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Thema: Sicherheitsfunk-Branchenverband macht auf Frequenzproblem aufmerksam

  1. #1
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    Sicherheitsfunk-Branchenverband macht auf Frequenzproblem aufmerksam

    Eure Meinung hierzu?

    http://www.heise.de/newsticker/meldu...m-2463064.html


    Gruß
    Florian

  2. #2
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    Hallo!

    Zitat Zitat von florian M. Beitrag anzeigen

    Absuluter Schwachsinn!

    Ob die "digitale Divende 2" überhaupt so schnell kommt, steht in Frage.
    Und selbst wenn:

    Soll die BDBOS nun auch noch zusätzlich zum Tetra-Netz - was schon teuer genug - und auch noch nicht mal auf absehbare Zeit "fertig" wird, noch ein eigenes deutschlandweites LTE-Netz aufbauen?

    Wem zum Teufen fällt denn sowas ein?

    Ganz im Ernst:
    Was für Daten sollen denn da übertragen werden?

    Eilige und aktuelle Fahndungsfotos für die POL?
    Es ist heute absolut keine Unmöglichkeit mehr ein hochauflösendes Photo von - sagen wir mal 16 Megapixel - auf wenige hundert KB runter zu komprimieren.
    Solange man die Datei nicht hunderten Streifenwagen einzeln über das Tetra-Netz sendet, sondern nur einmal an alle, dann dauert das nur wenige Sekunden.
    Wie Ansehnlich das auf einem HTR oder MTR-Display ist darf diskutiert werden.
    Wenn aber ein ordentliches Terminal mit anständiger Auflösung verwendet wird (so ab 10" aufwärts) sollte die mögliche Anzeigequalität Lichtjahre über dem bieten, was heutige Überwachsungskameras in Banken und Geldautomaten an beschämender Auflösung bieten.

    Und was aktuelle, exakte Gebietskarten sowie Notfalpläne, Grundrisse und Baupläne angeht:
    Sowas zieht man sich nicht über Funk - zumindest nicht in Katastrophenlagen.
    Es ist viel effizienter und deutlich günstiger (im Vergleich zu nem eingenen BOS-LTE-Netz) wenn solche Daten digital auf den Fahrzeugen mitgeführt werden.
    Was kostet heute bitteschön noch 1 TerraByte Festplattenkapazität?

    Da manche Grundrisse und Gebäudepläne durchaus Geheimhaltungswürdig sein können (Behörden, Tresorräume von Banken, Zivilschutzeinrichtungen u.v.m.) wäre es problemlos möglich die in den Fahrzeugen mitgeführten digitalen Datensätze mehrschichtig zu verschlüsseln.
    Im Einsatzfall braucht man dann zu den passenden Daten nur einen Key...und der kann problemlos via Tetra (z.B. über SDS) versendet werden.

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

  3. #3
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    So ein Schwachsinn ist das garnicht...
    Beantwortet euch mal folgende Frage selbst: Was hat man denn mit Tetra (in dieser Form) letztendlich gewonnen was der analoge Funk nicht bieten kann? Die Abhörsicherheit, völlig richtig,und das wurde auch Zeit! Aber was noch?
    Heise reitet halt gerne auf den Versprechungen herum mit denen den Nutzern das Sytem schmackhaft gemacht werden sollte. Das Tetra in dieser Form (also Landesweit) genaugenommen nur ein Sprechfunk mit Statusmeldungen (ehem. FMS) und SDS ist und bleibt dürfte mittlerweile durchgesickert sein. Was hat man damals alles herbeibeschworen...Flottenmanagement,Video- und Bildübertragung,Datenterminal für mobiles Internet...Blablabla.
    Tetra ist für den Nutzer "BOS" und deren Anforderung/Bedarf das grundlegend falsche System. "Wir" sind ja sonst auch nicht mehr nur auf dem Stand der 90er..."
    Ein gut funktionierendes Flottenmanagement ist das, was nPol-Leitstellen brauchen und wollen - und mit Tetra geht das schonmal nicht. Die Gründe dürften hinlänglich bekannt sein.

    Vorweg:
    Der Netzstandard der in Ballungsgebieten mit Störfallbetrieben oder an Orten mit großen Menschenansammlungen (Fußballstadion z.Bsp.) vorherrscht ist nicht das Maß der Dinge! Dort hat man bombastische Netzkapazitäten aufgestellt.

    M
    Fundstück aus einer Einbauanleitung eines ATX - Netzteiles:
    "Connect the Motherboard with the powerport"
    Übersetzung: "Verbinden sie das Mutterbrett mit dem Krafthafen".

  4. #4
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    Hallo!

    Zitat Zitat von Melderprofi Beitrag anzeigen
    So ein Schwachsinn ist das garnicht...
    Was genau?
    Mit "Schwachsinn" meinte ich die Abstruse Idee die "BOS" müsse nun (neben Tetra) auch noch ein völlig eigenes, deutschlandweites LTE-Netz im 700MHz Bereich aufbauen und betreiben.
    Und das aus vielerlei Gründen:

    - Die Anzahl der BTS-Standorte wird um ein Vielfaches höher sein als für Tetra.
    - Auch bei LTE wird es Flaschenhälse geben, wo man merkt das es "billiger" wird wenn man die Bandbreite begrenzt - wie bei Tetra.

    Zitat Zitat von Melderprofi Beitrag anzeigen
    Beantwortet euch mal folgende Frage selbst: Was hat man denn mit Tetra (in dieser Form) letztendlich gewonnen was der analoge Funk nicht bieten kann? Die Abhörsicherheit, völlig richtig,und das wurde auch Zeit! Aber was noch?
    Tetra könnte noch viel mehr, wenn die Infrastruktur und Kanalverteilung von Anfang an ökonomisch geplant worden wäre.
    Gerade eben auch Flottenmanagement mit bis zu Realtime-GPS:
    Mit heute üblichen Komprimierungsverfahren kann man WGS84-Koordinaten mit 10m Auflösung soweit runterkürzen, das solch ein Datenpaket kürzer als die die ISSI wäre.
    Dazu bräuchte jede BTS eben nur 1-2 Reservekanäle woraus sie jederzeit und Bedarfsgerecht eben endsprechende GPS-Timeslots bereitstellen müsste.

    Zitat Zitat von Melderprofi Beitrag anzeigen
    Heise reitet halt gerne auf den Versprechungen herum mit denen den Nutzern das Sytem schmackhaft gemacht werden sollte. Das Tetra in dieser Form (also Landesweit) genaugenommen nur ein Sprechfunk mit Statusmeldungen (ehem. FMS) und SDS ist und bleibt dürfte mittlerweile durchgesickert sein. Was hat man damals alles herbeibeschworen...Flottenmanagement,Video- und Bildübertragung,Datenterminal für mobiles Internet...Blablabla.
    Videoübertragung, schnelle Datenanbindung in DSL-Qualität...
    Mei...ich verstehe ja das einzelne Personen innerhalb der BOS soetwas herbeiwünschen.
    Aber andererseits: Die BOS können sich nicht all das leisten was sich Mobilfunkkonzerne leisten. Denn die schwimmen bei diesen Wahnsinn nur an vorderster Front mit, weil die Gelder dank Gesprächs- und Datenentgelte sprudeln.

    Die BOS haben heute schon, was sag ich, seid Jahrzehnten alle denkbaren Möglichkeiten und Frequenzen für derartige "Spezialanwendungen".
    Videofunk analog oder digital via 2,3GHz sowie Video oder was auch immer für Datenstreams auf 14GHz.
    Frequenzen sind da, Geräte auch, und genutzt wird es wenn es sinn macht.
    Eben z.B. als Videolink zur Steuerung eines Bombenräum-Roboters.

    Zitat Zitat von Melderprofi Beitrag anzeigen
    Tetra ist für den Nutzer "BOS" und deren Anforderung/Bedarf das grundlegend falsche System. "Wir" sind ja sonst auch nicht mehr nur auf dem Stand der 90er..."
    Ein gut funktionierendes Flottenmanagement ist das, was nPol-Leitstellen brauchen und wollen - und mit Tetra geht das schonmal nicht. Die Gründe dürften hinlänglich bekannt sein.
    Flottenmanagement wollen nicht nur die nPol!
    Nene, alles Pol-artige ist da (bis auf ganz spezielle Einheiten) noch viel "spitzer" drauf als die nPol.
    Und ja, es geht mit Tetra...andere Nutzer machen sowas gar mit pDMR!

    Zitat Zitat von Melderprofi Beitrag anzeigen
    Vorweg:
    Der Netzstandard der in Ballungsgebieten mit Störfallbetrieben oder an Orten mit großen Menschenansammlungen (Fußballstadion z.Bsp.) vorherrscht ist nicht das Maß der Dinge! Dort hat man bombastische Netzkapazitäten aufgestellt.
    Das mag ja sein, ist ja auch einfach.
    Viel kritischer ist die Flächenabdeckung, der Anspruch "bundesweit".
    Ist man damals mit einem FuG8b und ordentlichen Viertelwellenstrahler durch Deutschland gefahren, hat man IMMER und Überall eine Leitstelle erreicht.
    Wenn gerade keine DRK in Reichweite war, dann aber bestimmt eine der BF, oder mindestens eine der diversen Pol.
    Macht sowas mal mit Tetra.
    Deutschland is eben nicht überall so flach wie oben im Norden. Sobald es etwas hügeliger wird, bis hin zu Bayern, wird es immer schwieriger und teurer wenn man den Anspruch hat mit Tetra ähnliche Abdeckung zu erreichen wie bisher mit 4m.

    Ehrlich gesagt: Wenn BOS gerne HighSpeed-Internet wollen, finden sie das bei den Mobilfunknetzen. Auf keinen Fall aber sollte der Anspruch bestehen das diese Mittel der heutigen Zeit auch in Großlagen, Katastrophen, Überschwemmungen und ähnliches immer zur Verfügung steht.
    Jeder der auch nur ein wenig Ahnung hat weis das in solchen Fällen NICHTS wirklich sicher ist: Strom, genügen Treibstoff für Fahrzeuge und Kettensägen...wer jammert da noch darüber das sein Smartphone kein Netz mehr bekommt?

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

  5. #5
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    Zitat Zitat von DG7GJ Beitrag anzeigen
    ...
    Deutschland is eben nicht überall so flach wie oben im Norden. Sobald es etwas hügeliger wird, bis hin zu Bayern, wird es immer schwieriger und teurer wenn man den Anspruch hat mit Tetra ähnliche Abdeckung zu erreichen wie bisher mit 4m....
    Darum hat es die Region Hannover auch so schwer Tetra auch nur in den Testbetrieb zu bekommen. Alleine Berenbostel (Stadt Garbsen) braucht mehr Masten als die komplette Stadt Hannover um überhaupt 80% Netzabdeckung zu erreichen. Und was die Stadt Hannover angeht: naja, der dritte oktober hat schon keine Bänder sondern ganze Büchereien gesprochen... Soweit zu "flacher Norden" ;-)
    Mit freundlichem Gruß
    AkkonHaLand, Moderator

  6. #6
    Wizard Gast
    Zitat Zitat von AkkonHaLand Beitrag anzeigen
    Darum hat es die Region Hannover auch so schwer Tetra auch nur in den Testbetrieb zu bekommen. Alleine Berenbostel (Stadt Garbsen) braucht mehr Masten als die komplette Stadt Hannover um überhaupt 80% Netzabdeckung zu erreichen. Und was die Stadt Hannover angeht: naja, der dritte oktober hat schon keine Bänder sondern ganze Büchereien gesprochen... Soweit zu "flacher Norden" ;-)
    Du meinst dann wahrscheinlich die Anzahl der Basis-Stationen pro km² Fläche. Da liegt Berenbostel mit seinen 4.5 km² Fläche (laut Wiki) sicherlich an der Spitze....

  7. #7
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    Zitat Zitat von Wizard Beitrag anzeigen
    Du meinst dann wahrscheinlich die Anzahl der Basis-Stationen pro km² Fläche. Da liegt Berenbostel mit seinen 4.5 km² Fläche (laut Wiki) sicherlich an der Spitze....
    Nicht ganz. Für die 4,5 qkm braucht man (nach letzter Rechnung) aufgrund der "Talsenke" 8 Masten. Die 204qkm von Hannover sollen nach Aussage der Lst. mit 4 Masten auskommen...

    Problem dabei: für die Stadt Garbsen Gesamt sind wohl nur 2 Masten geplant...
    Mit freundlichem Gruß
    AkkonHaLand, Moderator

  8. #8
    Wizard Gast
    Zitat Zitat von AkkonHaLand Beitrag anzeigen
    Nicht ganz. Für die 4,5 qkm braucht man (nach letzter Rechnung) aufgrund der "Talsenke" 8 Masten. Die 204qkm von Hannover sollen nach Aussage der Lst. mit 4 Masten auskommen...

    Problem dabei: für die Stadt Garbsen Gesamt sind wohl nur 2 Masten geplant...
    Wenn man sich die Zahlen auch nur flüchtig anschaut, sollten doch ernsthafte Zweifeln an der Ausssage aufkommen.

    Aber vielleicht ist diese "Talsenke" mehr eine "Schlucht" durch Berenbostel (oder den Köpfen derer Bewohner)?

  9. #9
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    Hallo!

    Zitat Zitat von AkkonHaLand Beitrag anzeigen
    Nicht ganz. Für die 4,5 qkm braucht man (nach letzter Rechnung) aufgrund der "Talsenke" 8 Masten.
    Hmm, ohne mir die Gegend selber mal angeschaut zu haben, aber von den topologischen Karten her sehe ich jetzt keine wirkliche Herrausvorderung.

    Talsenke ja, aber innerhalb von 20Km sehe ich da weder bedenklich tiefe Senken, noch wirklich erstrebenswerte Erhebungen, zu denen ich meine "da muss was drauf".

    Alles so grob zwischen 60-70m ASL rum.

    Mit durchschnittlichen BTS (Mast 25~30m hoch, Sektorantennen mit angemessenem Downtilt, und alles wird gut.

    Ne, das Chaos fängt eher so im Sauerland an. Unzählige "Gipfel" (alles so über 350-450m ASL) und dazwischen haufenweise Städte/Dörfer auf bis zu 100m ASL.

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

  10. #10
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    Was mich nur wundert dass ein Verein für die BOS Frequenzen fordert. Sind denn die Ministerien nicht mehr in der Lage ihren Bedarf selbst zu artikulieren? Oder haben sie vielleicht gar keinen und sind deshalb zurückhaltend?

  11. #11
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    Zitat Zitat von DG7GJ Beitrag anzeigen
    Hallo!
    Ob die "digitale Divende 2" überhaupt so schnell kommt, steht in Frage.
    Und selbst wenn:
    Soll die BDBOS nun auch noch zusätzlich zum Tetra-Netz - was schon teuer genug - und auch noch nicht mal auf absehbare Zeit "fertig" wird, noch ein eigenes deutschlandweites LTE-Netz aufbauen?
    Eine infrastrukturell zuverlässige Datenfunkoption für BOS-Institutionen ist nicht völlig von der Hand zu weisen. Und zwar als Ergänzung zum noch fertig zu stellenden TETRA-BOS-Wirknetz, was noch viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte seine Berechtigung hat.
    Die entscheidenden BOS-Datenfunkfragen lauten: Wofür konkret, mit welchem Abdeckungsgrad, mit welchem krisensicheren Faktor und natürlich mit welchem Kostenaufwand.

    Zu solchen Aspekten hat man im Zeitalter klammer Finanzen von den zuwenig aktiv und argumentativ überzeugenden BOS-Vertretern wenig bis gar nichts gehört. Das leider armselige TETRA-BOS-Implementierungskonzept, besonders der langjährige Kampf um länderspezifische Kostenanteile bei teilweise völlig überzogenen Einflussmöglichkeiten (auf eine bundesweit einheitlich zu betreibende und taktisch ähnlich abgestimmt einzusetzende Bündelfunktechnologie), lässt kaum für die Zukunft hoffen beim nächsten Mal koordinierter vorzugehen.
    In der November-Ausgabe des "Behördenspiegels" ließ der BOS-Bereich wohl endgültig erkennen, das seine weiterhin dilettantische Vorgehensweise (einschließlich Fachzeitschriften, Firmen- und Interessenverbände, unvorteilhafte Einzelaktionen, uvm.) schon bei den eigenen Ministerpräsidenten (als indirekte BOS-Hauptnutzer, z.B. für die Länderpolizeien und die nichtpolizeilich dezentral organisierte Gefahrenabwehr versus DVB-T2 Programmplätze für die Länderrundfunkanstalten) im politischen (Selbstherrlichkeit der BnetzA-Präsidentenkammer) und wirtschaftlich geprägtem (Frequenzbedarf Mobilfunk mit Versteigerungserlösen im Mrd-Bereich) Lobbyumfeld kaum fruchten wird. Ohne TKG-Weisung der Bundesregierung gegenüber der BnetzA, veranlasst durch die Person des Bundesinnenministers (als auf Bundesebene zustängig für BOS- bzw. Sicherheitsaspekte), wird ein Versteigern des restlichen Frequenzspektrum im 700 Mhz-Bereich (Mindesgebot für jeden ausgeschriebenen 5 Mhz-Duplexblock bei 75 Mio.; zu erwarten ist ein Mehrfaches) kaum den erwarteten 10 Mhz-Block "übrig" lassen.

    Auf dieser Zuweisungsbasis wäre als Nächstes zu entscheiden; entweder ein TETRA ergänzender BOS-Netzaufbau (ca. 8 - 10 Mrd Euro) oder den BOS-Datenfunk betreiben lassen. Auch der Einkauf beauftragter BOS-Provider kosten jeden Monat Geld, erst recht mit Betriebspriorisierungen und gehärteten Netzbetriebskomponenten incl. 3-Tage Notstrom! Nur wo befindet die Break-Even-Point für eine in sich schlüssige BOS-Breibandfunkstrategie? Beispielsweise sind bis auf weiteres einige BOS-relevante Datenfunkfunktionen, zuzüglich Gruppenrufe in LTE, softwaretechnisch noch nicht implemetiert, vielleicht erst 2020 (LTE-Release > 10?). Auch hier zahlen die
    weltweiten Mobilfunknetzbetreiber einfach besser für funktionale LTE-Weiterentwicklungen.

    Was tun, wenn noch nicht einmal die erweiterte Frequenzzuteilung klappt, oder in den nächsten Jahren (z.B. durch langfristige Verschiebungen im 400 Mhz-Bereich, mit regulatorischen Risiken für den BOS-Festfunk: 443,6000 MHz - 444,9625 und
    448,6000 MHz - 449,9625 MHz) nicht wirklich abzusehen ist?

    Vielleicht überlegen sich die BOS-Hobbystrategen eine TETRA-Ergänzung; z.B. mit dem inzwischen ETSI (http://www.etsi.org/deliver/etsi_ts/...02v030501p.pdf für) den oberen VHF-Bereich spezifizierten TETRA2 (TMO-Betrieb auf 150 khz-Trägerfrequenzen) bzw. TEDS im 2m-Band. Denn dieses Frequenzspektrum (Kanal 00 - 92 im Duplex-Bereich 167,560/172,160 bis 169,380/173,980) nutzt der BOS-Bereich derzeit noch, außerhalb des Kanal 100 -125 für POCSAG-Digitalfunkalarmierung (165,210/169,810 - 165,690/170,290). BOS-Antennenstandorte sind aus dem auslaufenden analogen Betrieb reichlich vorhanden, TEDS-Zellen sind auf dem Markt zeitnah verfügbar.
    Mit einer vorläufig einsatzrelevanten Sperrung von 40 zusammenhängenden 2m-Kanälen (die Polizei nutzt für den Einsatzstellenfunk immer mehr TETRA TMO oder DMO) a´20 khz = 600 khz lassen sich 4 TMO-Trägerfrequenzen a´150 khz abbilden, wovon jedet TMO-Carrier separat eine Datenübertragung (Duplexoption) von bis zu 461 kBit (16-QAM) bzw. 691 kBit/s (64-QAM) unterstützt. Und durchschnittliche 1 Mbit/s zur exklusiven/synchronen Nutzung sind verlässlicher als punktuelle Mbit-Hoffnungen im UMTS-Umfeld (bei öffentlichen Großveranstaltungen mit tausenden Facebook-Nutzern) bzw. 10 Mbit/s-Erwartungen nur bei Sichtkontakt (LOS) zu wenigen LTE-Standorten im Innenstadtbereich!
    Die lokale Funkabdeckung dürften vielen analogen BOS-Antennenstandortbetreibern im 2m- oder 4m Band seit Jahren ausführlich bekannt sein. Und warum im 2m-Band nicht noch weiteres Spektrum für die BOS-TEDS reservieren?

  12. #12
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    Zitat Zitat von Kater 9 Beitrag anzeigen
    Was mich nur wundert dass ein Verein für die BOS Frequenzen fordert. Sind denn die Ministerien nicht mehr in der Lage ihren Bedarf selbst zu artikulieren? Oder haben sie vielleicht gar keinen und sind deshalb zurückhaltend?
    Na ja, mich verwundert es ganz und gar nicht...

    Der PMeV ist der Professionelle Mobilfunk e.V. (veranstaltender Verein der PMR Expo) hier sind vorwiegend Hersteller, aber auch Bedarfsträger (BOS) vertreten. Da Hersteller ja nicht direkt auf unser Politik Einfluss nehmen können, tun sie dies in entsprechenden Gremien...

    Natürlich haben die Hersteller dieser Geräte und Technik ein Interesse, diese Technik auch zum Einsatz bringen zu können, oder habt ihr was zu verschenken?

    Ich will hier keinen in Schutz nehmen, aber glaubt da draussen wirklich noch jemand daran, dass es entsprechende Spezialisten in unserer Regierung gibt, die sich mit solchen Themen befassen? Sowas funktioniert nur durch Lobbyismus...

    Ausserdem fehlt hier die Hälfte...

    Sinn und Zweck dieser ganzen "Bestrebungen" sind auch, vorhandene Techniken auch in unseren Regionen nutzbar zu machen. Im südamerikanischen Raum werden erste "nicht öffentliche" LTE Netze im 450 MHz Bereich aufgebaut, zur Zeit für die dortige PPDR (BOS), aber in diesen Ländern kann auch eine Firma für Ihre Zwecke ihr eigenes LTE-Netz betreiben und errichten.

    In Zeiten von Industriespionage, dem NSA Skandal, und den ach-so-sicheren T-Mobiles und Vodafones dieser Welt betreibe ich lieber eine eigene Infrastruktur.

    ...leider haben das weder die BNetzA, noch das Innen- bzw. das Wirtschaftsministerium bisher so gesehen.

    Leider sieht das generell kaum einer so... GSM funktioniert doch... Vergesst alle mal nicht, dass vor ca. 30 Jahren (!!! Der TETRA Standard ist vor 20/25 Jahren erst standardisiert worden) die Grundsteine für TETRA gelegt wurden, dass wir nur deshalb Frequenzen in diesem Bereich dafür nutzen können. Diese Technik kommt sowohl dem so genannten TUI-Bereich (Transport, Utility, Industry) als auch dem BOS-Bereich zugute...

    Ich bin völlig Jürgens Meinung, wenn er sagt, nach dem TETRA Netz wird kein Geld für ein BOS-eigenes LTE-Netz da sein, aber vordenken und Weichen stellen muss erlaubt sein.

    Da sieht es in Deutschland sehr düster aus.
    Es gibt sicher weitere Verbände, die sich um Frequenzen bemühen, aber leider wird keiner dieser Verbände die Summen ausgeben (können), die eine T-Mobile oder eine Vodafone ausgeben kann.

    Ich vertraue diesen "zu Grossen" nicht, im fall des Black-Outs, stehen wir mit denen ganz schön übel da!

    WLan Netze "ersetzen" zur Zeit LTE für Firmenareale, das war dafür nie ausgelegt oder geplant. Ich bin der festen Überzeugung: keine Frequenzen (Spektrum), keine Innovation.

  13. #13
    Registriert seit
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    Hallo!

    Zitat Zitat von 94-08 Beitrag anzeigen
    Ich will hier keinen in Schutz nehmen, aber glaubt da draussen wirklich noch jemand daran, dass es entsprechende Spezialisten in unserer Regierung gibt, die sich mit solchen Themen befassen? Sowas funktioniert nur durch Lobbyismus...
    Das ist aber gennau das, was in Deutschland und Europa genau Falsch läuft!

    M.E. wäre es viel klüger wenn Ministerien und Bund zu viel mehr grundlegend "teuren" Überlegungen - gerade wenn es um moderne, komplexe Systeme wie Breitband, Energiewende und Frequenzspektrum geht - anständige und UNABHÄNGIGE Sachkundigengremien befragen würde, statt Lobbyisten.
    Unabhängig heißt hier: Keinerlei Mitspracherechte von Lobbyisten.

    Nur so kann man sicher sein eine wirklich angemessene und zukunfssichere Lösung auf den Tisch zu bekommen, welche im Preis/Leistungsfaktor ein Optimum erreicht.

    Zitat Zitat von 94-08 Beitrag anzeigen
    Sinn und Zweck dieser ganzen "Bestrebungen" sind auch, vorhandene Techniken auch in unseren Regionen nutzbar zu machen. Im südamerikanischen Raum werden erste "nicht öffentliche" LTE Netze im 450 MHz Bereich aufgebaut, zur Zeit für die dortige PPDR (BOS), aber in diesen Ländern kann auch eine Firma für Ihre Zwecke ihr eigenes LTE-Netz betreiben und errichten.
    Ja, nur wofür zum Geier LTE? Wofür überhaupt Breitband?
    Was um himmels willen will man denn für Daten zu BOS-Fahrzeugen streamen?
    Vergesst nicht: LTE "von der Stange" ist nichts anderes als eine Funklösung für stink normale Konsumer-DSL (unsymmetrisch).
    Heißt: Man hat einen fetten Downstream, aber nur einen winzigen Bruchteil davon als Upstream-Bandbreite.

    Ergo: Die eventuell denkbaren 4-5 HDTV-Cams eines Streifenwagens (z.B. im Falle eines Notrufes oder einer Verfolgungsfahrt) mal eben in die Leitstelle zu streamen, wird mit LTE auch nur sehr kompromissbehaftet funktionieren.

    Das einzig "andere" was mir einfällt, wozu Breitbandzugang eventuell hilfreich sein könnte:
    Detailierte Grundriß- und Bebauungspläne, eben beispielsweise für ELW oder auch MEK/SEK zur effizienten Einsatzplanung.
    Nur ehrlich gesagt...diese Daten sind auf Fahrzeuginterne und eigensichere NAS sinvoller untergebracht.
    Damit solche Sachen nicht in falsche Hände kommen eben eine Verschlüsselung: Ein Schlüsselteil kann eine Personalnummer eines Berechtigten sein, ein zweiter Teil eine Fahrzeugberechtigung , ein dritter Teil passend zum jeweiligen Datensatz kommt im Einsatzfall per SDS über Tetra von der LST.
    Was kostet heute noch 1TB Festplattenkapazität? Wieviel braucht man für alle Pläne einer Großstadt in einem handlichen Datenformat...6TB...10TB...?
    Die Datenpflege kann dann je nach Aktualisierungsrhytmus wöchentlich oder Monatlich automatisiert in der Fahrzeughalle der jeweiligen BOS geschehen.

    Zitat Zitat von 94-08 Beitrag anzeigen
    In Zeiten von Industriespionage, dem NSA Skandal, und den ach-so-sicheren T-Mobiles und Vodafones dieser Welt betreibe ich lieber eine eigene Infrastruktur.

    ...leider haben das weder die BNetzA, noch das Innen- bzw. das Wirtschaftsministerium bisher so gesehen.
    Das alle immer diese Schen zusammenschmeißen, die nicht zusammen gehören.
    Gut, man darf eventuell, mit endsprechender Vorsicht und Realismus darüber diskutieren ob die NSA in einzelnen Fällen tatsächlich Betriebsspionage (im Sinne von Weiterverkauf endsprechender Daten an Konkurrenzindustrien) beteiligt war.
    Ich persönlich halte das so lange für undenkbar, bis sowas tatsächlich mal nachgewiesen wird.

    Was immer wir auch in Datennetzen streamen - wir können nicht an unendlich vielen Fronten kämpfen. Die allgemeine Bedrohung seitens Kleinhacker, globaler BOT-Netze und unzähliger Geheimdienste von "Schurkenstaaten" artet schon in einem digitalen Wettrüsten aus. Wer versucht sich auch noch vor befreundeten Diensten wie die NSA zu versperren, kämpft an einer hoffnungslosen Front.
    Viel bedenklicher sollte man andere Dienste beleuchten, auch wenn man jetzt schon nach LTE schreit.
    Welche Hardwarehersteller auf Chipebene wären denn preislich tauglich für BOS-LTE?
    Huawei? Vorsicht....!
    Denn Datensicherheit fängt schon auf Controllerebene an. Hintertüchen in Hardware oder in undurchschaubaren Firmwares sind fatal für sicherheitskritische Anwendungen!

    Zitat Zitat von 94-08 Beitrag anzeigen
    Leider sieht das generell kaum einer so... GSM funktioniert doch... Vergesst alle mal nicht, dass vor ca. 30 Jahren (!!! Der TETRA Standard ist vor 20/25 Jahren erst standardisiert worden) die Grundsteine für TETRA gelegt wurden, dass wir nur deshalb Frequenzen in diesem Bereich dafür nutzen können. Diese Technik kommt sowohl dem so genannten TUI-Bereich (Transport, Utility, Industry) als auch dem BOS-Bereich zugute...
    Tetra ist da kein Einzelfall, bei weitem nicht.
    Das Iridum-Satellitennetz welches Motorola ab den 90'ern anfing zu realisieren, lag schon fix und fertig seit mitte der 70'er Jahre in deren Schubläden.

    Ebenso hat unsere Automobilindustrie schon seit Mitte 80'er sehr interessante Erkentnisse und Technologien im Bereich Verkehrssteuerung, Automationen und Fahrzeugsicherheit entwickelt, wovon bis heute nichts am Markt erhältlich ist.
    Ja doch, als Zukaufoption der gehobenen Klassen gibt es zumindest endlich den GSM-Notrufknopf wovon die Automobilindustrie schon mitte der 90'er meinte "das wird neuer Standard!".
    Lachhaft...

    Zitat Zitat von 94-08 Beitrag anzeigen
    Ich bin völlig Jürgens Meinung, wenn er sagt, nach dem TETRA Netz wird kein Geld für ein BOS-eigenes LTE-Netz da sein, aber vordenken und Weichen stellen muss erlaubt sein.
    Ja aber bitte mit Sinn und Verstand:
    Bevor man an ein Breitband-Funknetz denkt, sollte man zunächst einmal eruieren um welcher Art von Daten es denn geht.
    Und sollten tatsächlich Daten in größerem Umfang zwischen Führungsfahrzeugen (z.B. ELW) und einer Leitstelle in Echtzeit übertragen werden müssen, gibt es mit absoluter Sicherheit auch eine leistungsfähigere und günstigere Lösungsmöglichkeit.

    Man schaue z.B. auf die RiFu-Zuweisung bei 14GHz für BOS.
    Und als Kreativitätsquelle schaue man was die Post in den 80'ern als Dienstleister für den öffentlich rechtlichen Rundfunk mit dem VPN-Richtfunk betrieb.
    Wo immer ein Ü-Wagen war, und keinen SNG-Transponder zugewiesen bekam, wählte man sich beim nächstgelegenen Fernsehturm per VPN-Netz ein.
    Die Parallelen liegen auf der Hand: Alle Kanäle nach TV-Norm in 7MHz Bandbreite, heute freizügig nutzbar in 64QAM oder fetter. Exclusiver Kanalzugriff symmetrisch...wenn Downstream 800MBit/s dann auch 800MBit/s Upstream...oder eben mehr.

    Vorteile für die BOS:
    Frequenzen sind bereits zugewiesen, alles was man bräuchte wären TOP-Standorte und automatisierte Antennensteuerungen die sich selbstständig optimal auf ihre Gegenstelle ausrichten.
    Dank anständiger Sendeleistung zzgl. gußeisernen Antennengewinn kommt man damit auch erheblich weiter als mit Tetra oder LTE.

    Vor alle dem sollte man aber eben genau überlegen ob eine 10-30Kg-NAS vollgepackt mit Terrabyte bis zum abwinken je Fahrzeug nicht vielleicht doch günstiger und effizienter ist.

    Zitat Zitat von 94-08 Beitrag anzeigen
    Da sieht es in Deutschland sehr düster aus.
    Es gibt sicher weitere Verbände, die sich um Frequenzen bemühen, aber leider wird keiner dieser Verbände die Summen ausgeben (können), die eine T-Mobile oder eine Vodafone ausgeben kann.
    Genau das ist es ja auch: Diese ganzen Frequenzen die für öffentlichen Mobilfunk versteigert werden, sind auch nur speziell für öffentlichen Mobilfunk gedacht.
    Wenn eine Firma, z.B. ein Industriegelände, interesse an einer eigenen Mobilfunkfrequenz hat, kann und darf er sich diese regional (für sein Gelände) bei dem rechtmäßigen Lizensinhaber "untermieten".
    Viele Fälle dieser Art gibt es nicht, aber so ein paar schon.
    Beispielsweise gibt es einige Industriegelände die aufgrund solcher "Untermiet-Sachen" aus den öffentlichen Netzen von D1/D2/O2/Viag komplett (GSM/UMTS/LTE) ausgespaart sind.
    Diese "Untermieter" sorgen dann mit einer oder mehrerer eigenen BTS für einen Zugriff mit Berechtigungs-Struktur.
    Als Besucher, Servicetechniker o.ä. mit eigenem Handy in solche Netze Roamen geht problemlos, aber viel mehr als 110, 112 und ein paar Firmeneigene Nummern geht da nicht.
    Für jeden Pief muss man in deren Sicherheitsabteilung bitten und betteln um auch andere Rufnummern freigeschaltet zu bekommen.
    Der Grund ist plausibel: Datenschutz! Schutz vor Betriebsspionage!
    Man will halt um sein Hochsicherheitsgelände eine Kommunikationsmauer errichten wo niemand unkontrolliert Informationen raus oder Viren/Trojaner rein bekommt.


    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

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