Hallo!

Zitat Zitat von Kater 9 Beitrag anzeigen
Na ja sagen wir mal so: Wenn man unvoreingenommen eine Ausschreibung durchführt und nicht vorher schon bestimmt was man haben will, sondern dem Geist des Ausschreibungsrechts folgt und das wirtschaftlichste Angebot in Bezug auf Leistung und Kosten ermittelt, kommt fast nie das bekannte Fabrikat raus.
Naja, das ist auch richtig.

In "schlechten" Ausschreibungen werden kiloweise Papier für die Leistungsbeschreibung vollgetackert mit Worten die exakte, tiefgehende Funktionen von Geräten und Gerätemodule beschreiben die - aus einer auswahl vieler Geräte - immer deutlicher auf ein bestimmtes Fabrikat deuten. Dennoch artekuliert man sich kunstvoll darum herrum auch glaich Klarzext zu schreiben.

Beispiel: Ein komunales Ordnungsamt hätte gern Digitalfunk. Eigenes Netz, mit knapp 300 Handfunkgeräten und knappen 60 Fahrzeuggeräten, nebst Infrastruktur für ihr Einsatzbereich.
Ganz klar: BDBOS wäre teuer, wäre keine eigene Infrastruktur, und rechtlich erst mal fraglich in der "durchsetzbarkeit": Denn neben dem O-Amt sollen auch Tiefbau und andere komunale Ämter mitfunken.
Ziviles Tetra wäre ein Zwischending, aber eben teuer.
Ein DMR-Capacity+ System wäre das klar "wirtschaftlichste" gewesen.

Aber mitnichten...die waren von Anfang an auf (ziviles) Tetra aus.

Im Durchschnitt etwa 80-100 Ausschreibungen solcher Art landen bei mir recht schnell im Altpapier. Den auf der einen Seite wollen die "das wirtschaftlichste" Angebot haben, beschreiben aber in all ihren Deteils die unverkennbaren Werbeaussagen von gezielten Geräten und Techniken die - in diesem Kontext übertrieben teuer sind.

Das beste dann wenn sowas geforder wird wie...:
"Alle Handfunkgeräte müssen mit einem kabellosen In-Ear Headset voll fernbedienbar (!!) über mindestens 800m sein."

Durch solche Torfköppe wird das niemals "wirtschaftlich", sondern generell unnötig teuer.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser