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Thema: Schaltplan für 4m-Empfänger gesucht

  1. #1
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    Schaltplan für 4m-Empfänger gesucht

    Guten Abend,

    ich möchte mir gerne einen Empfänger im 4m Bereich selbst bauen.
    Mein erster Versuch war mit einen Arduino und dem SI4703. Dieser kann allerdings nur einen Kanalabstand von 200, 100 oder 5 kHZ und somit nicht die gwünschte Frequenz von z.B: 85.123

    Ich kenne mich leider nicht ganz so gut in dem Bereich aus. Die Programmierung (Arduino) und das zusammenlöten sollte kein Problem darstellen. Nur welche Komponenten muss ich wie aneinander bubbeln. Das ist bei mir immer das Problem.

    Kurz gesagt, hat jemand einen Schaltplan bzw. gibts einen halbwegs fertigen Chip (ähnl. SI4703), welchen ich dafür nutzen kann?

    Grüße
    Logan517

  2. #2
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    Hallo!

    Zitat Zitat von logan517 Beitrag anzeigen
    ich möchte mir gerne einen Empfänger im 4m Bereich selbst bauen.
    Mein erster Versuch war mit einen Arduino und dem SI4703. Dieser kann allerdings nur einen Kanalabstand von 200, 100 oder 5 kHZ und somit nicht die gwünschte Frequenz von z.B: 85.123
    Wenn der SI4703 das 5kHz Raster kann, dann sehe ich für das 4m Band keine Probleme.
    Denn ALLE offiziellen Kanäle innerhalb Deutschland im 4m Band direkt durch 5kHz teilbar.
    Die von dir gewünschte Frequenz "85,123" gibt es nicht!
    Diese Frequenz liegt im BOS-Bereich und liegt zwischen den Kanalfrequenzen 85,115 und 85,135...dazwischen gibt es nichts!

    Dein Problem scheint also ein ganz anderes zu sein.

    Der SI4703 ist ein hochintregrierter Chipempfänger für Rundfunk.
    Heißt FM-Breit...wir reden hier von Kanalbreiten im Bereich um 100-150kHz.
    Sprechfunk benutzt aber DEUTLICh geringere Bandbreiten. BOS-Funk im 20kHz Raster darf eine Kanalbreite von 8kHz nicht überschreiten.
    Empfängt man solch ein Sprechfunksignal mit einem Empfänger der ein gut 100kHz breites Multiplexsignal erwartet, kommt es NICHT auf ein paar kHz Frequenzabweichung an. Egal ob man die Frequenz genau trifft oder etliche kHz daneben liegt, die Empfangsqualität in Bezug auf Rauschabstand und Selektion ist immer gleich beschissen.

    Der SI4703 ist ein Chip, der in eh schon kleine und überfüllte Geräte (z.B. Smartphones) noch irgendwie mit auf die Platine gequetscht werden kann, damit man noch webewirksam "mit UKW-Radio!!!" draufschreiben kann. Und selbst als UKW-Radio darf man von solch einem kleinen Chipempfänger keine Wunder erwarten.

    Ebenso ist der SI4703 kein "universeller SDR" vergleichbar zum RTL!

    Ergo:
    Nimm einen DVB-T Stick als Empfänger, oder eben einen richtigen Empfänger (angefangen von Scanner bis hin zum FuG7b/FuG8). Aber mit einem SI4703 wirst du bestimmt nicht glücklich im 4m Band.

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

  3. #3
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    Zitat Zitat von DG7GJ Beitrag anzeigen
    Wenn der SI4703 das 5kHz Raster kann, dann sehe ich für das 4m Band keine Probleme.
    Da ist mir wohl eine 0 abhanden gekommen. Der Chip kann nur 200, 100 und 50 kHz.
    Demzufolge ist die gewünschte Frequenz nicht erreichbar (84,315)

    Ich bin eher auf der Suche nach einem Chip und nem Schaltplan etc. den ich nur zusammenlöten muss. Bräuchte nur einen Klinkenanschluss als Ausgang

  4. #4
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    Muss es unbedingt ein Empfänger sein den Du selbst zusammenbauen möchtest ?
    Wenn nicht, dann siehe Dir doch mal Funkmeldeempfänger wie z.B. einen RE228 oder noch besser den
    Motorola BMD an! Der BMD hat sogar schon einen NF Ausgang in Form einer Klinkenbuchse.

    Gruss Flo
    Gruss Flo

  5. #5
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    Hallo!

    Zitat Zitat von logan517 Beitrag anzeigen
    Ich bin eher auf der Suche nach einem Chip und nem Schaltplan etc. den ich nur zusammenlöten muss. Bräuchte nur einen Klinkenanschluss als Ausgang
    Nun, ich bin da eigentlich recht nah dran als Funktechniker und entsprechende Chips.
    Einzelne Chips die mit ein wenig Hünerfutter drum einen kompletten Empfänger ergeben, gibt es reichlich für Datenanwendungen im ISM/SRD-Bereich.
    Diese können aber in der Regel nicht unter 314MHz (eher 434, 86x und 915MHz), also kein 4m, und Sprechfunk können die ebenso nicht.

    Auch für Radio gibt es solche All-In-One-Chips.

    Für Sprechfunk aber wird es schwierig!
    Der einzige Chip der mir da einfällt war der MC3363 damals. Gibt es nicht mehr, ebenso war die Miniaturisierung zu der Zeit damit schon ausgereizt.
    Heißt: Es passten gerade so HF-Vorstufe, 1. Mischer, 2. Mischer, Quadraturdemodulator, RSSI, Squelch und zwei OP's drauf, welche z.B. für die Deemphase genutzt werden konnten.
    Sowas wie PLL und VCO passte nicht mehr, musste zusätzlich daneben gepackt werden.

    Aus heutiger, aktueller Sicht, gäbe es noch den SA604 für die ganze ZF-Geschichte:

    http://cache.nxp.com/documents/data_sheet/SA604A.pdf

    Seite 10 zeigt eine Beispielschaltung auf 455kHz als Sprechfunkdemodulator zusammen mit einem SA602 als quarzgesteuertes Frontend.
    Der SA602 eignet sich für "IC-Fans", man kann statt dessen auch an einem GaAs-FET runter mischen.

    Im Datenblatt des SA602 -> http://cache.nxp.com/documents/data_sheet/SA602A.pdf

    Auf Seite 7 sieht man wie man statt einem Quarz auch einen PLL-gesteuerten VCO an den SA602 ran bekommt.

    Als PLL wäre z.B. ein LMX2430 brauchbar: http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lmx2430.pdf

    Wenn du die Schaltung aus SA604A.pdf Seite 10 mit der VCO-Änderung von SA602A.pdf Seite 7 realisierst (Einfachsuper mit 455kHz ZF) ginge das dann am LMX2430 wie folgt:

    Beliebiges Referenzquarz mit R-Teiler auf 5kHz Phasenreferenz (= Schrittweite) runterteilen.
    Die Kanäle schaltest du dann mit dem N-Teiler durch:

    Für Kanal 347-O (84,015MHz) bräuchtest du die VCO-Frequenz 83,560MHz.
    Für Kanal 509-O (87,255MHz) bräuchtest du die VCO-Frequenz 86,800MHz.

    Der Schaltbereich des N-Teilers liegt also für alle BOS-Oberbandkanäle im Wertebereich von 16712-17360.
    In diesem Bereich ist jeder vierte Wert (Schrittweite 4x5kHz = 20kHz) dann ein BOS-Kanal im Oberband:

    Kanal 347 = 84,015MHz -> N = 16712
    Kanal 348 = 84,035MHz -> N = 16716
    Kanal 349 = 84,055MHz -> N = 16720
    .....bis...
    Kanal 509 = 87,255MHz -> N = 17360


    Aber vorsicht:
    Als normaler "RasperryPI-Bastler" baut man sowas kaum beim ersten mal unfallfrei auf.
    Ob die PLL rastet, oder der Empfänger auch hinreichend Empfindlich wird, hängt von zahlreichen Faktoren (Bauteilwahl, Platinenlayout, Abgleichmöglichkeiten u.v.m.) ab, die man selbst mit jahrelanger Erfahrung nicht immer auf Anhieb umschifft bekommt.

    Und wenn du dennoch ernsthaft sowas zusammen löten willst, noch ein Tip:
    Oben verlinkte Datenblätter geben leider nur vereinfachte Schaltbilder für einen Einfachsuper her.
    Einfachsuper haben keine nennenswerte Spiegelfrequenzunterdrückung.
    Heißt:
    Wenn du z.B. auf Kanal 460 (86,275MHz) empfängst, dann liegt dein VCO auf 85,820MHz:

    86,275MHz - 85,820MHz = 455kHz ZF.

    Wenn nun aber auf der Spiegelfrequenz 85,365 empfangen wird (können Splatterstörungen von den Kanälen 414 oder 415 sein) passiert folgendes:

    85,365MHz - 85,820MHz = -455kHz ZF.
    Dieses Störsignal wird in keiner Weise unterdrückt und gelangt in voller Stärke direkt mit auf den Demodulator.

    Will man das vermeiden, sollte man von Anfang an das System zu einem Doppelsuper erweitern.
    Also als 1. ZF zum Beispiel 45MHz wählen, und mit einem weiteren Mischer dann erst auf 455kHz gehen.

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

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