THW Paderborn /NRW komplett abgebrannt
Großfeuer beim THW in Paderborn
Mehr als drei Millionen Euro Schaden
Ein rauchendes Trümmerfeld umschlossen von mehr oder weniger eingestürzten Mauern: Mehr ist von der Fahrzeughalle des Paderborner THW nicht übrig geblieben. Bei einem Großfeuer in der Nacht auf Dienstag (17.08.04) sind die komplette Ausrüstung und der gesamte Fuhrpark zerstört worden.
THW-Ortsbeauftragter Hartmut Dahm
"Hier hat viel Arbeit und Ehrenamt dringesteckt." Hartmut Dahm, dem Ortsbeauftragten des THW sieht man die Erschöpfung und Enttäuschung an. "Das ist ein harter Schlag für die Leute vor Ort." Nichts ist von der Ausrüstung übrig geblieben. Auf rund 3,5 Millionen Euro wird der Schaden geschätzt. Fast 20 Fahrzeuge sind zerstört, darunter schweres Räumgerät und natürlich die komplette Ausrüstung. Damit waren die THW-Helfer nicht nur beim Oder- und Elbehochwasser im Einsatz, mit dem Gerät haben sie auch häufiger mal bei der Feuerwehr in Paderborn ausgeholfen.
Bis zu 30 Meter hoch schlugen die Flammen
Dementsprechend war es auch für die Feuerwehr kein normaler Einsatz, wie Ralf Schmitz, der Leiter der Paderborner Feuerwehr erklärt: "Wenn sie zu einem guten Freund fahren, ist man umso betroffener." Helfen konnten die knapp 100 Feuerwehrleute, die seit zwei Uhr in der Nacht im Einsatz waren, allerdings kaum. Flammen schlugen bis zu 30 Meter hoch aus der Halle. Zu dem Zeitpunkt kam es dann auch zu einer sogenannten Durchzündung, bei der sich heiße Rauchgase zusätzlich entzünden. Eine gefährliche Situation, so Ralf Schmitz: "In der heißen Phase haben wir uns zurückgezogen und die Mauer mit dem Bagger einbrechen lassen."
Gasflaschen drohten zu explodieren
Ralf Schmitz, Leiter der Feuerwehr Paderborn
Zusätzlich mussten in dem Gewerbegebiet angrenzende Straßen gesperrt werden. Sauerstoff- und Gasflaschen von Schweißgeräten der THW-Ausrüstung drohten zu explodieren. "Es war höchste Zeit", kommentiert Ralf Schmitz, doch die Feuerwehr konnte die Flaschen rechtzeitig bergen. Nach gut zwei Stunden hatten die Helfer den Brand dann gegen vier Uhr morgens unter Kontrolle. Wenn sich die Reste abgekühlt haben, müssen Brandsachverständige nach der Ursache suchen, die zurzeit noch völlig unklar ist.
"Wir machen weiter"
Fast 20 Fahrzeuge sind ausgebrannt
Hartmut Dahm vom THW Ortsverband Paderborn blickt derweil schon in die Zukunft, auch wenn er natürlich wissen möchte, woran es gelegen hat: "Das THW lebt vom Ehrenamt und wir machen weiter." So hofft der Paderborner auf schnellen Ersatz für das Gerät. Für die nächsten Versammlungen und Treffen kommt das THW erst einmal bei der Feuerwehr unter. Außerdem zeigt Hartmut Dahm Zweckoptimismus und hofft, dass die Ausrüstung in Zukunft vielleicht sogar noch etwas besser wird: "Der Mülleimer ist auch verbrannt, und der war voll."