Moin,
ich habe nun erfolgreich das Thema "Alarmmonitore" umgesetzt und möchte meine Erfahrungen auf diesem Wege mit euch teilen.
Aufgabenstellung:
In der Fahrzeughalle (mit 5 Stellplätzen) sollen mehrere Bildschirme montiert sein, auf denen die wichtigsten Informationen zu einem Einsatz dargestellt werden. Bei Nichtbenutzung sollen die Bildschirme nicht in den Standby-Modus fallen sondern stromlos geschaltet werden. Das System soll unkompliziert erweitert werden können. Es gilt das Budget von 1.500 € nicht zu überschreiten.
- Suche nach einer passenden Alarmmonitor-Software.
Unter den vielen angebotenen Softwarelösungen hat sich schnell abgezeichnet, dass die Kombination aus firEmergency und AM3 der Alamos UG die Anforderungen am besten erfüllt.
Dank der Flexibilität dieser Software ist sogar noch eine neue Einsatzdepesche inkl. Google Maps Ausdruck als "Abfallprodukt" entstanden.
- Durchführung Proof of Concept.
FirEmergency läuft in der Community Version zusammen mit einer FMS32 Client-Instanz in einer Windows VM (virtuelle Maschine). Die benötigten Daten (Text der Alarmierung über IDEA verschlüsseltes POCSAG Telegramm und FMS Infos) werden von einem seperaten, schon seit Jahren erfolgreich genutztem, System bereitgestellt. Bei diesem System handelt es sich um einen 24/7 laufenden, passiv gekühlten Mini-PC, der Alarmdepeschen druckt und FMS Statusinformationen darstellt. Der BOSS 925 DME ist dort via RS232 und ein 4m FuG über die Soundkarte angeschlossen.
Das übermittelte Telegramm wird mittels einer selbst geschriebenen Software um weitere Informationen (z. B. Alarm und Ausrückeordnung) erweitert und in einer Textdatei bereitgestellt. Diese Textdatei ist im Netzwerk freigegeben und wird von firEmergency ausgelesen. Zusätzlich läuft auf dem System ein FMS32 im Server-Mode, welches die FMS Informationen für den FMS32 Client in der "firEmergency VM" bereitstellt. Im FMS32-Client wird die Alarm.exe durch eine Aktion aufgerufen.
Die firEmergency Umgebung konnte ohne großen Aufwand an das bestehende System angebunden werden ohne den Einsatzbetrieb zu stören.
Während der Testphase wurde in der Fahrzeughalle ein 24/7 laufender PC mit Bildschirm aufgestellt, auf dem der AM3 lief.
Auf dem PC war ein schwarzer Bildschirmschoner eingestellt, der sich nach 20 Minuten aktiviert. Durch den AM3 wurde der Bildschirmschoner bei einem Alarm beendet.
Nach ca. 6 Monaten waren alle Hürden beseitigt und es stellte sich heraus, dass firEmergency und AM3 super funktionieren.
Getestet wurden: AAO, FMS, Google Maps inkl. Route, Alarmtext
- Überführung des POC- zum Produktivsystem.
An der Software selber wurde, abgesehen von einer kleinen Anpassung für die Steuerung des Stromkreises, nichts geändert. Daher beschränke ich mich hier auf die verbaute Hardware.
In der Fahrzeughalle sind vier 27" Acer K272HL (UM.HW3EE.005) und ein 24" LG 24M47VQ-P mit Monitorhalterungen an der Dachkonstruktion bzw. zwischen den Rolltoren befestigt.
Das Bildsignal wird über HDMI eingespeist.
Die Signalkette besteht aus folgender Hardware:
- PC mit AM3 und DisplayPort Ausgang
- DELOCK Displayport auf HDMI Adapter
- Ligawo 6526650 HDMI Extender
- Ethernet-Switch
- Ligawo 6526652 HDMI Receiver
- Ligawo HDMI Splitter 2 fach
- Acer / LG Bildschirm
Mit den Ligawo Geräten ist es möglich die bereits vorhandene Ethernet Infrastruktur zu verwenden. Theoretisch funktioniert sogar WLAN. Wir haben trotzdem zu jedem Bildschirm neben einem Strom- auch ein CAT 7 Netzwerkkabel gezogen, über das ausschließlich das codierte Bildsignal übertragen wird.
Da der HDMI Sender die Bilddaten per Broadcast in das Netzwerk sendet, können beliebig viele zusätzliche Empfänger angeschlossen werden. Wichtig ist nur, dass entweder ein physikalisch getrenntes "Bild-Netzwerk" aufgebaut wird oder eine Unterteilung mittels VLANs stattfindet. Durch die vielen Broadcast Pakete würde der normale Netzwerkverkehr ansonsten stark ausgebremst werden.
Zu guter Letzt noch das Thema "Strom". Ziel war, dass die Bildschirme bei Nichtbenutzung komplett stromlos sind.
Um auch diesen Punkt umsetzen zu können, laufen alle Bildschirme inkl. den HDMI Empfängern/Splittern auf einem eigenen Stromkreis. Im Sicherungskasten schaltet der Rutenbeck TCR IP4 Netzwerkschalter einen Schütz, welcher wiederum den besagten Stromkreis ein-/ausschaltet.
Der Netzwerkschalter lässt sich mittels eines Batch-Scripts (siehe: Netzwerkschalter.zip) durch die Aussendung von UDP Paketen von firEmergency aus steuern. In Verbindung mit dem "Verzögerung"-Plugin lässt sich eine Treppenhaus-Schaltung realisieren.
Beim Alarm wird das "einschalten.bat" Skript ausgeführt. Es folgt ein "Verzögerung"-Plugin, das nach der abgelaufenen Zeit auf ein "Batch"-Plugin für das "ausschalten.bat" Skript zeigt.
Mit dem oben genannten Setup konnten alle geforderten Ziele umgesetzt werden.
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Zitat von Maulwurf
