Gelehrt wird IMHO immer noch die "klassische Rea" incl. Beatmung, lediglich für Sonderfälle wird auf die Option "keine Beatmung" hingewiesen, falls sonst überhaupt keine Maßnahmen getroffen werden.
Allerdings stammt die Studie, die gleiche Erfolge zwischen Beatmung + HDM sowie nur HDM verzeichnet hat, aus einer Großstadt in den USA, die ohnehin sehr schnelle Eintreffzeiten für den Rettungsdienst hat (ich meine Seattle, kann mich aber auch irren).
Vielleicht mag bei einer Eintreffzeit von 4 min der in den Atemwegen und blut vorhandene Sauerstoff reichen, in Deutschland mit Eintreffzeiten von 8 bis 12 min reicht es nicht.
Daher kommt es auch, dass jetzt die Stellungnahme von "Sefrin" im Feuerwehrmagazin (siehe felix000) auch gegen reine HDM ging.

Aber ich denke irgendwann ist der Punkt erreicht an dem man einfach mal aufhören muss, LSM und EH zu vereinfachen. Die Pulskontrolle ist schon weg - kann ich auch verstehen.
viele Änderungen in letzter Zeit waren nicht nur Vereinfachungen, sondern Ergebnisse von Studien, dass bei vielen Laienhelfern (und auch bei Fachpersonal wie Rettungsdienstlern, Ärzten und Pflegepersonal) das Pulstasten häufig ein falsches Ergebnis liefert. Daher lieber mal zuviel reanimiert!
Sinnvoll ist auch die Umstellung des Rhythmus bei der Rea (keine Unterscheidung Ein-Helfer bzw. Zwei-Helfer-Rea wie früher), zeigt einfach bessere Ergebnisse.


Ich kann mir auch vorstellen, dass sich in der Zukunft auch für die Profiretter einiges tun kann, beispielsweise kleinere Beatmungsbeutel mit Demandventil, unter einer Rea reichen kleine Volumen von 100% Sauerstoff voll aus, beispielsweise 500 ml, häufig werden Patienten aber zu viel beatmet (normaler Beutel 1.600 ml Inhalt, normale Kompression 800 ml erabreichtes Volumen), was das Risiko für Druck- und Volumenschäden in der Lunge erhöht und außerdem zu einer Ventilation des Magens (und damit erhöhte Gefahr für Erbrechen/regurtation von Mageninhalt in die Lunge) führen kann.
Es gibt interessante Studien mit 1000 ml Beuteln, die zu gleichwertigen Ergebnissen geführt haben.