In wie weit sind denn bei Euch die Organisationen bei Suchaktionen mit integriert? z.B. abgängige Person aus dem Altenheim. Werdet Ihr auch an der Suche beteiligt oder ist es länderspezifisch?
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In wie weit sind denn bei Euch die Organisationen bei Suchaktionen mit integriert? z.B. abgängige Person aus dem Altenheim. Werdet Ihr auch an der Suche beteiligt oder ist es länderspezifisch?
Feuerwehr im Saarland
wenn wir angefordert werden dann mit Personal, WBK, Licht und ELW
jetzt ca 3 mal in 1,5 Jahren
entscheidet sich aber immer aus der Situation heraus
einen Rahmenplan "Oma auf der Flucht" gibt es nicht
Niedersachsen
Wenn wir alarmiert werden, gehen wir raus. Entscheidung über die Alarmierung trifft die zuständige Polizei, wenn die sagen: "Wir brauche die SEG/Fw", dann wird sie im Rahmen der Antshilfe alarmiert.
Bei uns ist mir der Pol abgesprochen, dass sie erstmal nur die Schleife des Führungskreises (Wehrleiter, Stellvertreter, ZF, FEZ/ELW) auslöst. Dann wird überlegt (wo sollte man suchen usw). Hintergrund ist der, dass wir eine recht flotte Rettungshundestaffel in der Nähe haben. Und um die vernünftig einsetzen zu können, dürfen da vorher nicht schon 150 FWler durchs Gelände marschiert sein.
Wir haben allerdings auch kein Altersheim o.ä. im primären Einsatzgebiet, unsere "Findlinge" kommen meist aus einem Heim für schwererziehbare Kids und tauchen i.d.R. an bekannten Orten wieder auf.
Niederbayern:
Wir fahren sehr selten zu sowas, werden aber als Amtshilfe angefordert. Jedoch wird nicht direkt alarmiert, sondern das ganze mit der Führung vorher abgesprochen, dafür gibts den telefonischen Weg. Die Herren entscheiden dann, wie weiter verfahren wird!
Als bspw. letztes Weihnachten der Felix aus Berlin (Brandenburg?) abgängig war (stand in allen Medien), wurde im Rahmen der Amtshilfe gehandelt, waren nur die Lkr-Feuerwehren, aber da waren die Kameraden stark miteingebunden!
Dasist nicht nur in den Bundesländern verschieden, sondern auch von Kreis zu Kreis. Bei uns suchen meistens die Hundestaffeln. Wenn benötigt auch FW und SEGen uns so.
Entweder bist Du da jetzt falsch informiert oder eure RHS sollte mal an ihrem Ausbildungs- und Einsatztaktik-Programm was ändern.
Rettungshunde arbeiten effektiver über Hochwitterung und nicht über Fährte, so ist es völlig egal wieviel Leute vorher durch die Botanik getrapst sind.
Aber auch Fährtenhunden ist die Anzahl der Fährten egal, da sie ganz speziell nur auf der angesetzten Fährte arbeiten.
Nö. Du hast einfach nur einen Denkfehler drin.
Richtig. Und was wittern die Tiere, wenn da vorher eine gesuchte Person, evtl. noch ein paar Wanderer durch sind? Was wittern sie, wenn da die gesuchte Person, evtl. ein paar Wanderer, und dazu noch eine große wilde Horde Feuerwehrleute durch sind?
Wobei haben die Tiere es wohl einfacher, einer Witterung zu folgen?
Dann erkläre mir mal meinen "Denkfehler"
Das ist einfach erklärt:
Rettungshunde suchen in einem vorher festgelegtem Gebiet alle und nicht nur die zu suchenden, lebenden Personen und zeigen diese an, so benötigt man keinen Geruchsträger an der Einsatzstelle und auch keinen Fährtenanfang was dazu führen könnte das der Hund auch die Fährte in der falschen Richtung nachgeht. Ist dann der Sektor abgesucht gehts im nächsten weiter usw.
Ich glaube da hast Du mich mißverstanden, sie sollen ja nicht - nur macht es den Hunden nichts aus wenn sie vorher im Suchgebiet waren.
Ich habe meinen "Nasenexperten" gerade nochmal dazu befragt ;-)
Worin liegt denn der unteschied zwischen einer Hochwitterung und der berühmten Fährte?
Bei der "berühmten" Fährte (passive Witterung) folgt der Hund der Spur direkt, er benötigt also erstmal einen Anfang als Einsatzpunkt dann muß noch sichergestellt werden das der Hund die Fährte auch in der richtigen Richtung verfolgt (optimalerweise sind hierfür 2 Hunde einzusetzen), hierfür benötigt der Hund desweiteren einen Geruchsträger (Kleidungsstück getragen/ungewaschen) um sich damit an der Fährte zu orientieren.
Bei der sog. Hoch- oder offenen Witterung (aktive Witterung) gehen mehrere Hunde, gegen den Wind in ein großes Suchgebiet und nehmen jede sog. flüchtige Witterung war, verfolgen diese und zeigen jede lebende Person an. Somit ist es erheblich einfacher für Hund, Hundeführer und weitere Einsatzkräfte ein großes Gebiet abzusuchen und es braucht auch nicht jeder Hund der an der Suche beteiligt ist einen Geruchsträger.
Es kann auch schon mal vorkommen dass, wie es mir und meinem Kleinen passiert ist, auch mal eine behelmte oder eine weiß/schwarz bemützte Person die das Suchgebiet nicht rechtzeitig geräumt hatte als Zielperson angezeigt wird - das ist aber für den Hund eher von Vorteil => positives Erfolgserlebnis.
nur mal so kurz zum verständniss
egal welche suche angewandt wird, ist es dann nicht besser das einsatzgebiet nicht mit fremden gerüchen zu kantaminieren?
das mit dem erfolgserlebniss kennt man ja
Grundsätzlich nein, jedes Tier und jeder Mensch hinterläßt eine Fährte (über längere Zeit zu verfolgen) und eine "direkte" flüchtige Witterungsspur (nur zu erfassen wenn das Ziel sich im Suchgebiet aufhält) die bei der Hochwitterung verfolgt wird.
Die Witterung des Hundes ist so empfindlich dass, z.B. ein guter Fährtenhund die Fährte aus bis zu 5 Mio. (in Worten: fünf Millionen) Fährten sicher verfolgen kann.
Da fallen also ein- bis zweihundert Einsatzkräfte nicht wirklich ins Gewicht und wie schon von mir beschrieben, bei der Hochwitterung ist es völlig uninteressant wieviele da wann mal im Suchgebiet waren => hier geht es um Schnelligkeit.
So kann man extrem schnell feststellen ob sich eine Person dort aufhält und das ist ja auch bei Rettungshundeeinsätzen gewollt und nicht das ggf. älteren Fährten nachgegangen wird - besonders wenn bekannt ist das die Zielperson sich in dem Suchgebiet schon öfters aufgehalten hat erschwert sich die Suche über Fährte extrem, wird ggf. sogar unmöglich, kann zu falschen Zielen führen, ist sehr zeitraubend, aufwendig in der Vorbereitung und Logistik (Geruchsträger für alle zur Verfügungstellen) - eignet sich dafür aber zur Verfolgung (Rekonstruktion des genommenen Weges) einer Person und deren angelaufenen Wegpunkten.