Hallo!

Zitat Zitat von Hedegas Beitrag anzeigen
Gibt es auch HFG-Antennen im 2m BOS-Bereich mit 0db? Reisst dann der MX-BNC-Adapter alles wieder rein?
Nein.
Der von mir erwähnte Ansatz von Kathrein damals in den 70'er Jahren mit den Lambda/2 Wendelantennen hatte zwar das Ziel irgendwie 0dBD für 2m Handfunkgeräte zu erreichen, allerdings mündeten diese Studien meines Wissens nach nie in ein Serienprodukt.

Aus physikalischer Sicht ist das 2m Band daher ein Kompromiss wo "alles irgendwie geht"...sprich:

Feststationen gehen gut
Mobilstationen gehen gut
Handfunkgeräte gehn so halbwegs

Diese Aufstellung sieht für jedes Sprechfunkband wieder anders aus, weil sich aufgrund der Wellenlänge die Probleme verschieben.

So gilt für 4m die selbe Anschauung:
Feststationen gehen gut
Mobilstationen gehen gut
Handfunkgeräte beinahe an der Grenze zu unbrauchbar (Antennen üblicherweise -5 bis -8dB!)

Zum Kontrast dazu 70cm:
Feststationen gehen gut, aber Kabeldämpfung ist problematisch!
Mobilstationen gehen gut
Handfunkgeräte gehen super...fast so leistungsstark wie Mobilstationen!

Ganz kurz noch erklärt warum das so ist:

Handfunk-Aufsteckantennen sind heute durchweg gewendelte 1/4-Strahler.
Wie viel Verluste diese Strahler machen hängt von drei Faktoren ab:

1.: Die Verkurzung durch die Wendel...je kürzer man 45cm Draht aufwickelt, um so geringer ist auch die wirksamme Antennenfläche. Ein auf 14cm spiralförmig aufgewickelter 45cm-Strahler kann niemals so gut sein wie ein gestrecker 45cm Draht.

2.: Die Masseverfügbarkeit am Fußpunkt...ein aufgewickelter 1/4-Strahler bräuchte am Fußpunkt deutlich mehr Masse als dieser 45cm Drahtwickel als Strahler hat. Bei modernen Handfunkgeräten ist da nur wenig Metall in Form der Chassisplatte und ein paar Masseflächen auf der Platine. Selbst eine kapazitive Massekopplung über die Hand des Funkers ist kaum noch relevant. Bei alten Handfunken mit Metallgehäuse (die alten Bosch FuG10/11 oder auch die TP9 z.B.) boten großflächigen Kontakt zur Handfläche, womit der Arm des Funkers noch bissel fehlende Masse nachmiemen kann.

3.: Die Dämpfung abhängig der Trageweise am Körper. Je näher diese Antennen an leitfähigen und reflektierenden oder absorbierenden Massen positioniert werden, um so größer werden die Verluste.

An 0dBD kommen nicht mal 70cm Funkgeräte ran, aber eben fast.
Mit einem ordentlichen in der Hand gehaltenen 70cm HFG und 2,5W Sendeleistung kommt man nicht selten ähnlich weit wie mit Mobilanlagen mit 6W und 0dBD-Stummelantenne.
Das liegt daran das Lambda 1/4 ungefäher 17cm betragen. Wickelt man einen 17cm Strahler zu einer Wendel auf 14cm einer Standardantenne, kommt man damit irgendwo im Bereich -1,5 bis -0,8dB raus.

Also einem Pegelunterschied den man im Vergleich zum Mobilgerät sicherlich messen, aber in der Regel kaum hören wird.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser