Moin..
Während meiner Grundwehrdienstzeit in Koblenz habe ich eigentlich recht gute Erfahrungen
mit den lokalen Funkamateuren gemacht ;)
Wenn du dorthin gehst, ists eigentlich egal, ob Neuling, "Profi" oder was auch immer.. du
weisst wie es ist, die Tür geht auf, du kommst rein, alle Köpfe drehen sich, die Gespräche
verstummen, das neue "Opfer" wird gemustert..das Licht geht aus.. (ups, ne, das war die
Tür neben dem Clubraum des DARC).. also, Licht bleibt an, und schon ist sie da, die
lockere Vorstellungsrunde.. (die andere "Runde" möchte ich nicht erleben *lach*)
Je nach Interessenlage kann man das Hobby finanziell aufwändiger oder auch recht kosten-
günstig betreiben. Gerade in so einem Clubraum finden sich "Altgeräte", die für den Einsteiger
günstig zu haben sind, weil der Besitzer sich seinen "neuen Traum" erfüllt hat. Oder man kauft
bei den üblichen Verdächtigen (des Amateurfunks) ein Neugerät..
Wie ist deine Antennenlage daheim ? Kannst du viel oder wenig aufbauen, so rein rechtlich
(Vermieter oder "Regierung" (Eltern oder Frau - AFu kann, muss aber keinen grossen WAF
haben.. Tipp: Ist billiger wie Telefonieren und gibt auch nette YL-Runden, also direkt die
FRau mit zur Prüfung "schleppen")) oder auch physikalisch ? (Wobei es genug Antennen-
formen auch für den kleinen "Verfügungsraum" gibt.. mit nem Draht quer zum nächsten Baum,
kaum sichtbar, geht's u.U. weltweit.)
Wenn also Geldbeutel und Antennenlage "safe" sind - ein wenig Elektrotechnik lernen, ne
"handvoll" Abkürzungen, dieses und jene Gesetz - und ab zur Prüfung. Entweder im Selbst-
studium mit den offiziellen "Fragen und Antworten", zu beziehen bei -- ich glaub aktueller
Name der Behörde ist BNetzA (die haben ja in den letzten Jahren den Namen öfter mal
gewechselt) .. ich glaub das waren mal unter 10 EUR und sind bestimmt nicht verkehrt als
Originalpapier. Nen gutes Elektrotechnikbuch und evtl. ein Buch, das auch Schwingkreise
erklärt runden das Material schon ab. Am besten beim Afu-Clubabend fragen.. aber wie
immer: Viele Köche, viele Meinungen..
Unter Umständen bietet der Ortsverband ja auch nen Kurs an, der regelmässig abends
läuft, und man im lustigen Beisammensein die Themen erarbeitet.
(Anekdote aus meinem Kurs "damals": Jemand warf aus Übermut einen Tafellappen, er ver-
fehlte den Technik-Dozenten. Dieser lachte. Drehte sich zur Tafel, und das Thema des
Abends begann nicht mit "Reaktanzschaltung", sondern mit "Der Wurf eines Tafelschwamms".
Physikalisch korrekt erklärte man uns, wie man einen Tafellappen werfen müsse, um die
Anziehungskraft zu überwinden, die Richtung am idealisierten Wurfmodell zu schaffen usw usw.
Die Überleitung nach einem ca. 15 minütigen, spontan(!) gehaltenen Vortrag zu dem Thema
war dann übrigens "Antennentechnik". ... "Wer nun aufgepasst hat, weiss, wie er seine KW-
Langdrahtantenne mit Gewicht werfen muss und nicht Nachbars Auto, sondern den Baum
vorm Haus trifft.)
Du siehst - Alle krank, nur du nicht...
Die Prüfungsgebühren haben sich "neulich" auch geändert, sollten aber auf der BNetzA-
Seite zu finden sein, ich will mich nicht aus dem Fenster lehnen, aber irgendwo zwischen
50 und 100 EUR je nach Klasse sollte es sein.. inklusive der Zuteilung eines Rufzeichens usw.
Prüfung geschafft ? Wunderbar .. Jahresgebühr brav an BNetzA überwiesen? Sehr gut..
(Ist die Gebühr immer noch so 2,70 EUR im Monat? ich kriege nur alle 4 Jahre oder so ne
Rechnung zugeschickt) ..
Jetzt stehst du vor der Frage - DARC ja oder nein ? .. der DARC ist der Verein, der hinter
dem möglicherweise von dir besuchten Ortsverein steckt. Aktuell sinds glaub ich 60 EUR
oder so als JAHRESgebühr, dafür bekommt man nen schönen Clubausweis, jeden Monat
eine vom Verein herausgegebene Zeitschrift, die "CQdl", und eine Antennenversicherung
für genauer nachzulesene Schäden im Zusammenhang mit dem Amateurfunkbetrieb ist
glaub ich immer noch dabei ^^ .. (da ich persönlich nie Antennen aufgestellt habe, die
Sach- oder Personenschaden anrichten konnten, habe ich diesen Punkt eher nebensächlich
gesehen - aber wer weiss - Langdrahtantennen über Bäume neben Nachbars Auto ...) ..
So - Technik klar, Prüfung klar, geht's nun endlich los - das erste QSO ..
Und ? Begeistert ? Da geht noch richtig viel ! Nicht von irgendwelchen eingeschworenen
"Relaisrunden" einen mehr oder weniger .... naja, Eindruck vermitteln lassen .. das erste
wirklich schöne Gespräch mit jemandem aus einem anderen Land wird dich entschädigen ;)
Englisch als Basis reicht aus, oder wenn du sogar lieber morsen würdest, hast du ja auch
noch deine Abkürzungen, die zum Teil einfach "abgekürztes" Englisch ist.
Du sprichst eine Sprache und wolltest sie schon lange mal an "Muttersprachlern" testen?
Perfekt, einfach versuchen - meistens lernt man sehr schnell, was man niemals sonst
gelernt hätte .. (ich mag sowohl Gespräche mit Frankreich als auch mit Russland ^^)
Man könnte noch ne Menge schreiben - und während ich am tippen bin, ist bestimmt noch
irgendwer wach und schreibt ...
Gruss,
Tim
PS: Konkrete Buchtipps möchte ich nicht geben, siehe oben: Viele Menschen, viele Meinungen..