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Thema: Fug10 Retro, Zivile Version

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    Fug10 Retro, Zivile Version

    Hallo,
    gab es von dem Bosch Fug10R (10 Kanal) eigentlich eine Zivile Version (Betriebsfunk o.ä.) oder kann man es umprogrammieren/abgleichen? Mir denkt noch irgendwas, das es nur ein 20Khz Raster könne.
    MfG =)

  2. #2
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    Moin,
    leider nicht zivil erhältlich. Umprogrammieren ist ein großes Thema, da musst du mal Jürgen fragen, ich meine da wollte er schonmal ansetzen, um welche der etlichen FuG10R auf DLRG zu bekommen (sagte er glaube ich mal so).
    Da macht allerdings die Pro_FuG einen Strich durch... so dass man den Datenstrom bzw. die Organisation der Kanalprogrammierung mal reverse-engineeren müsste...

    Mir fehlt leider alles. BUSSI, Pro_FuG, und Zeit. Das einzige was ich habe sind div. 10R Geräte...

  3. #3
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    Hallo!

    Zitat Zitat von MeisterH Beitrag anzeigen
    Moin,
    leider nicht zivil erhältlich. Umprogrammieren ist ein großes Thema, da musst du mal Jürgen fragen, ich meine da wollte er schonmal ansetzen, um welche der etlichen FuG10R auf DLRG zu bekommen (sagte er glaube ich mal so).
    Exakt - bin da aber noch nicht zu gekommen.
    Zum einen aufgrund dessen das ich bisher noch kein günstiges FuG10R auf eBay schießen konnte.
    Zum anderen aufgrund von Zeit.


    Zitat Zitat von MeisterH Beitrag anzeigen
    Da macht allerdings die Pro_FuG einen Strich durch... so dass man den Datenstrom bzw. die Organisation der Kanalprogrammierung mal reverse-engineeren müsste...
    Vergiss die ProFuG...die ist definitiv zu dumm dafür, ebenso der µC vom FuG10R.
    Das einzige wo ich einen Anriffspunkt sehe, ist direkt das E²PROM und komplette Umgehung von BUSSI und ProFuG.

    Laut bisherigen Informationen die ich auf verschiedenen Spickzetteln mal zusammengetragen habe scheint das mit dem FuG10R nämlich etwa wie folgt aussehen:

    Das E²PROM ist aufgeteilt in einen Speicherbereich zum Thema Geräteidentifikation (Frequenzbereich/Grundfrequenz, Seriennummer usw.) sowie ein Speicherbereich wo die Kanaldaten eingespeichert werden.
    ProFuG kann über Bussi nur den Speicherbereich bearbeiten welcher die Kanaldaten enthält - einen Zugriff auf die Geräteidentifikation wird nicht nur die Firmware im FuG10R sondern auch Bussi und ProFuG unterbinden.

    Diese Kanaldaten sind keine kompletten Datensätze, sondern nur Offset-Werte zur Grundfrequenz wie sie in der Gerätedefinition einmalig steht.
    Im einfachstem Fall also:
    Grundfrequenz 167,56MHz

    In der Kanalliste reichen dann 8 Bit je Kanal:

    Kanal 01U könnte &h00 sein
    Kanal 02U könnte &H01 sein
    Kanal 92U könnte &h5B sein
    Kanal 01O könnte &h70 sein
    Kanal 92O könnte &hCB sein

    Oder anders. Halt eben einen Offset zuzüglich 1 bit welches die Bandlage und nochmal ein Bit welches die Betriebsart kennzeichnet.

    Wenn es dumm läuft, könnten diese Datenbytes noch verschlüsselt sein (wobei ich bei ähnlichen Hackingsachen nie über eine Verschlüsselung gestolpert bin).

    Bleibt also nur:

    E²PROM auslöten und sich ein praktisches Umsteck-System als hacking-Adapter basteln.
    So das man häufig genug zwischen externen Eprommer mit Hexeditor und FuG10R umschalten kann, um die einzelnen Byte-Funktionen aus zu testen.

    Mit ein Grund weswegen ich warte bis ich ein FuG10R als Schnäppchen zum zerbasteln finde - mit Kundengeräten würde ich sowas nie machen wollen.

    Unter dem Strich wären da aber noch weitere offene Fragen:

    Müsste man derart umdefinierte Geräte immer wieder zur umprogrammierung das E²PROM auslöten, oder wäre ProFuG hinreichend dumm das es weiterhin einfach nur die eingegebenen Offsetwerte schreibt, ohne beachtung der unerlaubt veränderten Grundfrequenz?

    Wie hoch ist die realistische Abgleich-Bandbreite der doch recht selektiven Hardware.
    Das man solch ein Gerät bestimmt auf 165~170MHz runter bekäme, habe ich keine Zweifel. Aber runter bis 155MHz (DLRG) oder gar 145MHz (Afu)?
    Ob da wirklich was geht wird man erst wissen wenn man es so weit hat das die Grundfrequenz umdefiniert wurde.

    Zitat Zitat von MeisterH Beitrag anzeigen
    Mir fehlt leider alles. BUSSI, Pro_FuG, und Zeit. Das einzige was ich habe sind div. 10R Geräte...
    BUSSI und ProFuG hätte ich - taugt aber dafür nicht.

    Wenn du eines für solch ein Hacking-Angriff (mit Totalverlust-Risiko) entbehren könntest - und es nicht all zu eilig hast bezüglich Ergebnissen..:-)

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

  4. #4
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    Ist der "Schuldige" das serielle 24C16?

    Gruß

  5. #5
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    Hallo!

    Zitat Zitat von MeisterH Beitrag anzeigen
    Ist der "Schuldige" das serielle 24C16?
    Sicherlich...was sonst!

    Als Controller ist ein 68HC705C8 verbaut, der keinen eingebauten E²PROM besitzt.
    Der hat nur 8k ROM (wahrscheinlich Maskenprogrammiert) und schlappe 176 Byte RAM.

    Der 24C16 ist der einzige mehrfach beschreibbare Speicher im ganzen Gerät.

    Im Servicemanual steht zu diesem nur:

    "Das E²PROM D705 (....) ist mit den gerätespezifischen Daten des Funkgerätes programmiert.
    Diese Daten können über den Aussenanschluss von einem externen Rechner gelesen und geschrieben werden.
    Der Speicher stellt 2048x8Bit zur Verfügung.
    Um Speicherplatz im E²PROM zu sparen, wird nicht jeder einzelne Kanal mit Sende- und Empfangsfrequenz abgespeichert, sondern lediglich ein Bezugskanal und einen Offset dazu.
    Die gewünschte Frequenzen ergeben sich aus dem Offset (= Vielfaches des Kanalrasters) von diesem Bezugskanal."

    Allerdings geht die Programmierung via Bussi bekanntlich über die PTT-Leitung ins Signal RDI über, welches am µC Pin 32 ankommt.
    Dieser übernimmt dort das bosch-eigene und verschlüsselte Bussi-Protokoll.
    Wenn darüber auf gesperrte Bereiche des E²PROM's zugegriffen werden kann, dann sicher nicht mit der ProFuG, sondern höchstens mit einer speziellen Lab-Software sowie einer BUSSI-Box mit entsprechendem Entwickler-Level.

    Wie gesagt:
    Wenn man den "Bezugskanal" im E²PROM ändern will, dürfte der Weg über "auslöten -> externer Eprommer -> ausprobieren" der einfachste sein.

    Und was die Frequenzbreite anbetrifft:
    Da machen mich hauptsächlich die beiden 90°-Brücken A603 und A604 sorgen.
    Die werden ziemlich schmalbandig für 167-174MHz dimensioniert sein...vielleicht noch herrab bis 165MHz - aber wie viel Leistung dort prozentual am Dummyload statt an der Antenne bei 155 oder gar 145MHz landet, müsste erst ein Versuch zeigen.

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

  6. #6
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    Ich zieh mal das E2Prom raus, irgendwo fliegt hier ein I2C Adapter rum. Würde mal versuchen die Daten per Ponyprog abzuholen...

    Ich melde mich!

  7. #7
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    Das ist richtig.
    Gruss Flo

  8. #8
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    Hallo Forengemeinde!

    Nach bereits etlichen Gerätemodifikationen der Retro-Gerätereihe FuG10R und FuG10aR habe ich einige Erfahrungen und Informationen angesammelt, welche ich euch nicht vorenthalten möchte.

    An mehreren Stellen im Sendezweig fallen die Signalpegel mit absteigender Frequenz enorm ab.
    Es fängt beim VCO an welcher unterhalb von etwa 159MHz etwas weniger ausspuckt, offenbar aufgrund eines ungünstigen L/C-Verhältnisses.
    Das merkt man auch in Form einer kleiner werdenden Bandbreite der PLL.

    Der Extremfall ist leider die Regel: Bisher wollte niemand diese Geräte auf DLRG (155MHz) umgebaut haben, bisher ging es bei mir vorrangig um Funkamateure welche ihre FuG10-Retros alle auf 144-146MHz runtergeprügelt haben wollten.
    Zum einen sind die VCO's so tief unten relativ kritisch, es ist recht haarig die PLL im gesamten Bereich 144-146 zuverlässig rasten zu lassen.
    Bis grob 150...149MHz herrab aber geht jedes Gerät bisher zuverlässig.

    Ebenso sind bei solchen Extremumbauten auch die Verluste im Sendezweig problematisch.
    Die meißten Geräte bisher (so an die 60 Stück in den letzten Wochen) lieferten ihre originale Sendeleistung von ca. 1W bis etwa 155MHz herrab.
    Unterhalb von 155MHz geht die Sendeleistung in den Keller, wobei es auch drastische Tolleranzstreuungen gibt.
    Während bisher alle Retros z.B. auf Freenet noch 250-700mW je nach Gerät machte, spucken unten bei 144MHz die "besten" Geräte noch um die 600mW aus, die "schlechtesten" erreichen dort keine 100mW mehr.

    Ein Funkamateur (DH3ML) hat sich bei einem umgerüsteten FuG10aR mal intensiv rangesetzt und schaffte es die Sendeleistung bei 144MHz etwa um Faktor 10 anzuheben. Ursprünglich 70mW erzielte er mit diversen Modifikationen immerhin knappe 680mW.

    Hauptsächlicher Übeltäter scheint ein selektives Tiefpassfilter auf dem Hybridmodul A601 zu sein.
    Durch Austausch von C5 (original 56pF auf jetzt 82pF) hat er diesen Sprung geschafft.

    Allerdings halte ich diese Modifikation für nicht empfehlenswert und biete diese nicht an.
    Das Hybridmodul A601 muss dafür zwingend ausgebaut und neu eingebaut werden, was sehr Zeitaufwändig und kritisch ist.
    Es wäre machbar, aber m.E. nicht mehr zu der Pauschale die ich aktuell für Forumsmitglieder (25€) anbiete.


    Allerdings hat sich heute ein neues Gerätemodell ausserhalb der Retro-Reihe hinzugesellt, welches mir vom User Sebi zur Verfügung gestellt wurde.
    Ein Bosch FuG11b auch bekannt als HFG169/FW.
    Bis ich den Hexdump von solch einem FuG11b heute morgen sah, hätte ich es nicht für möglich gehalten das er derartig große Ähnlichkeit mit dem Hexdump eines Retro-Gerätes hätte.
    Auf Anhieb fand ich die Stellen für die N- und R-Teilungsfaktoren sowie der ziemlich wirsch verwürfelten Duplexablagen.
    Und siehe da:
    Das FuG11b (siehe angehängtes Bild) geht problemlos bis 144MHz herrab, und arbeitet deutlich gutmütiger, liefert überall seine stabilen 1-2Watt Sendeleistung!

    Wer also ein BOS Gerät für Amateurfunk sucht, ist mit solch einem FuG11b deutlich besser beraten als mit einem FuG10/10a-Retro.
    Freenet geht da selbstverständlich auch, wobei da der Abgleich eher umgekehrt-komplex ist.
    Bei dem ersten Testgerät war es gar nicht so leicht die Sendeleistung zwischen Linkanschlag (15mW) und 1° nach Rechts (bereits 1,2W) irgendwie auf grob 500mW zu bekommen. Hat richtig Dampf das Teil!

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser
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