Quelle: https://www.freiepresse.de/LOKALES/M...el10196947.php abgerufen am 02.05.2018

Endlose Geschichte: die Piepser in Mittelsachsen
Feuerwehrleute klagen weiter über fehlerhafte Alarmierungen. Das Landratsamt und die Firma kündigen Lösungen an.

Von Heike Hubricht
erschienen am 02.05.2018

Freiberg/Oederan. Ärger bei den Feuerwehren: Eigentlich sollte die digitale Alarmierung Mitte vergangenen Jahres funktionieren. Doch die Kritik mittelsächsischer Feuerwehrleute an den rund 4000 neuen Meldeempfängern ebbt nicht ab. Nach wie vor gibt es Fehl- und Doppelalarmierungen, aber auch ausbleibende Alarmierungen. Die Geräte-Akkus sind zu schnell runter - und wenn sie fast leer sind, ist die Signalisierung unzureichend.

Über das Abstellen dieser Probleme haben Vertreter des Landratsamtes, das die Ausschreibung für die Piepser durchgeführt hatte, des Planungsunternehmensund des Lieferanten, der Firma Telent, in Freiberg beraten.

Laut Telent-Sprecher Giuseppe D'Amicis war es ein "sehr konstruktives Treffen". Es seien "alle Punkte besprochen worden, die zu einer Netzoptimierung führen". Indes nennen weder Lieferant noch Landratsamt einen Zeitpunkt, bis zu dem die Probleme abgestellt sein sollen. Steffen Kräher, Leiter der Abteilung für Ordnung und Sicherheit und Veterinärwesen, sagt: "Wir haben noch kein Enddatum, sind aber massiv dran und arbeiten dabei eng mit den Feuerwehren zusammen." Updates, also Aktualisierungen für die Software der Piepser, würden derzeit getestet und seien bisher noch nicht kreisweit erfolgt. "Die Geräte sind noch nicht mängelfrei", so Kräher.

Das Unternehmen Telent, das zur Euromicron-Gruppe gehört, war bei der öffentlichen Ausschreibung der wirtschaftlichste Bieter. Unter mittelsächsischen Feuerwehrleuten kursiert aber das Gerücht, dass die knapp kalkulierten Kosten zu Lasten der Qualität gegangen sind. Dies weist Unternehmenssprecher Giuseppe D'Amicis zurück. "Das angebotene System liegt teilweise deutlich über den im Leistungsverzeichnis geforderten Kriterien. Eine Qualitätsminderung auf Grund des Angebotspreises ist ausgeschlossen", sagt Giuseppe D'Amicis. Eine Einschätzung der jetzigen Situation könne er nicht treffen. "Wir haben mit unserem Auftraggeber eine Vereinbarung, dass über interne Vorgänge nicht öffentlich gesprochen wird. Wir bitten daher um Verständnis, dass wir uns zu diesem Punkt nicht äußern können", so der Sprecher.

Unterdessen setzen viele mittelsächsische Feuerwehren auch auf eine Alarmierung per Apps oder SMS. Der Kreis unterstützt dies laut Kräher technisch, aber nicht finanziell. Und: Bisher gibt es in Mittelsachsen 43 digitale Sendestationen. Weitere sollen folgen. "Doch erst mal müssen wir das Netz zum Laufen bringen, dann über zusätzliche Standorte entscheiden", so Kräher.

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Besonders lustig finde ich ja den Abschnitt "liegen teilweise deutlich über den im LV geforderten [...]" ... z. B. die Akkulaufzeit (auch nach Update) liegt deutlich unter dem zugesagtem ;) Da kommen dann so tolle Tipps wie "LEDs aus, Vibrationsmotor vermeiden und am besten die Akustik auch so kurz wie möglich"....