Hallo!
Ja, solche Sprüche in Servicemanuals belächle ich immer.
Es ist eben so, das man an sowas nur ran darf, wenn man die Schaltung des Gerätes versteht und die Arbeitsweise möglichst detailliert nachvollziehen kann.
Gerade auch speziell bei DME's wo man komplett auf naturgegebene Sinnesorgane beim Abgleich verzichten muss.
Beispielsweise ein Firestorm-II ist deutlich anders ab zu gleichen als was analoges mit Hörbewertungsmöglichkeit.
Der Grund weshalb Ingeneure sich zu solchen Aussagen in Servicehandbüchern hinreißen lassen, dürfte in der vergreisenden Kompetenz bei Funktechnikern begründet sein.
Eine Programmierschulung die ich mal besucht hatte, schlug in die selbe Kerbe und brachte mich schlagartik in Tischkantbeißstimmung.
Es war der Punkt wo in der Programmiersoftware der Menuepunkt "Alignment" drann gewesen währe.
Der Seminartleiter stand da vor gut 30 Fachteilnehmern und wollte diesen Punkt läppisch überspringen...sinngemäß mit...:
"Den Punkt brauchen sie nie, lassen Sie da blos die Finger von wech. Dafür braucht man sündhaft teure Meßgeräte die heute eh keiner mehr hat. Alle Geräte die sie über uns beziehen können sind generell so abgeglichen, das sie direkt verwendbar sind. Sendeleistung beispielsweise alle Handfunkgeräte auf 2,5W und alle Mobilgeräte auf 6W.
Da brauchen sie niemals ran!"
Tja...toll...knapp ein halbes Jahr später dann mal wieder ein neu geliefertes Mobilgerät "on the Fly" programmieren wollend. Ging um eine komplexe Selektivrufanforderung vom Kunden, die ich mit der Kiste mal eben ausserhalb meiner Werkstatt austesten wollte.
Also "meine" Testfrequenz mit niedriger Sendeleistung eingestellt, dann Selektivruf drauf.
Komisch...die Quittung hört sich aber ziemlich besch...und warum wird das Display dabei so dunkel?
Ne Stunde später dann in der Werkstatt nochmal geguckt. Schau mal an...9A zog sich das Teil wech und spuckte mal eben 39W HF aus.
Jaja...*all unsere Geräte sind für Deutschland abgeglichen*...Räusper...
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser