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funk-nord
13.12.2005, 17:28
Gemeinsame Leitstelle für Polizei und Feuerwehr
Die Landesregierung hat am Dienstag (13. Dezember) in Kiel Eckpunkte eines neuen Leitstellenkonzepts beschlossen. Danach sollen die Einsätze von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz in Zukunft von vier kooperativen Regionalleitstellen gesteuert werden.

hier geht es weiter

http://www.hl-live.de/aktuell/textstart.php?id=16994

Bendix 4123
13.12.2005, 21:22
na ob das mal gut geht ...

Kai.Stollberg
13.12.2005, 21:37
Original geschrieben von Bendix 4123
na ob das mal gut geht ...

Warum nicht? Ich habe da absolut keine Bedenken.
Bei uns in Niedersachsen gibt es ja Bestrebungen dies auch zu tun. Erst völliges entsetzen bei den Feuerwehren das sie ihre kleinen Leitstellen behalten wollen, weil ja so nah am Bürger, usw. Die üblichen Sprüche halt.
Jetzt wo sie Druck vom Land bekommen, wollen sie sich auf einmal zusammenschließen zur Großleitstelle. Ist jetzt das tollste überhaupt (ist es IMHO auch). Aber nicht mit der Polizei, "die sind ja ganz anders". Das es nur um eine gemeinsame Nutzung von Infrastruktur sowie kürzere Informationswege geht und die Arbeit ansonsten komplett getrennt ist, wollen sie nicht wahrhaben.
Warten wir es mal ab, wie es sich entwickelt. Jetzt ist die Standortfrage ist ein sehr heißes Thema.

Bendix 4123
13.12.2005, 23:05
naja gerade der konflikt pol - bf/ff mit eigentlich völlig verschiedenen anforderungen - aber schaun wir mal, was die zeit bringt...

in berlin sollte es (bzw. gibt es schon) eine gemeinsame leitstelle POL/BuPo/BF/RD fürs regierungsviertel geben aber leider wohl nur auf dem papier... bzw. mit sehr großen einschränkungen

sind meiner meinung nach einfach zu viele behörden und die disponenten sind ja dann auch wieder die gleichen

ob die nun in einem raum sitzen oder in 2en ...

schaun wir mal

Andreas 53/01
14.12.2005, 00:56
Hallo !

Nun, ich denke das es weniger darum geht, das ein und derselbe Mensch in einer Einsatzzentrale alles ( Pol, RD, FW etc. ) zusammen abhandelt.

Das funktioniert schon aus Rechtlichen Gründen und ganz besonders abhängig durch die stark unterschiedlichen Kenntnisse der einzelnen Fachbereiche, z.b. Strafrecht, Medizin und Brandschutz . . .
Es kommt immer wieder vor das Anrufe falsch oder nicht richtig abgefragt und dann entsprechend ihrer Lage unzureichend beurteilt werden.

Eher vorstellen könnte ich mir, das die einzelnen Fachbereiche in einem Gebäude oder Raum zusammen geführt werden, damit sich z.b. die Polizeiführer vom Dienst und der Lagedienst der Feuerwehr auf direktem Wege über bestimmte Maßnahmen eines Einsatzes absprechen können.

Beispiele gibt es genügend, Demo´s, Verkehrsunfall auf der Autobahn etc.

Möglicherweise wird dies auf Kommunikativem Wege mit der Umsetzung des Digi-Netzes realisiert werden !?

MfG

Bendix 4123
14.12.2005, 01:01
ist mir klar aber selbst wenn man das trennt =) so wie es sich gehört der herr PK bei der polizei und der rettungsasi. bei der BF, dann gibt es meiner meinung nach doch immer noch problme

was ist zum beispiel, wenn was ausfällt bzw. in die werkstatt muss ? wer zahlt das dann ? der landkreis bzw. die stadt, weil sie für die feuerwehr mehr oder weniger zuständig ist oder das laqnd, weil es die polizei unter sich hat ?

meiner meinung nach reicht ne direktleitung zur anderen leitstelle und man sollte eher vorhandene Lst. schick machen... ist sicher bei weitem günstiger als alles neu zu bauen...

Ebi
14.12.2005, 07:45
Moin,
mal abgesehen von dem einsatztaktischen Vorteil, den eine gemeinsame Leitstelle bietet, es ist vor allem eine Kostenfrage.
Die Technik unter einem Dach untergebracht ist wesentlich günstiger, als wenn man 2 oder 3 mal das ganze Equipment anschaffen muss.
Davon abgesehen ist der oberste Dienstherr sowieso der gleiche.
Ebi

Bastel
14.12.2005, 09:54
Thema Geld

Zumindest in Niedersachsen geht es bei dem Thema "bunte Leitstellen" auch darum Geld zu sparen !!!
Immerhin sollen jeweil an die vier bis sechs Landkreise pro Gebiet (identisch mit den Gebieten der einzelnen Polizeidirektionen) zusammengeschlossen werden !!!
Damit läßt sich schon mal eine ganze Menge (insbesondere Personal-)-Kosten sparen !!!
Die Sorge der einzelnen Landkreise kann ich natürlich verstehen, bisherige kostenlose Service-Leistungen (Erreichbarkeit des LK Nachts uns am WoEnde) der bis zu 90% (!!!) durch die Krankenkassen finanzierten integrierten Leistellen anderweitig organisieren zu müssen und dafür plötzlich Geld zahlen zu müssen !!!

Gruß
Bastel

funk-nord
14.12.2005, 11:36
Original geschrieben von Bastel
Thema Geld

Zumindest in Niedersachsen geht es bei dem Thema "bunte Leitstellen" auch darum Geld zu sparen !!!

Gruß
Bastel

ja wir leben ja in deutschland. für jeden scheiß auf dieser welt haben wir geld!!! aber wenn es um unsere sicherheit geht dann muß gespart werden. damit die diäten in berlin nicht kleiner werden.
gruss

Ebi
14.12.2005, 11:45
Original geschrieben von funk-nord
aber wenn es um unsere sicherheit geht dann muß gespart werden. ...

Moin,
wo leidet denn Deine Sicherheit wenn die gemeinsamen Leitstellen eingerichtet werden ??
Verstehe ich nicht so ganz.
Ebi

WernerG
14.12.2005, 11:48
Eine Anmerkung noch dazu :

Wenn es nach dem Willen der Krankenkassen gehen würde hätten wir in Sachsen-Anhalt z.b. in einiger Zeit nur noch EINE (!!!) Rettungsleitstelle !!

Die Kassen haben wahrscheinlich immer noch nicht kapiert dass es nun schon fast 15 Jahre lang integrierte Leitstellen (etwas was andere BL erst jetzt mühsam aufbauen) in den LK gibt (deren Anzahl zudem durch die 2007-er Kreisreform halbiert wird !) und eine Trennung wieder in "rot" und "weiss" definitiv ein Rückschritt wäre ! Egal ob dann 2 oder 3 oder ....Kreise ihre "Rest-Feuerwehrleitstellen" zusammenschmeißen würden!

Hier gilt es seitens der Verbände entschiedenen Druck zu machen!

Natürlich dagegen ;-)) !!

Und zur Bildung "bunter Leitstellen" (also rot+weiss+grün) hab ich eine gemischte Meinung:

Solang definitiv und sicher geklärt ist , dass z.b. patientenbezogene Daten die "grün" nichts angehen ("Mein Sohn hat Drogen genommen, bitte kommen sie schnell" ) den Damen und Herren der POl nicht zur Kenntnis gelangen (egal ob durch die Arbeit im gleichen Raum oder du´rch Nutzung/Einsichtnahme der Einsatzdateien im Einsatzleitrechner in nem anderen Raum!) bzw. sich die "Rot-weiss"Disponenten sicher sein können, dass ihre Fehler (die sie nunmal auch machen, niemand ist unfehlbar) nicht gleich von den anwesenden (und per Gesetz zur Stafverfolgung verpflichteten!!!!!!) Beamten zur Anzeige gebracht werden mag es möglich sein..............in Anbetracht vieler negativer Erfahrungen damit lehne ich allerdings zur Zeit noch eine solche bunte ILS ab !

[Und...........da können wirklich nur Leute mitreden die das im täglichen ELS-Betrieb z.T. am eigenen "Strafverfahren" erlebt haben !]

Ganz abgesehen davon, dass dann auch die Pol ihre Notrufe nicht mehr in den Revieren (wie z.Zt. bei uns) abfragen dürfte sondern diese dann auch in dieser "Pol-Direktions-Leitstelle" auflaufen müssten.....oder die Pol baut ihre Strukturen zum x.-ten Male um und schafft Großreviere, die mit dem Versorgungsberéich solch großer ILS übereinstimmen....dann wären aber die Direktionen überflüssig..... ! Also auch auf Seiten der Pol wird (zumindest hierzulande) noch starker Diskussionsbedarf bestehen!

Gruß

Kai.Stollberg
14.12.2005, 12:06
Original geschrieben von funk-nord
aber wenn es um unsere sicherheit geht dann muß gespart werden

Warum wird hier an der Sicherheit gespart?
Hier geht es eher in die Richtung Sicherheitsgewinn, weil eine große Leitstelle viel besser auf (Groß)schadenlagen reagieren kann als eine Minileitstelle mit 1 oder 2 Disponenten. Bestes reales negatives Beispiel ist dafür die Leitstelle Celle wärend des Bahnbetriebsunfalles 1998 in Eschede.
Hier ist jetzt schon die Leitstelle überfordert wenn für einen Schuppenbrand 10 Anrufe eingehen, Alarmiert werden muss und gleichzeitig das erste rote Auto über Funk kommt.
Mit der Einführung von Digitalfunk wird das alles noch viel schlimmer. Denn die tollen Funktionen die wir ja angeblich so dringend brauchen müssen auch mit Leben gefüllt werden. Also müssen hier neben den täglichen administrativen Zusatzaufgaben der Funknetzverwaltung auch im Einsatzfall neue Gruppen gebildet werden und einzeln Fahrzeuge umgebucht werden. Und hier ist im Großschadenfall jede Leitstelle mehr oder weniger überfordert. Je mehr Kapazität ich dafür zur Verfügung habe, sprich Großleitstelle, desto schneller kann ich meinen Einsatz abwickeln. Ein großes Plus für die Sicherheit. Nur nebenbei reden wir hier von Dimensionen von mehreren 100 Fahrzeugen (in Eschede waren es 429) die administriert werden müssen.

Also wo seht ihr einen Verlust der Sicherheit? Ich sehe wie ein riesiges Plus und das bekommen wir noch für weniger Geld. Wo sind die Ängste? Bloßstellung das die örtlichen Führungsstrukturen doch nicht funktionieren? Die nehmen mir mein Feuer weg, und es wird nur noch bedarfsgerecht alarmiert? das war schon immer so und jedes Feuer haben wir auch so ausbekommen?

Loki
14.12.2005, 12:22
also ich finde das beispiel mit dem sohn der drogen genommen hat noch fast am wichtigsten.
es gibt zwar sachen (überfall, unfall, geiselnahmen etc.) bei denen es gut ist das die jungs in blua oder grün schnell bescheid wissen.
aber ich erinnere mich an meine zeit im fahrdienst wenn wir mal bei der pol kaffee trinken gewesen sind und kurz mal auf der zentrale bei denen vorbeigeschauht haben. die waren immer auf sicherheit und datenschutz in bezug auf ihre dienstgeheimnisse und ihre vorhaben aus.
bin mal gespannt wie sich ein klima dort dann entwickelt. die ra´s die aus dem fahrdienst kommen und die herren u. damen pk die ihre ausbildung gemacht haben. das kann einiges werden...

brause
14.12.2005, 12:28
Was mir bei den Grossleitstellen kopfzerbrechen bereitet ist, wenn ich an einen Ausfall der Lst.-Technik denke...Je grösser der Versorgungsbereich ist, desto aufwändiger ist es, solch einen Ausfall zu kompensieren.
Und was das sparen angeht, in Bayern hat sich bei der Zusammenlegung der RLst. damals gezeigt, dass der Spareffekt gar nicht so dolle war, es ist kaum Personal eingespart worden.
DAfür geht aber bei den Grossleitstellen viel an lokalem Detailwissen verloren, und nicht alles lässt sich durch EDV-Einsatz ersetzen.
Ich fände es als optimal, die ILst. kreisbezogen zu lassen, von mir aus auch bunt, aber die Lst. alle miteinander so zu vernetzen, dass jede Lst. jederzeit Aufgaben jeder anderen Lst. mitzuübernehmen.
Damit sollten sich dann auch Grosslagen sicher führen, Ausfallsicherheit wäre auch gegeben und die Disponenten kennen sich in ihrem Gebiet noch aus...

Bendix 4123
14.12.2005, 13:42
ich denke, das in den flächenländern mit wenig einwohnern vielleicht sinn macht aber nur vielleicht und unter ganz großen kopfschmerzen

aber was ist zum beispiel, wenn ein kluger häuptling der politik plötzlich auf die idee kommt - ach machen wir das doch überall !

also in berlin bräuchte man für so ein unterfangen sicher ähm ja mehr als nen fussballfeld =)

wir haben ja heute schon im polbereich das so, das die 110er annahme in einem völlig anderem bereich (raum) st als die FuBz und man staune die nachricht wird von der 110er annahme zum funkplatz über den dgl FuBz mit einem zettel gebracht =)

was ist wenn wirklich mal die technik ausfällt ... hier gibt es immer noch eine rückfallebene (quasi ersatzleitstelle)

gibt es in deutschland überhaupt noch regionen, wo die pol die FFw rausholt und dann erst die rtlst besetzt werden muss ?

spart man wirklich geld, wenn man alles umziehen lässt und eine große leitstelle macht ? ich denke eher nicht ... aber wir wissen ja alle, das die, welche so was planen in der regel noch nie auf der straße waren bzw. alles büromenschen sind.

also ich möchte nicht ewig warten, wenn ich die 0 drücke, bis sich meine lst. meldet. und das ewig dauert nur weil sie überlastet ist !

funk-nord
15.12.2005, 08:49
Original geschrieben von Ebi
Moin,
wo leidet denn Deine Sicherheit wenn die gemeinsamen Leitstellen eingerichtet werden ??
Verstehe ich nicht so ganz.
Ebi

moin !

meine nicht, da die leitstelle in lübeck bleibt. aber ich glaube nicht das jeden tag beamte aus ostholstein nach lübeck kommen um dort auf der Ltst. zusitzen. also sitzen dann ortsunkundige am rohr. und dann auf einen kleinen die dorf und die strasse !!! ja wo ist sie denn? und jetzt komme mir nicht mit navi etc. selbst heute höre ich oft genung wie beamte strassen suchen.

ich sprach vor kurzen mit einem von der autobahnpolizei und der war genau der selben meinung. der war nicht begeistert davon. sicher bei großlagen ist es ein toller vorteil. warten wir mal ab.

aber es geht nur um geld !!!!! hätten wir puls :o) in berlin würden bestimmt keine leitstelle dicht gemacht.

gruss

Bugs B
15.12.2005, 09:47
Original geschrieben von Bendix 4123
gibt es in deutschland überhaupt noch regionen, wo die pol die FFw rausholt und dann erst die rtlst besetzt werden muss ?


Jo! Ist in Bayern noch sehr verbreitet!!! Dort wird durch die POL die Erstalarmierung durchgeführt und diverse größere FF besetzen dann die sog. NAST (Nachalarmierende Stellen) zur weiteren Einsatzführung.

Bendix 4123
15.12.2005, 11:02
Original geschrieben von funk-nord
moin !

in berlin würden bestimmt keine leitstelle dicht gemacht.

gruss

LOL wieso auch - wer solln den umzug bezahlen =)

F64098
15.12.2005, 15:47
Original geschrieben von Kai.Stollberg
Warum wird hier an der Sicherheit gespart?


Dort, wo die Bereiche so groß werden, daß ein Disponent allein nicht mehr die Gesamtübersicht hat, entstehen keine realen Vorteile.
Das was man vorneweg zusammengelegt hat, wird in der Großleitstelle wieder in kleine Teile zerlegt, die letztlich wieder einzeln verwaltet werden.



Hier geht es eher in die Richtung Sicherheitsgewinn, weil eine große Leitstelle viel besser auf (Groß)schadenlagen reagieren kann als eine Minileitstelle mit 1 oder 2 Disponenten.

Bestes reales negatives Beispiel ist dafür die Leitstelle Celle wärend des Bahnbetriebsunfalles 1998 in Eschede.


Und das kommt wie oft vor?
Und wieso gibt es jetzt in Eschede keine Rettungswache mit 10 RTW 24/7?



Hier ist jetzt schon die Leitstelle überfordert wenn für einen Schuppenbrand 10 Anrufe eingehen, Alarmiert werden muss und gleichzeitig das erste rote Auto über Funk kommt.


Es wird gerne übersehen, daß bei Zusammenlegung von z.B. 4 kleinen Leitstellen (á 2 Mann) in eine große Leitsstelle eben _nicht_ 8 Planstellen ständig besetzt sind, wie vorher.
Die Ersparnis liegt ja in der verringerten Personalvorhaltung und das merkst Du auch beim Schuppenbrand, da die 3-4 Hanseln, die da sitzen, eben nicht nur den Schuppenbrand, sondern auch noch das Geschäft aus den anderen 3 Kreisen erledigen müssen.
Und allerspätestens bei einer Unwetterlage ist dann die Kotzgrenze erreicht, wenn 4 Mann das regeln müssen, was früher 8 gemacht haben.
Wenn man dann noch in, einem Anfall von abgrundtiefer Dummheit, nur noch 1 Betriebskanal FW (Sprechfunk & Alarmierung) für alle 4 Altkreise betreibt, dann kann ich an identische Qualität definitiv nicht mehr glauben. Hierzulande® hat man es so getan, die POL hat es nachgemacht. Eine Qualitätssteigerung konnte ich dadurch bisher nicht bemerken.
Und die Kreise, die an den Zweckverband jetzt mehr bezahlen, als sie zum Betrieb der eigenen Leitstelle aufwenden mußten, haben die "Einsparungen" mit Sicherheit schon bereut.



Mit der Einführung von Digitalfunk wird das alles noch viel schlimmer. Denn die tollen Funktionen die wir ja angeblich so dringend brauchen müssen auch mit Leben gefüllt werden. Also müssen hier neben den täglichen administrativen Zusatzaufgaben der Funknetzverwaltung auch im Einsatzfall neue Gruppen gebildet werden und einzeln Fahrzeuge umgebucht werden.


Mein letzter Stand der Dinge ist, daß genau dies technisch nicht realisierbar ist.
Ist IIRC irgendwo hier im Forum auch als Beitrag zu finden.



Und hier ist im Großschadenfall jede Leitstelle mehr oder weniger überfordert. Je mehr Kapazität ich dafür zur Verfügung habe, sprich Großleitstelle, desto schneller kann ich meinen Einsatz abwickeln.


Die angeblichen Mehrkapazitäten einer Großleitstelle existieren nur theoretisch.
De facto werden sie durch das Tagesgeschäft im Gesamtgebiet absorbiert.



Also wo seht ihr einen Verlust der Sicherheit?


Komplexe Systeme erzeugen komplexe Fehler.
Die Aufwendungen zur Betriebssicherheit/Redundanz fressen die Personalkostenersparnis letztlich auf.

Einen genialen Weg zeigen uns die Österreicher, die für ein gesamtes Bundesland (Niederösterreich) nur eine Leitstelle betreiben.
Allerdings auf 8 Standorte verteilt. Durch komplexe Vernetzung kann ein Standort in wenigen Augenblicken die Aufgaben für einen anderen ausgefallenen Standort übernehmen, ohne daß es Gefahren für die Konsistenz von Datenbanken o.ä. gibt.

www.lebig.at lesen und staunen.



Ich sehe wie ein riesiges Plus und das bekommen wir noch für weniger Geld.


Schau mal etwas genauer hin, wenn Du da ein Plus siehst.
Und das mit dem weniger Geld möchte ich gern mal vorgerechnet haben. Aber bitte unter dem großen Strich, der z.B. auch die Folgekosten durch die weggefallenen Planstellen enthält.



Wo sind die Ängste?


Keine Ängste, keine Befürchtungen.
Es _wird_ Murks, weil es dort, wo es schon gemacht wurde, Murks geworden ist. Sicherlich ein subjektiver Eindruck, aber aus den, teilweise langjährigen, Erfahrungen mit 2 "Großleitstellen" und einer reformierten Polizeidirektion gewonnen.



Bloßstellung das die örtlichen Führungsstrukturen doch nicht funktionieren?


Die Leitstelle kann die örtliche Führung weder rechtlich noch organisatorisch übernehmen.

MfG

Frank

loxi
15.12.2005, 16:49
Original geschrieben von F64098

Die Ersparnis liegt ja in der verringerten Personalvorhaltung und das merkst Du auch beim Schuppenbrand, da die 3-4 Hanseln, die da sitzen, eben nicht nur den Schuppenbrand, sondern auch noch das Geschäft aus den anderen 3 Kreisen erledigen müssen.
Und allerspätestens bei einer Unwetterlage ist dann die Kotzgrenze erreicht, wenn 4 Mann das regeln müssen, was früher 8 gemacht haben.



i.d.R. kann man aber in ner großen Lst die Arbeit besser aufteilen, sodass da z.B. welche nur für die Notrufabfrage zuständig sind während andere halt Funk und Einsatzdisposition machen.

So kann es dann dem Funker grad mal egal sein, ob da jetzt 300 Leute den Schuppenbrand melden, weil er ungestört seiner Arbeit um Funktisch nachgehen kann, was seine Kapazität stark erhöht.

66251
15.12.2005, 19:25
Original geschrieben von funk-nord
meine nicht, da die leitstelle in lübeck bleibt. aber ich glaube nicht das jeden tag beamte aus ostholstein nach lübeck kommen um dort auf der Ltst. zusitzen. also sitzen dann ortsunkundige am rohr.

@funk-nord

Ob die Leitstelle in Lübeck sein wird, ist noch garnicht klar. Es könnte auch Stubbendorf oder Stockelsdorf werden.
Und die "Beamten" werden aus Lübeck, Ostholstein, Stormarn und dem Herzogtum Lauenburg kommen. Es wird also gemischte Besatzungen geben.

Florian Schleswig
18.12.2005, 19:23
ich komme noch mal auf den ersten eintrag in diesem thema zurück. also hier in schleswig holstein ist sich wohl nur die polizei einig darüber das sie sich in größeren leitstellen zusammenlegen wollen. ich hab da vor ein paar tagen im radio ein interview mit einen von der polizeidirektion gehört und der sagte das die anzahl der polizei-leitstellen auf jeden fall auf bis zu 4 reduziert werden sollen. weiter sagte er: ob sich die landkreise und kommunen bezüglich ihrer rettungsdienste, feuerwehren und thw diesem beispiel anschliessen wollen liegt in deren eigenen ermessen. ... also ist das noch gar nicht raus ob das hier in schleswig-holstein auch die leitstellen des rettungswesens betrifft. kommt mit sicherheit auf den finanziellen faktor an. man wird sehen .....

jorow
20.12.2005, 06:47
Also ich denke, das wird in SH noch ein langer Weg. Ob sich da wirklich das regionale Denken durchbrechen lassen wird, ist fraglich. Bestes Beispiel hierfür ist der Kreis Segeberg im Norden Deutschlands. Hier gibt es 2 Leitstellen 1x Kreisweit und eine für den Bereich Norderstedt.

Das relativ große Leitstellen funktionieren können, beweist m.E. die IRLS in Elmshorn. Hier wurden drei Kreisleitstellen zusammengelegt.Dort hat man in der Anfangszeit in den Schichten mindestens einen Disponenten der ehemaligen Leitstellen eingestzt, die auch die Notrufe aus ihren Kreisen abgefragt haben. Ob das heute noch so ist, kann ich nicht sagen.

Sicher gab es Anfangsprobleme, aber wo gibt es die nicht, wenn neue Systeme eingeführt werden.

Was aber meiner Ansicht nach leiden wird, ist die individuelle Einsatzführung. Die Rechnerhörigkeit wird immer mehr zunehmen, die Vorschläge werden einfach akzeptiert - der Rechner hat doch gesagt........Da geht mE. viel verloren.


Trotzdem bin ich schon für Großleitstellen, allerdings nur dort, wo es Sinn macht. Dies kann meiner Meinung nach nur in ländlichen Strukturen der Fall sein. In der Gegend, in der ich wohne (Niedersachsen) gibt es drei Leitstellen. Eine diponiert ca. 31000 RD und FW Einsätze, eine weitere ca. 25.000. Bei der dritten Leitstelle weiß ich das nicht so genau, kann aber auch nicht viel mehr sein. Was würde dagegen sprechen, z.B. diese zusammenzulegen?

Entscheidend ist aber, daß dies gründlich vorbereitet wird. Ich befürchte aber, daß die Politik und die Kassen z.B. irgendwann im November 2006 sagen werden, ab 1.1.2007 geht es los, weil irgendeine Wahl oder sonstwas ansteht. Dann gute Nacht...

Jorow

Loki
20.12.2005, 07:40
hallo jorow
ich weiß ja nicht wie alt deine infos sind, aber in segeberg gibt es nur noch die lst. nordesrtedt die den ganzen kreis disponiert. allerdings ist die ein neubau.

jorow
20.12.2005, 08:19
Original geschrieben von Loki
hallo jorow
ich weiß ja nicht wie alt deine infos sind, aber in segeberg gibt es nur noch die lst. nordesrtedt die den ganzen kreis disponiert. allerdings ist die ein neubau.


Oha, da fehlt mir wohl eine entscheidende Info. Bin lange nicht mehr in der Gegend gefahren. Aber trotzdem, jahrelang liefen die Leitstellen gleichzeitig und man hat sich gegen eine Integration lange gewehrt. Dann hat sich also Norderstedt durchgesétzt!

Danke für die Info und viele Grüße

Jorow

FL Segeberg 80/00
20.12.2005, 10:10
Original geschrieben von Loki
hallo jorow
ich weiß ja nicht wie alt deine infos sind, aber in segeberg gibt es nur noch die lst. nordesrtedt die den ganzen kreis disponiert. allerdings ist die ein neubau.

Hallo,

das ist nicht die Lst Norderstedt, auch wenn sie von Angestellten der Stadt besetzt ist, sondern die Leitstelle Segeberg.

Es ist im Gespräch diese Lst weiter zu betreiben, neben der IRLS West (Elmshorn).
Diese sollen dann verbunden werden, so als ob die Leitstellen in einem Gebäude wären. (Sprechanlagen, gleiches Einsatzleitysytem usw.).
Denn die Satdt Norderstedt (Träger der Lst) möchte diese nicht aufgeben.

Gruß 80

jorow
20.12.2005, 11:11
Original geschrieben von FL Segeberg 80/00
Hallo,

das ist nicht die Lst Norderstedt, auch wenn sie von Angestellten der Stadt besetzt ist, sondern die Leitstelle Segeberg.

Es ist im Gespräch diese Lst weiter zu betreiben, neben der IRLS West (Elmshorn).
Diese sollen dann verbunden werden, so als ob die Leitstellen in einem Gebäude wären. (Sprechanlagen, gleiches Einsatzleitysytem usw.).
Denn die Satdt Norderstedt (Träger der Lst) möchte diese nicht aufgeben.

Gruß 80

Hallo 80,

genau das meinte ich, daas regionale Denken ist schwer zu durchbrechen!

Jorow