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Thema: Bosch FuG 8b-1/Z-SE mit MBG228b

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    Bosch FuG 8b-1/Z-SE mit MBG228b

    Hallo Leute,

    es gibt eine Frage, die den Mitleser Sehr Interessiert:
    Wo können die analog Geräte Ihr Rentner dasein fristen? Bei uns läuft analog noch eine Zeit nebenher und was dann mit diesen perfekt restaurierten Geräten?

    mfg Hans >funker01<

  2. #2
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    Hallo!

    Zitat Zitat von funker01 Beitrag anzeigen
    es gibt eine Frage, die den Mitleser Sehr Interessiert:
    Wo können die analog Geräte Ihr Rentner dasein fristen? Bei uns läuft analog noch eine Zeit nebenher und was dann mit diesen perfekt restaurierten Geräten?
    Dann ist das für euch erst noch eine eher zweitrangige Frage.
    Die generell wichtigste Frage sollte sein:

    Ist es Sinnvoll ein BOS-Gerät "gerade eben so zusammen zu flicken" das es möglicher weise wieder 2-4 Wochen läuft bis zum nächsten Ausfall?
    Oder ist es nicht gleich besser die Geräte richtig zu restaurieren, auch wenn sie dann möglicherweise länger halten als ihre tatsächliche Nutzungszeit beträgt?

    Was nach der Nutzungszeit passiert, egal ob restariert oder abgeschunden, sieht man bereits seit einigen Jahren:
    In manchen Regionen wird der Analogfunk bereits massiv abgebaut. Was mit den Geräten gemacht wird, hängt von einer Handvoll lokaler Entscheider ab:
    Manche bunkern die Geräte in Kellern und Katastrohenlagern ein, weil man ja nicht weis was noch so kommt.
    Die anderen verramschen ihre Geräte in Rekordtempo, weil sie diese offenbar ganz, ganz schnell los werden wollen.
    Über ebay sortiert sich das dann so, das die BOS-Bereich die noch an Analogfunk festhalten aktuell spottbillig an Geräte kommen, die andere BOS'ler loswerden wollen. Teilweise FuG8b auf eBay ab 60€, während der Handel Neugeräte aus aktueller Fertigung für 2000€ im Regal stehen haben.

    Gut, das Spielchen geht erst mal noch ungebremmst weiter.
    An dem Tag wo kein BOS'ler mehr analog funkt, wird der Preis für gebrauchte Geräte nochmal rasant fallen.
    Zum Schluß geht es um die Frage - und auch das geht bereits los: Welche Geräte können auch andere Frequenzen.
    So sind schon ehebliche Mengen an ausgemusterten FuG11b bereits auf DLRG bei 155MHz unterwegs, ebenso auch bei Funkamateuren von 144-146MHz.

    Manche FuG8/9, beispielsweise gerade die Z-Serien, kann man problemlos auf andere Frequenzen und anderen Kanalrastern biegen.
    Liegt einfach daran das es Systemgeräte sind, die einfach 169-256 Kanäle (je nach PLL) sturr im 20kHz-Raster schalten können, und lediglich zwei Quarze bestimmen in welchem Bereich zwischen 68-88 oder eben 144-174MHz.

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

  3. #3
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    Hallo,

    Flicken geht gar nicht!
    Ich kann Joe und Jürgen nur Recht geben.
    Ich glaube dass selbst erfahrene Leute vom Fach unmöglich vorhersehen können wie lang ein notdürftig repariertes Flickwerk durchhält, dass ist unmöglich.
    Kann ein halbes Jahr halten aber auch schon am nächsten Tag den Dienst verweigern.
    Aus genau diesem Grund gibt es keine Alternative als die Sache richtig zu reparieren wozu auch gehört Bauteile auszutauschen die nicht unbedingt aktuell defekt sind.

    Ich bin mir sicher, Joe und Jürgen haben auch schon genügend Lehrgeld bezahlt.
    Du kannst einem technisch unwissenden Kunden doch gar nicht erklären warum das Gerät schon wieder defekt ist obwohl es doch erst hier zur Rep. war.
    Und letztendlich gibt es dann nur eine nachreparatur auf Kulanz damit die Sache nicht mit dem Kunden eskaliert.
    Ärgerlich und vermeidbar wenn richtig repariert wird.

    Natürlich verstehe ich auch das Argument dass die Geräte doch gar keine 20 Jahre mehr halten müssen.
    Wobei ich hier auch noch gespannt bin ob nicht irgendwann wieder Leute nach der bewährten analogen Technik schreien werden...

    FG

  4. #4
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    Hallo!

    Zitat Zitat von 7882378 Beitrag anzeigen
    Ich bin mir sicher, Joe und Jürgen haben auch schon genügend Lehrgeld bezahlt.
    Du kannst einem technisch unwissenden Kunden doch gar nicht erklären warum das Gerät schon wieder defekt ist obwohl es doch erst hier zur Rep. war.
    Und letztendlich gibt es dann nur eine nachreparatur auf Kulanz damit die Sache nicht mit dem Kunden eskaliert.
    Ärgerlich und vermeidbar wenn richtig repariert wird.
    Lehrgeld beim Thema Tantals habe ich bisher noch nicht gezahlt.
    In meiner Firmengeschichte (seit 2006) kann ich die Rückläufer nach einer Reparatur an einer Hand abzählen.
    Dann waren unübliche Teile hin, die bei der ersten Reparatur noch unauffällig waren, oder Haarrisse in Leiterbahnen die nur schwer reproduzierbar sind.
    Am tiefsten eingebrannt hat mich hingegen eine Teletron FuG8b-1 SE509 die innerhalb von zwei Monaten drei mal auf meinem Tisch landete.
    Jedes mal mit dem selben Fehler.
    Bei der Erstreparatur dachte ich an einer extrem heftigen Beschleunigung...VU oder Sturz aus größerer Höhe:
    Denn um Unterbandzweig der Duplexweiche war ein Resonator extrem verformt und kuschelte mit dem Weichengehäuse.

    Ersatzweiche gibbet nicht. Als neues Ersatzeil nicht mehr erhältlich, und auf meinem Schlachtregal war auch keine SE509 Weiche für 4m griffbereit.
    Also all meine Handwerkskunst der Feinmechanik reingelegt und den Resonator wieder zurechtgebogen.
    Neu abgeglichen, mehrfach innerhalb einer Woche durchgewobbelt um verspannungen aus zu schließen.

    Zwei mal wurde die Kiste reklamiert, beim letzten mal habe ich sie abgeschrieben und dem Kunden vorgeschlagen das man daraus noch ein FuG8a machen könnte.

    Was aber Tantals angeht habe ich schnell gelernt was das für eine Systematik ist:
    Mehrere TFK FuG7b mit kurzgeschlossenen Tantals bekommen, bei denen ich den typischen Anfängerfehler machte:
    Nur den akut defekten ausgetauscht, dann Strom drauf gegeben um zu gucken ob alle Spannungen und Ströme stimmen, ob bestimmte Funktionen eingeschränkt sind.
    Keine 20 Sekunden später ein Zischen weiter hinten im Gerät, und keine 500ms später, keine 2cm neben meiner Hand noch einer mit ner Heftigen Stichflamme und flüssigem Plastikspritzer der knapp an meinem Auge vorbeisauste.

    Meine Lehre:
    Alle Bauteile in einem Funkgerät sind mutmaßlich genau so alt wie die anderen. Wenn einer am Ende ist, dann sind die anderen Tantals dicht dahinter. Sekunden, Minuten, Stunden, Tage, Wochen...aber niemalsnie 2 Jahre welche es für eine Reparaturgewährleistung bräuchte.

    Seit dem anderes Vorgehen wenn Tantals mit mehr als 20 Jahren Alter im Spiel sind:
    Erster Testlauf des geschlossenen Gerätes - verifizierung des vom Kunden genannten Fehlers.
    Anschließend spannungsfreier Blick ins Gerät...
    Und nicht selten dann direkt: Alle Tantals raus und neue Elkos rein.
    Und ja: Bei allen alten Geräten mit bedrahteten Bauteilen ersetze ich die Tantals gegen aktuelle Alu-Elkos LowESR, Induktionsarm, bis auf wenige Ausnahmen durchweg 105°C.
    Tantals setze ich nur wieder ein, wenn es um aktuellere SMD-Geräte geht.

    Damals (grob 1960-1980) hat man Tantals genommen weil sie "der letzte Schrei" waren, und eben damals hervorragend in Bezug auf Miniaturisierung und besonders kleinen Leckströmen.
    Inzwischen bieten moderne Alu-Elkos jedoch noch kleinere baugrößen trotz höherer Spannungsfestigkeit, noch kleinere ESR's, noch kleinere Leckströme als damalige Tantals.

    Zitat Zitat von 7882378 Beitrag anzeigen
    Natürlich verstehe ich auch das Argument dass die Geräte doch gar keine 20 Jahre mehr halten müssen.
    Wobei ich hier auch noch gespannt bin ob nicht irgendwann wieder Leute nach der bewährten analogen Technik schreien werden...
    Wie gesagt:
    Gerade die Z-Geräte sind besonders einfach um zu bauen auf andere Bandsplits.
    Eine FuG9c/Z kann man beliebig zwischen 146-174MHz umbauen, eine FuG8b/Z beliebig zwischen 68-88MHz.
    Somit werden die Geräte auch für andere Funkanwender in Europa interessant, nicht nur für Funkamateure.

    Und wenn man über Europa hinaus schaut, und im Gegenzug die Stückzahlen mancher Zentrallager betrachtet:
    Manche Länder auf der Welt würden sich freuen über ein paar tausend gut gewarteter und restaurierter Geräte.
    Egal ob Zentralafrika, Afgahnistan oder andere Kandidaten: Überall muss Millitär, Polizei, Katastrophenschutz und ähnliche Sicherheitsstruktur auf- und ausgebaut werden. Und statt denen uralte FuG7b oder alten Krempel wie SEG100 und SEM35 zu geben, wären FuG8/9 sicherlich besser geeignet.

    Die schlechteste aller Lösungen wäre es, die Sachen unkontrolliert dem Elektroschrottexport zuzuführen und Kinder in Entwicklungsländern die Platenen davon im offenen Feuer zu entlöten. Es sollte für uns schon beschämend genug sein das auch Elektronik aus Deutschland auf solchen Müllberge in Entwicklungsländern gelandet ist.

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

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