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Thema: Funkwerkstätten im Saarland?

  1. #16
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    Hallo!

    Zitat Zitat von scripter Beitrag anzeigen
    Hallo, ich kann dir nur aus der Informatik berichten, ja da gibt es himmelweite Unterschiede. Die Dämpfung spielt da eine sehr große Rolle. Wenn du ein 5m Langes Kabel brauchst um die Antenne auf einem Mast hoch zu bringen und dann noch die Stecker etc. mit rein berechnest kommt man da schnell auf ein paar DB. Von Daher ist ein Zugewinn an DB grundsätzlich erst mal nichts schlechtes. Also, nicht am Kabel bzw. den Steckern sparen um die Dämpfung des Kabels klein zu halten. Dabei gilt, je kürzer desto besser.
    Da muss ich deine Gedankengänge etwas auf die Realität zurechtbiegen:
    Selbstverständlich sind Gewinnantennen schon was feines...wer hat der hat.
    Allerdings sollte man sich hüten sowas zu pauschalisieren.
    Denn bezahlbar und handlich sind solche Antennen höchstens im UHF-Frequenzbereich also so ab 400MHz aufwärts.

    Unterhalb aber, sprich 2m oder richtig extrem im 4m Band sind Rundstrahler mit 2dBD oder 4dBD butal groß und brutal teuer.
    Das dB mehr kostet bei tieferen Frequenzen ein vielfaches mehr.
    Wenn du im IT-Bereich mal mit WLAN gearbeitet hast, kennst du bestimmt den Unterschied zwischen 2dB-Rundstrahler und ~30dB Patchpanel...alles bezahlbare massenware, nd dank des Frequenzbereiches hübsch handlich.

    Und was Kabel und Stecker angeht:

    Sowohl die Procom CXL2-1 als auch das Teledux9 haben N-Norm. Das ist schon vom Steckersystem zu ziemlich das "edelste" was alltagstauglich ist.
    Die Dämpfungswerte beim Kabel hängen von der Frequenz und der Länge ab.
    Bis 10m auf 2m oder 20m im 4m Band reicht dünnes Kabel der 5-6mm Klasse. Damals also RG58, heute eher H155.
    Ich nehme pauschal kein RG58 mehr aus zwei Gründen:
    1. Kabelqualität...der Standard ist RG58C/U von Belden. Es gibt aber zahlreiche Nonameprodukte die ähnliches in undenkbar niederwertiger produzieren.
    Bei H155 gibt es nur ein Werk...das gibt's nur von Belden.
    2. Schirmgrad! Originales Marken-RG58 hat nur eine Abdeckung von ca. 66-68% und ist fast schon so "undicht" das man es als Schlitzkabel ansehen könnte.
    Das sorgt für diverse Randprobleme der Kabelkopplung: Wo kann man solche Kabel verlegen, ohne das Störungen von Strom- IT- oder BK-Kabeln da reinsiffen und den Funkverkehr stören. Oder welche Rechner, Faxgeräte, Steuergeräte schmieren ab wenn da gesendet wird?
    Bei H155 braucht man sich da um all das keinen Kopf zu machen, kann beliebige Kabelbäume mitnutzen, ohne das da irgendwelche Wechselwirkungen denkbar sind.

    Andere Kabel, oberhalb der 5-6mm Kategorie braucht man nur wenn es um sehr lange Kabelwege und/oder um hohe Frequenzbänder geht.
    Wer im Keller eines Hochhauses ein FuG8b betreiben will, und die Hasenohrantenne 50m darüber hängt, wird es schon problematisch.
    Da will man bereits im 4m Band eher sowas wie H2010 haben.
    Im 2m band ist das Problem mit der Dämpfung etwa doppelt so schlimm...50m H2010 funktioniert noch, aber nicht prächtig.
    Im Betriebsfunk auf 70cm wäre bei 50m bereits eine klare Schwelle für mich erreicht wo ich kein 3/4" durch Gebäude ziehen wollte, sondern eher Telefonkabel zwischen Funkgerät an der Antenne und Sprechstelle am Ende verlegen würde.

    3/4" oder 1" ist durchaus bezahlbar und so ziemlich das beste was man verlegen kann.
    Regel-VE sind aber Rollen zu 100, 150 und 200m die, wenn sie nur zum Teil gebraucht werden, eine heftige Lagerfläche brauchen. Für mich würde sich die Lagerproblematik nichtmal stellen, weil soeine Rolle nichtmal in mein PKW passen würde :-)

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

  2. #17
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    Tut mir Leid wenn ich da nochmals nachhaken muss:

    "Nur mal so zum Anreißen, ohne jetzt zu tief gehen zu wollen:
    Ein HFG mit 2,5W Sendeleistung macht 34dBm.
    Ein HFG mit 5W Sendeleistung macht 37dBm.

    Eine Antenne mit -3dB macht aus 34dBm (2,5W) 31dBm entsprechend 1,26W, die Antenne mit -5dB hingegen 29dBm endsprechend 800mW.
    Bei 5W (37dBm) macht eine -3dB Antenne daraus 34dBm entsprechend 2,5W, die Antenne mit -5dB aber 32dBm entsprechend 1,58W.

    Ergo: bei 5W Sendeleistung kommen beide Antennen irgendwo zwischen ERP 1,5-2,5W raus. Ganz mies hingegen sieht es bei FuG11b aus und den 1W.
    Bereits die Standardantennen mit -3dB reduzieren die Strahlungsleistung auf knapp 500mW...das ist das selbe was Spielzeugfunkgeräte aus dem Supermarkt dürfen."

    Gibt es auch HFG-Antennen im 2m BOS-Bereich mit 0db? Reisst dann der MX-BNC-Adapter alles wieder rein?

    MfG

    Hedegas

  3. #18
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    Zitat Zitat von DG7GJ Beitrag anzeigen
    Da muss ich deine Gedankengänge etwas auf die Realität zurechtbiegen:
    Danke für die Aufklärung. Wie gesagt komme ich aus der Informatik, da haben wir, wenn wir passiv bleiben, nur die Möglichkeit db einzusparen und das Strahlverhalten der Antenne zu beeinflussen. mehr wie 100mW sind ja meines Wissens nach nicht erlaubt. Aber selbst damit und der richtigen Antenne lassen sich ja ein paar hundert Meter überbrücken :-)

    Bzgl. der Kabelqualität:
    Wir hatten das mal ausprobiert, 50m China Kabel Cat7 und 50m Marken Kabel Cat7. War schon erstaunlich wie unterschiedlich die Rechteck Welle (ca. 32Mhz) da an beiden Kabelenden raus kam.
    Vom Nebensprechen reden wir da lieber erst mal gar nicht ;-)

  4. #19
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    Hallo!

    Zitat Zitat von Hedegas Beitrag anzeigen
    Gibt es auch HFG-Antennen im 2m BOS-Bereich mit 0db? Reisst dann der MX-BNC-Adapter alles wieder rein?
    Nein.
    Der von mir erwähnte Ansatz von Kathrein damals in den 70'er Jahren mit den Lambda/2 Wendelantennen hatte zwar das Ziel irgendwie 0dBD für 2m Handfunkgeräte zu erreichen, allerdings mündeten diese Studien meines Wissens nach nie in ein Serienprodukt.

    Aus physikalischer Sicht ist das 2m Band daher ein Kompromiss wo "alles irgendwie geht"...sprich:

    Feststationen gehen gut
    Mobilstationen gehen gut
    Handfunkgeräte gehn so halbwegs

    Diese Aufstellung sieht für jedes Sprechfunkband wieder anders aus, weil sich aufgrund der Wellenlänge die Probleme verschieben.

    So gilt für 4m die selbe Anschauung:
    Feststationen gehen gut
    Mobilstationen gehen gut
    Handfunkgeräte beinahe an der Grenze zu unbrauchbar (Antennen üblicherweise -5 bis -8dB!)

    Zum Kontrast dazu 70cm:
    Feststationen gehen gut, aber Kabeldämpfung ist problematisch!
    Mobilstationen gehen gut
    Handfunkgeräte gehen super...fast so leistungsstark wie Mobilstationen!

    Ganz kurz noch erklärt warum das so ist:

    Handfunk-Aufsteckantennen sind heute durchweg gewendelte 1/4-Strahler.
    Wie viel Verluste diese Strahler machen hängt von drei Faktoren ab:

    1.: Die Verkurzung durch die Wendel...je kürzer man 45cm Draht aufwickelt, um so geringer ist auch die wirksamme Antennenfläche. Ein auf 14cm spiralförmig aufgewickelter 45cm-Strahler kann niemals so gut sein wie ein gestrecker 45cm Draht.

    2.: Die Masseverfügbarkeit am Fußpunkt...ein aufgewickelter 1/4-Strahler bräuchte am Fußpunkt deutlich mehr Masse als dieser 45cm Drahtwickel als Strahler hat. Bei modernen Handfunkgeräten ist da nur wenig Metall in Form der Chassisplatte und ein paar Masseflächen auf der Platine. Selbst eine kapazitive Massekopplung über die Hand des Funkers ist kaum noch relevant. Bei alten Handfunken mit Metallgehäuse (die alten Bosch FuG10/11 oder auch die TP9 z.B.) boten großflächigen Kontakt zur Handfläche, womit der Arm des Funkers noch bissel fehlende Masse nachmiemen kann.

    3.: Die Dämpfung abhängig der Trageweise am Körper. Je näher diese Antennen an leitfähigen und reflektierenden oder absorbierenden Massen positioniert werden, um so größer werden die Verluste.

    An 0dBD kommen nicht mal 70cm Funkgeräte ran, aber eben fast.
    Mit einem ordentlichen in der Hand gehaltenen 70cm HFG und 2,5W Sendeleistung kommt man nicht selten ähnlich weit wie mit Mobilanlagen mit 6W und 0dBD-Stummelantenne.
    Das liegt daran das Lambda 1/4 ungefäher 17cm betragen. Wickelt man einen 17cm Strahler zu einer Wendel auf 14cm einer Standardantenne, kommt man damit irgendwo im Bereich -1,5 bis -0,8dB raus.

    Also einem Pegelunterschied den man im Vergleich zum Mobilgerät sicherlich messen, aber in der Regel kaum hören wird.

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

  5. #20
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    Hallo!

    Zitat Zitat von scripter Beitrag anzeigen
    Danke für die Aufklärung. Wie gesagt komme ich aus der Informatik, da haben wir, wenn wir passiv bleiben, nur die Möglichkeit db einzusparen und das Strahlverhalten der Antenne zu beeinflussen. mehr wie 100mW sind ja meines Wissens nach nicht erlaubt. Aber selbst damit und der richtigen Antenne lassen sich ja ein paar hundert Meter überbrücken :-)
    Sogar noch komplizierter bei WLAN. Denn mit den Grenzwerten sind eben nicht die Ausgangsleistungen der Router und AP's gemeint, sondern die ERP welche die Antenne aus der Speiseleistung macht.
    Und da wird viel...sehr viel Unfug gemacht.
    Denn 100mW z.B. aus nem professionellem WLAN-Transceiver an eine käuflich erwerbbare 28dBi Antenne macht mal eben eine EIRP von satten 63W.

    Gelegentlich errichte ich Schmalbandstrecken mit 5GHz Teilen von Ubiquiti im oberen Bandende, wo ich eine ERP von 1W machen darf.
    Und ich weis wie aufwändig das ist die Ubiquiti-Hardware so aus zu pegeln, das aus der Antenne eben keine 10W sondern maximal 1W ERP kommt.


    Zitat Zitat von scripter Beitrag anzeigen
    Bzgl. der Kabelqualität:
    Wir hatten das mal ausprobiert, 50m China Kabel Cat7 und 50m Marken Kabel Cat7. War schon erstaunlich wie unterschiedlich die Rechteck Welle (ca. 32Mhz) da an beiden Kabelenden raus kam.
    Vom Nebensprechen reden wir da lieber erst mal gar nicht ;-)
    Naja, das mit dem Kabel ist ein allgemeines Problem.
    Hatte ja bereits angedeutet das es unter der Bezeichnung RG58C/U neben Markenware freilich auch Schrottkabel zu kaufen gibt.
    Im Veranstaltungsbereich habe ich schon Klinkenpatchleitungen gesehen mit heftigen Dämpfungswerten, wo nach dem aufschneiden sichtbar würde das dass Kabel je Ader nur aus 3 Litzendrähtchen von blanken ursprünglichen 0,1mm bestand, welches sich zu Kuperacetat raduziert hatte.
    Und wer meint das TÜV- und GS-Siegel auf der billigen Noname-Steckdosenleiste würde vor ähnlichen Zuständen schützen, erfährt spätestens im Schadensfall durch seinen Anwalt das diese Institute garnicht das Kabel oder die elektrische Sicherheit begutachtet hätten. Mitnichten...man hat nur geprüft das die Steckdosenleiste nicht von Kleinkindern verschluckt werden könne.

    Bei Kabel gilt generell, wie auch in vielen anderen Bereichen:
    Richtig muss nicht teuer sein. Aber billig ist immer teurer als richtig.
    oder auch...Wer billig kauft, kauft doppelt.

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

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