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Thema: Belastende Einsätze

  1. #1
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    Belastende Einsätze

    Hallo, wollte mal wissen wie ihr mit belastenden Einsätze umgeht.
    Zieht ihr Hilfe von Notfallseelsorger hinzu ?

    Hatten Pfingstsontag ein Einsatz Verkehrsunfall mit vier tote Personen. - Wir hatten nach dem Einsatz ein Gruppengespräch mit den Notfallseelsorger aus der Nachbarstadt und wenn Bedarf besteht treffen wir uns wieder mit den Seelsorgern.

    Blinky

  2. #2
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    Bei uns im Lkr gibts ein sogenanntes HIT = Helfer-Interventions-Team. Die sind speziell dafür ausgebildet die eignen Kameraden in solchen Situationen zu unterstützen.

    Für die Angehörigen gibts dann das KIT = Krisen ~. Sind von den Maltesern o.ä. glaub ich.

    Hab beide zum Glück noch nicht benötigt ...

  3. #3
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    Haben bei uns auch ein KIT bestehend aus FW Kameraden aus dem ganzen Kreis. Die sind in erster Linie nur für die Helfer da. Also wie bei euch die HIT.

    Die sind auch RuckZuck erreichbar und werden wohl auch gerufen.

    Hatten die letztes Jahr bei uns als sich ein 16 jähriger Junge vor den Zug gewofen hat den viele von uns kannten.

    Ist ne Feine Sache!!! Drüber reden kann man zwar mit jedem, aber die Wissen da schon wo genau man nachhaken muss und was die Leute am meisten beschäftigt und so weiter ....

    Also keine Scheu so ein Team zu rufen, auch wenn einige "alte Hasen" das vieleicht für lächerlich halten !!


    Gruß Joachim

  4. #4
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    Hallo,

    also bei uns im LK wurde eine Notfallseelsorge aufgebaut. Diese setzt sich aus Pastoren und Pastorinnen, wie auch Pfarrer, zusammen. Dieses haben immer abwechselnd Dienst und werden über die Leitstelle per FME alamiert. Wurden in dem letzten Jahr sehr häufig gerufen. Einerseits von der Feuerwehr, um diese zu betreuen andererseits aber auch vom RD um den Angehörigen seelischen Beistand zu geben. Weiterhin hat unsere NFS auch ein Infoblatt für Einsatzkräfte aber auch für Angehörige herausgegeben, auf dem, wie ich finde, sehr gut beschrieben wird auf was man nach bzw. während einem belastenen Einsatz achten sollte. Weiterhin hatten wir auch ein Infoabend wo der Fachdienstleiter NFS einemal den Aufbau der NFS im LK Osnabrück erklärt hat, aber auch gezeigt hat, was ein Trauma ist, und wie man dies bekämpfen kann. Er hält z.B. nicht sehr viel von dem sofortigen Gespräch in der Gruppe und dann vielleicht noch ein zwei Gespräche danach...
    Er findet es eher sinnvoll darüber zu sprechen und nach 3 oder 4 Monaten nochmal eine Nachbesprechung zu machen. Da sich in der Zeit die Seele wieder "eingependelt" hat und falls dies nicht der Fall ist, wird der entsprechende Kamerad weiter von ihm behandelt.

    P.S.: Nähere Infos zu den Karten gibt es unter:
    http://www.kreisfeuerwehr-osnabrueck...seelsorge.html
    oder
    http://www.kirchenkreis-bramsche.de/...meinde_id=0210

  5. #5
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    @Blinki

    Hallo,

    nun bei uns ist das so wie bei PeterOS, wir haben einen Notfallsehlsorger der mit FME alamiert wird und dieser kommt auch mit Sonderrechten/Wegerechten zur Einsatzstelle. Wir haben bei uns auch Kollegen auf der Wache die auf dem Gebiet der Notfallsehlsorge ausgebildet sind und auch in kürze ausgebildet werden. Die Gespräche werden während eines Einsatzes getätigt, oder später im nachhinein. Ich finde das eine klasse Sache. Und ich finde solche Personen gehören gefördert.

    Mit freundlichen Grüßen

    AndreasP
    Nachrichtentechnik Erich Rinne
    Oppermann-Telekom
    Joachim´s BOS-Tool
    Einsatzfahrzeuge auf Einsatzfahrt

    Spende für mich im FW-Manager

    Fachlich gebildete Personen könnten fachliche Stellungsnahmen zu meinen
    posting machen.

  6. #6
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    Ich fand das ne feine Sache mit dem Gruppengespräch. Hatte die erste Nacht danach Alpträume. In der zweiten Nacht darauf konnte ich schon wieder ruhiger schlafen. Mal sehen wie sich das weiterentwickelt. Vielleicht werde ich noch mal zu einem Gespräch gehen, je nachdem wie es mir die nächten Tage gehen wird.

    Blinky

  7. #7
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    Also es kann sein, dass es auch noch 3 Monate nachdem Einsatz sein kann, dass du Alpträume hast oder sonstiges.
    Das ist aber normal.....

    Wenn es jedoch länger ist, dass du bei bestimmt Situationen Schweißausbrüche, etc. bekommst, solltest du einen NFS oder Psychologen aufsuchen....

    Dieser Tipp und auch weitere stehen auf den Karten drauf, die jeder Kamerad von der NFS bekommen hat. Näheres siehe bei den oben genannten Links....

  8. #8
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    Hallo zusammen !

    Die Notfallseelsorge ist nicht mehr wegzudenken, wenn man mich fragt. Bei uns hier läuft das auch so dass der Notfallseelsorger mit FME und Sonderrechten ausgestattet ist, wir hatten unschöne Einsätze nach denen ein Gespräch mit dem Seelsorger einfach nur "gut" getan hat. Und was ein Seelsorger an der Einsatzstelle für eine große Hilfe ist wenn Angehörige von Verletzten oder Opfern kommen dürfte klar sein. Es belastet mich persönlich viel mehr, wenn man dazukommenden Angehörigen "hilflos" gegenübersteht und sie evtl. daran hindern muss zum verunfallten PKW etc. zu gehen, als das "eigentliche" Bild der Unfallstelle. Mir ist aufgefallen dass Betroffene alleine schon dadurch wesentlich ruhiger werden, wenn der Seelsorger/in auf sie zugeht und sich vorstellt. Solche Leute finden eben die richtigen Worte.

    ~Joe~
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