Hallo!
Vergiss ein Umbau des Scanners!
Das Problem beschrieb ich schonmal, ich versuche hier nochmal eine Kurzfassung:
1.: Jeder Superhet oder Doppelsuperhet ist auch ein Sender.
2.: Das Sendesignal ist abgeschirmt, kann aber bedingt abgegriffen werden.
3.: Das Sendersignal liegt um den Betrag der 1. ZF über oder unter der aktuellen Empfangsfrequenz.
4.: Dieses Signal ist im Original nicht moduliert, man kann es aber bedingt modulieren.
So...Punkte 1 und 2 gelten grundsätzlich, immer.
Punkt 3 ist ein Knackpunkt:
Vor 10...15 Jahren war eine erste Zwischenfrequenz von 10,7MHz; bei Fernostprodukten auch gerne 10,695MHz üblich.
Stellte man den Scanner also auf 75,720MHz (bei 10,695MHz ZF) oder 75,715MHz (bei 10,700MHz ZF) ein, arbeitete der VCO im Scanner auf 86,415MHz.
Dieses Signal konnte man lose über 1-5pF auskoppeln und über ein paar cm Draht als Behelfsantenne aussenden.
Nun sind aber 10-15 Jahre ins Land gegangen, und die Schlitzaugen haben inzwischen begriffen das sie die Spiegelfrequenzproblematik wesentlich verbessern können, wenn sie eine höhere Zwischenfrequenz wählen.
Diese liegt heute irgendwo zwischen 21 und 75MHz...je nachdem welches Filter gerade bei der Geräteentwickelung in Massen billig verfügbar war.
Nehmen wir mal als Beispiel die 21,4MHz:
Um auf einen BOS-Oberbandkanal, sagen wir mal die 467, also wieder 86,415MHz zu kommen, müsste man im Scanner eine Empfangsfrequenz eingeben, die 21,4MHz tiefer liegt.
Währe also 86,415 - 21,4 = 65,015MHz.
Geht aber nicht, weil der Scanner erst ab 68MHz los geht.
Punkt 4 ist ein weiterer Knackpunkt:
Man könnte zwischen dem Schleifenfilter und der Varicap des VCO eine NF einspeisen, um ihn zu modulieren. So wurde das früher gemacht.
Das klappt aber nur "dürftig". Denn die Schleifenfilter in Scannern sind nicht für Modulation dimensioniert, sondern im Gegenteil sehr Straff gekoppelt, damit man schneller scannen kann.
Da einfach eine NF auf die Varicap zu geben führt dazu das die PLL eine fehlerhafte Frequenzabweichung feststellt und versucht diese auszugleichen.
***
Von daher:
Wenn ihr kein Geld für ein professionelles Testgerät ausgeben könnt, dann baut doch eines.
Eine kleine Platine als Massefläche (also ohne ätzen) reicht schon.
Darauf einen kleinen Quarz-Obertonoszillator mit Frequenzabgleich zuzüglich einer Varicap und einem Trimmer zur Hubeinstellung. Achja, und freilich einer 3,5mm Klinkenbuchse, wo man den Ton z.B. mittels Soundkarte einspeisen kann.
Funktioniert das soweit, geht man damit in die nächste Funkwerkstatt und lässt sich das Teil auf die exakte Kanalfrequenz ziehen, die Ausgangsleistung auf was humanes einstellen und den Hub justieren lassen.
Materialkosten nichtmal 5€ zzgl. Quarz für eure Oberbandfrequenz.
Oder:
Altes Gerät hervorgraben, Fug7b oder ähnlich, was sonst nicht mehr wirklich gebraucht wird. Am Antennenausgang einen geschirmten Dummyload und den Ton einspeisen.
Je nach dem wie gut der Dummyload ist und ob alle Abschirmungen im Fug intakt sind, reicht das bei kleiner Sendeleistung gut 1-x Meter weit.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser