Kein Tonruf I & II

Hi zusammen,
wollte Euch doch mal berichten, was ich gestern abend für ein interessantes Phänomen hatte...

Also, es war eine Funkübung angesetzt.
Ich als Funkkontrolle habe dann dem Funkwart der ausrichtenden Wehr den Gefallen getan, das 4-Meter Koffergerät nebst Kathrein-Magnethaftantenne und einem langen Antennenkabel zur Übung mitzubringen.

Vor Ort wurde die Antenne mittels dem Haftmagneten an den vorhandenen Sirenenmast befestigt.
Reine Sprechprobe mit dem Fahrzeug der Wehr (Verkehrsart Gegensprechen Unterband, also klassischer Relaisbetrieb) erfolgreich, zwar mit leichtem Rauschen, aber insgesamt gut.
Dann wollte ich zwecks Verständigungsprüfung die Leitstelle rufen, dazu müssen wir den Tonruf I ca. 1,5 Sekunden drücken, bis der Quittungston von der Leitstelle kommt.

Das Relais ging auf, ich hörte aber (im Hörer) keinen Tonruf und der Quittungston kam auch nicht.

Seltsam, FuG defekt?

OK, Umgeschaltet auf den Übungskanal, dort Tonruf möglich, Leitstelle antwortete und Verständigung war kristallklar. Komisch.
Zurück auf Arbeitskanal, kein Tonruf möglich.

Dann habe ich mir die Antenne genauer angeschaut:
Unter dem Magneten ist ja normalerweise ein Gummischutz. Dieser fehlte und wurde offensichtlich durch eine dicke Klebefolie ersetzt, damit der Magnet das Fahrzeugdach nicht verkratzt.

Spaßeshalber mal die dicke Klebefolie entfernt und voilá, Tonruf geht wieder und plötzlich ist auch das leichte Rauschen weg!

Direkt mal auf dem Arbeitskanal die Leitstelle angefordert und nach der Verständiguing gefragt: Alles bestens.

Offensichtlich sind dem originalen Schutzgummi elektrisch leitende Partikel untergemischt, um das Gegengewicht optimal erzeugen zu können.
Dieser war ja weg und wurde durch höchstwahrscheinlich vollisolierendes Material ersetzt.

Seltsamerweise funktionierte die selbe Kombination bei der letzten Funkübung auf meinem PKW perfekt.

Nun liegt der Magnet auf dem Fahrzeugdach vollflächig auf, der Sirenenmast ist ja rund, und so hatten wir wohl zusätzlich eine deutlich reduzierte Auflagefläche.

Warum nun aber genau auf dem Arbeitskanal (462 G/U) zwar eine gute Sprachverständigung, aber kein Tonruf möglich war, kann ich mir nicht wirklich erklären.

Wer kann mir hier beim Verständnis helfen?

Wahrscheinlich weil das FUG festgestellt hat, es kommt beim Tonruf aufgrund eines schlechten Stehwellenverhältnisses zuviel Leistung zurück in die Sendestufe und hat sich dadurch abgeschalten bzw es wurde einfach zuviel Leistung vorher verbraten und du kamst nicht mehr zum Relais.

Hallo,

ich denke mal das das SWR aufgrund des fehlenden "Gegengewicht" miserabel war, bei einem Auto hat man ja das Fahrzeugdach als "Gegengewicht", bei einem Mast ist diese fläche ja erheblich kleiner. Desweiteren wäre noch interessant wie du die Antenne am Mast befestigt hast, also Strahler parallel zum Mast oder den Strahler der Antenne waagerecht?

Gruß Jan

Kann ich mir nicht vorstellen, denn die Sendelampe ging an und die Empfangslampe auch.
Die Empfangslampe erlosch nach ca. 2 Sekunden, als das Relais wieder zuging.
Im Fahrzeug saßen die Kameraden und hörten, dass das Relais aufgeht, hörten aber keinen Tonruf, und hörten das Relais wieder abfallen.

Nachtrag:
Die Antenne war auf halber Höhe angehaftet.
Der Strahler war im 45° Winkel eingestellt. So haben wir das in der Vergangenheit immer bei eigenen Funkübungen gemacht.

Ich denke auch, dass durch die Isolierung in Verbindung mit der zu geringen Auflagefläche einfach die Stehwelle mies war...

Hi,

was war es für ein Gerät?
Und wie weit waren die beiden benutzten "Kanäle" auseinander?

Es wird mit hoher Wahrscheinlichkeit am SWR gelegen haben.
Das SWR kann sich bei Fehlerhafter Antennenanlage innerhalb einiger Kanäle aufgrund diverser Effekte auch schon gewaltig ändern, selbst wenn eine normalerweise Breitbandige Antenne angeschlossen ist.

Alle BOS Mobilgeräte verfügen über eine Schutzschaltung, die bei schlechtem SWR die Sendeleistung soweit reduziert das keine GEfahr für die Endstufe mehr besteht.
Es könnte also sein das du auf dem einen Kanal einfach nicht genug Leistung hattest.

ODER aber:
Die Antennenanlage/das SWR war dermaßen Grausam das es sogar zu störungen des Funkgerätes selber geführt hat, so das also gar nicht erst der Tonruf ausgelöst wurde.
Das habe ich bei "moderneren" Geräten schon manchmal erlebt. (Letzte Tage noch bei einem 8b1z mit BG228, beim Senden dreht das BG durch, das BG218 am selben GErät funktionierte Tadellos. NAch Austausch des mehrfach erheblich geknickten Antennenkabels war alles wieder in bester Ordnung...)

GRuß
Carsten

OK:
Arbeitskanal: 462 G/U
Übungskanal: 458 G/U

Es ist ein uralt FUG 7b von Bosch. genaues kann ich erst morgen schreiben, da das Dinge gerade im Auto ist und ich heute direkt von der Arbeit in die KFwZ fahre, um neue Sprechfunker auszubilden.

Zitat:

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Zitat von marka

OK:
Arbeitskanal: 462 G/U
Übungskanal: 458 G/U

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Hhhm,
DAs ist schon recht nah beieinander... Wenn das jetzt 50 Kanäle währen ist bei defekter Antenne ein deutlich unterschiedliches SWR schon sehr wahrscheinlich...
Aber ganz ausgeschlossen ist es so auch nicht.

Zitat:

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Zitat von marka

Es ist ein uralt FUG 7b von Bosch....

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DAS kann nicht sein ;-)
Entweder FuG7b von Telefunken(AEG) oder SEL,
ODER FuG8b(1) von Bosch.

Lass mich raten: Du meinst ein FuG8b der Bauserie KF802?
Die DICKE Bosch Eigenentwicklung mit der (oft abgebrochenen) Klappe vor den Kanalschaltern die Bosch dann später mit Übernahme und Fortführung der "schmalen" SEL Geräteserie als FuG8b1z recht bald eingestellt hat?

Gruß
Carsten

Es ist ein Bosch FuG 8b-1/Z-SE (BTM 218-11)

Siehe angehängtes Foto...

Ich denke auch dass das am schlechten SWR gelegen hat. "Magnetantenne am Sirenenmast" heist ja theoretisch dass der Strahler 1) entweder mit wenigen cm Abstand parallel zum Sirenenmast gestanden hat oder 2) der Strahler horizontal und ohne "Spiegelfläche" (= ohne Autodach dass bei Magnetantennen i.d.R. vorhanden ist) betrieben wurde. Beides ist natürlich nicht der Hit :-)
Hub und Hubbegrenzung des 8b bei anliegendem NF-Sollpegel sollten dennoch bei Gelegenheit mal geprüft werden,denn dort gibt es sehr oft Schwierigkeiten.

M

Es handelt sich um ein Koffergerät mit eingebautem Netzteil/Ladegerät und einem Akku, mit dem das FuG etwa 2 Stunden unabhängig betrieben werden kann.

Dieses Gerät wird vornehmlich für die Ausbildung und bei Funkübungen verwendet. So muss die ausrichtende HiOrg nicht vom Auto aus die Übung leiten, sondern kann das recht bequem aus dem Gemeinschaftsraum erledigen.

Ich bezweifle auch, dass die Kombination FuG, Kabel und Magnethaftantenne optimal aufeinander abgestimmt sind. Wir haben mehrere gleichartige Antennen und verschieden lange Kabel.

Ich glaube kaum, dass sich da noch jemand der Sache annimmt, gehen bei uns doch die Planungen für TETRA in eine nächste Phase...