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Thema: Alarmierung aufnehmen und senden

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Registriert seit
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    Warum nicht?

  2. #2
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    Hallo!

    Mus da technisch mal was richtig stellen, glaube ich.

    Zitat Zitat von ELW-nutzer Beitrag anzeigen
    Warum nicht?
    Weil Pocsag ein sehr anspruchsvolles weil effizientes Verfahren ist.
    Nebenbei hat sich Pocsag auch genau deshalb durchgesetzt, weil es eben nicht nur perfekt auf seine Aufgabe (*) zugeschnitten ist, sondern eben auch weil nicht einfach jeder Hinz und Kunz da mit Soundkarte und Handfunke zwischen funken können.

    Die Modulation ist eine rechteckförmige NRZ-Modulation.
    NRZ = No Return to Zero
    Heißt: Die logischen Zustände binär "0" und Binär "1" bewegen sich um die Sendefrequenz, welche selber nie erreicht wird.
    Ein Pocsag-Signal auf der Sendefrequenz 174,000MHz besteht also aus einem Träger auf der 173,996MHz bei Logisch 0 und auf der 174,004MHz bei Logisch 1.

    Das an sich wäre mit jedem handelsüblichen Funkgerät möglich, welches einen anständigen Modulationseingang hat. Anständig will sagen= Symmetrische Modulation ohne DC-Versatz um 0V herrum. Da fallen schonmal die allermeißten Handfunkgeräte raus, ebenso diverse Mobilfunkgeräte.

    Weiterhin problematisch an Pocsag ist, das es eine uncodierte Binärübertragung ist.
    Bedeutet: Es ist in keiner weise begrenzt wieviel logische Nullen oder wie viele logische Einsen im Datenstrom vorkommen dürfen.
    Packet-Radio im Amateurfunk, ebenso wie viele im Betriebsfunk üblichen Digitalprotokolle haben extra einen Verschachtelungsalgorhytmus eingebaut um einen ständigen Wechsel der logischen Zustände zu gewährleisten.
    Denn Funkgeräte für Sprechfunk sind generell so gebaut, das sie unterhalb ihrer Modulationsgrenzfrequenz die Trägerfrequenz wieder auf 0 ziehen, sprich auf Sollfrequenz.
    Genau das darf bei Pocsag aber nicht passieren - das wäre kein NRZ mehr!

    Zusätzliches Problem ist die aufwändige Modulationsaufbereitung.
    Wird ein Pocsag-Signal durch einen für Sprechfunk ausgelegten Tiefpassfilter geschickt, hat es hinterher eine Sinusform statt eines sauberen Rechtecks.

    Nun kann man aber auch nicht mit einem rohen Rechtecksignal, z.B. von einer RS-232 Schnittstelle, direkt an die Varicap eines VCO's.
    Die steilen Flanken würden über viele zig- oder hundert MHz einen Tannenbaum änelden Energiebündel produzieren, die über die Antenne ausgestrahlt werden.
    Die Steilheit und die Kanten des Signals müssen sehr exakt abgerundet werden, bis man ein wirklich ordnungsgemäßes Sendesignal erhält.

    Wer tatsächlich Pocsag senden will, könnte mit einer GM3x0 und einer externen Modulationsaufbereitung nebst RS-232 PC sammt Encodersoftware zum Ziel kommen.
    Allerdings müsste die GM3x0 in einer Funkwerkstatt erst mal für diese spezielle Anwendung einjustiert werden.
    Allerdings wird dich der Funktechniker misstrauisch fragen, für wen und welche Anwendung das geplant ist. Ich würde sowas nicht für "jeden" machen...da müsste schon was offizielles dahinter stehen - oder eben ein Funkamateur der was auf der 439,9875MHz machen wollte.

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

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