesem Träger auch aufsynchronisieren. Per Befehl spuckt Anton den Frequenzunterschied vom Träger zum eigenen Arbeitspunkt aus. Für den Feinabgleich gehe ich aber umgekehrte Richtung. Ich bringe Anton zum Dauersenden und kontrolliere mit einem Frequenzzähler die Frequenz. Am einfachsten geht das mit einem günstigen DVBT-Stick und SDR. Damit kann man sich auch gleich das Spektrum der Aussendung ansehen.

Zu deiner letzten Frage: Anton, oder letztenendes der TRX-Chip ist nicht auf FSK festgenagelt. Er unterstützt 2- und 4-FSK, 2- und 4-GFSK, ASK, OOK, MSK und FM. PSK oder QPSK kann er nicht.

Viele Grüße und ahoi

Nico