Das jeder per Gesetz zur Hilfeleistung verpflichtet ist, soweit es ihm zumutbar ist, steht auf dem einen Blatt. Das dies in der Praxis nur in den wenigsten Fällen klappt, aus welchen Gründen auch immer, steht auf dem anderen Blatt.
Das wir, die sich beruflich und/oder in der Freizeit, mit solchen Dingen wesentlich mehr beschäftigen und auf solche Situationen anders reagieren, als der Normalbürger, sollte nicht vergessen werden. Wir sind mental auf solche Ereignisse ganz anders vorbereitet.
Ich will damit sicherlich niemanden in Schutz nehmen, denn anhalten, schauen und einen Notruf absetzen ist nun wirklich kein Problem, kostet kein Geld und man macht sich die Hände nicht schmutzig.
Auf den anderen Seite darf man aber nicht vergessen, in welcher Extremsituation sich den normale Bürger befindet, wenn er auf eine entsprechend spektakuläre Einsatzstelle unvorbereitet zu kommt. Da fällt nun mal bei dem einen oderen anderen die Scheuklappe und an rationales Handeln, so wie wir es erwarten, ist da nicht mehr zu denken. Und dann zieht sich der Normalo eben auch Aussagen zurück, wie z.B. habe ich nicht gesehen, das waren doch schon Leute, ich habe kein Handy dabei und wollte in den nächsten Ort fahren.
Im vergangenen Jahr haben wir in unserer Wehr eine Alarmübung durchgeführt. Als Objekt ein Abrisshaus, das durch unser örtliches THW (Fachgruppe Sprengen) entsprechend präpariert wurde. Es gingen nach eine wirklich lauten Explosion und unmittelbar verbundener extremer Rauchentwicklung 4 Personen an dem Objekt vorbei, blieben zum Teil stehen, schauten sich das Scenario an und gingen dann weiter. Selbst aus den umliegenden bewohnten Häusern wurde geschaut, jedoch kein Notruf abgesetzt.
Ist also kein Einzelfall, der hier als Grundlage der Threads dient!
MfG