Hallo!
Nein, im BOS-Funk wurden solche Spielchen nie verwendet. Zumindest habe ich nie von einem 5-Ton gesteuerten RS1-Relais im BOS-Funk gehört, im Betriebsfunk war sowas hingegen üblich.
Die Sache die dich irritiert ist aber in der Zeit begründet, aus welcher das Gerät stammte.
Wir reden da über eine Zeit wo im Funkbereich deutschlands die Funktechnikrevolution aufkam.
Die heftig anwachsende und durchreformierte Industrie brauchte teilweise noch mehr Geräte als der BOS-Bereich.
Das führte dazu das die paar Firmen die damals BOS-Geräte produzierten, damit erfolgreich versucht haben mehrere Märkte mit Universalgeräten zu bestücken.
Neben anderen Frequenzen brauchte nur halt jeder Bedarfsträger etwas andere Bedienteile, etwas andere Bedienungsvarianten.
Die Einzelmodule in den Funkgeräten und Bedienteilen wurden aber in alle Geräte eingebaut. So kann dann schonmal ein Bedienteil eines alten BOS-Gerätes eine NF-Platine enthalten auf dem 5-Ton Zeugs mit drauf pappt, obwohl es für BOS unwichtig war.
Kleine Anektode die bis in heutige Zeit reicht ist die letzte Bauserie FuG8/9 von Radiodata.
Radiodate war eigentlich schon seit Jahren raus aus dem Marktsegment und stieg erst wieder in den BOS-Bereich ein als Motorola die FuG8/9 abkündigte.
Im Eiltempo wurden Industriefunkgeräte auf den BOS-Bereich gemünzt und durch die Prüfung in Bruchsal geschickt.
Diese Geräte sind im Laufe der Jahre hin und wieder erneuert und überarbeitet worden, die generelle Platform geht aber auf eine ganz frühe Serie von universellen Duplexgeräten durch:
Es sind eigentlich alles einheitliche PLL-Geräte mit zwei VCO's und etwa 15MHz Fangbereich. Der Frequenzbereich vom untersten schaltbaren Kanal wird durch lediglich zwei Mischquarze definiert, sowie im Modulator ein drittes Quarz welches den Duplexabstand bestimmte.
Fertig war ein Funkgerät welchen seben den BOS eben auch für Bahnbetriebe, Industrie, Bergbau, Energieversorger usw. taugt.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser