Hallo!
Ist beides möglich. Es wird sich immer an den Anforderungen einerseits, sowie den regionalen Frequenzzuweisungen andererseits richten, ob eine Tunnel- oder Gebäudefunkanlage als DMO-Repeater oder als TMO-Netzabschnitt (eigene Zelle die im großen Netz permanent/sporadisch intregriert wird) realisiert wird.
Es würde mich da sehr wundern, wenn es jemals einheitliche Richtlinien dafür geben würde, welche auf Länder oder gar Bundesebene gleich wären.
Es wird immer vom jeweiligen Objekt abhängig sein:
Ein kleiner Tunnel wo wenig Verkehr ist und nur alle paar Jubeljahre mal ein VU ist, wird wie bisher garnix bekommen.
Minimal größer und wichtiger ein DMO-Repater welcher bedarfsweise aktiviert wird.
Bei richtig großen Tunneln (Kategorie Elbtunnel u.ä.) wären permanente TMO-Zellen sinnvoll, eben nicht nur für Einsätze in solchen Tunneln. Sondern eben auch um die unzähligen BOS-Fahrzeuge die täglich durch sowas durchfahren eben nicht mehrere Minuten aus dem Netz fallen.
Bei Gebäudefunkanlagen wird's komplizierter:
DMO oder TMO je nach Wichtigkeit und Gesamtgröße des Gebäudes.
Ein kleines Dorfkrankenhaus braucht nicht mehr als bedarfsweise DMO, sowas wie ein riesiger Flughafen oder solche Messegelände wie Hannover oder Köln eher dauerhaft TMO.
Bei innerstädtischen Einkaufszentren und Bürokomplexen ist ebenso TMO sinnvoll.
Die Hauptentscheidung ob nun eher bedarfsweise zuschaltbar oder permanent, ist hier dann eher die Frage ob man die Anlage ausschließlich für Einsätze innerhalb des Objektes nutzen will, oder ob ausserhalb des Gebäudes vielleicht noch ein paar Funklöcher gestopft werden können, wofür es sonst eine eigene BTS brächte.
Wobei ich speziell den Gebäudefunk für Tetra eher misstrauisch sehe.
Jeder der schonmal eine analoge 2m Gebäudefunkanlage vermessen (oder zumindest mit Fachkompetenter Erfahrung genutzt) hat, weiß um die Reflektionsprobleme.
Mehrwegausbreitung und baulich vorgegebene Laufzeitunterschiede, was an kritischen Punkten an jeder analogen Gebäudefunkanlage schon haarig wird bezüglich Verständlichkeit.
Sowas mit UHF (380-400MHz) verschlimmert den Effekt im Vergleich zu den heutigen 2m-Anlagen. Mit digitalen Modulationsarten ist da höchstens noch was gegen zu setzen mit Real-Diversity.
Sprich: HRT's mit mindestens 2 oder mehr unterschiedlich angeordneten Antennen mit jeweils eigene Empfängerzüge, getrennter Modulationsbewertung und der Umschaltung frühestens in der 2.ZF oder besser im Basisband.
Tunnel hingegen sehe ich wieder sinnvoll: Gerade, einfache Struktur, beidseitig gleichphasig gespeißtes Schlitzkabel - perfekt.
Aber eben nicht vergleichbar mit unzähligen einzelnen Räumen, kreuz und quer verwinkelte Gänge, tausende von Reflektionsflächen, das alles noch in 20 Etagen übereinander gestapelt und ungleichmässig mit vertikalen Aufzugsschächten, Versorgungsschächten und Kaminen durchzogen.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser