Hallo!

Zitat Zitat von Hacky Beitrag anzeigen
also Empfangen kann ich 1A !

Nur das senden geht halt nicht, ich frag mich auch, wie die 4m Antennendraht auf der kurzen Antenne aufgewickelt sein soll...
Schau mal auf ein BOS-Fahrzeug nach der Antenne für 4m.
Ist diese 4m lang?

Und: Draht kann man sogar _sehr viel_ unterbringen je nach Wicklungsform.
Es gibt z.B. auch Aufsteckantennen für CB-Funk die nicht länger sind als ~20cm.
Da ist grob dreimal mehr Drahtlänge nötig im Vergleich zu ner 4m Antenne.

Zitat Zitat von Hacky Beitrag anzeigen
Vielleicht habe ich auch einfach eine schlechte Qualität erwischt?
Wenn es eine originale Motorola-Antenne war, ist das eher aus zu schließen.
Vielmehr wird am Verständniss der Grundlagen hapern:

Da Handfunkgeräte tragbar sein sollen, möglichst ohne das sich der Träger permanent die Augen aussticht oder im die Antenne permanent in der Achselhöle kitzelt, verkürzt man solche Antennen durch aufwickeln der nötigen Drahtlänge.

Dadurch sinkt freilich der Wirkungsgrad einer Antenne.
Bei gleichbleibender Frequenz kannst du ausgehen von einer Referenzantenne, für gewöhnlich ein verlustfreies Dipol mit 0dBD.
Ein halber Dipol (Fahrzeugantenne) hat ebenso 0dbD.
Verkürzt man diese Antennenform weiter, das sie von ca. 90cm auf unter 20cm schrumpft, kann diese Antenne nicht mehr genauso effektiv sein wie die Referenzantenne.
Bei derart kurzen 4m Antennen kann man getrost von -5 bis -8dBD ausgehen. Am Körper getragen bzw. bei ungünstigen parasitären Umgebungslasten sinkt der Wirkungsgrad noch weiter auf -10 bis -20dBD.

Die genannten Werte sind grobe Fixpunkte die in etwa so damals in den 70'er und 80'er Jahren von Kathrein erforscht wurden.

Heißt im Klartext:
Von angenommenden 2,5W Sendeleistung eines nach TR-BOS abgeglichenen Fug13b, würde nur eine 0dBD-Antenne (Fahrzeugantenne, Dipol oder Groundplane) auch die vollen 2,5W ERP in die Luft bekommen.

Gleiches Fug13b mit 2,5W Ausgangleistung an einer massiv verkürzten Aufsteckantenne mit im optimalsten Falle -5dBD käme nur noch auf eine Abstrahlung von...:

2,5W = 34,0dBm
-5dBD= 29,0dBm
29,0dBm = 0,8W ERP

Verkürzt man die Antenne noch weiter und erreicht eine Antenne mit 8dB weniger als die Referenzantenne, also -8dBD, dann sieht es noch schlimmer aus:

34,0dBm -8dBD = 0,4W ERP

Will man es also handlich haben, geht man unweigerlich einen Kompromiss ein der eine eh schon fatale Bilanz nur noch weiter verschlechtert.

Aus meiner Erfahrung als Funktechniker kann ich sagen, das gute 80% aller Fug13 die zu mir geschickt werden nach dem Motto "bitte neu abgleichen, keine Reichweite!" tip-top in Schuß sind.
Nicht selten stellt sich bei der nachfolgenden Korrespodenz herraus das diese Geräte einzeln angeschafft (teilw. privat) wurden in der irrigen Annahme das diese im regionalen Funknetz ebenso selbstverständlich laufen wie die Fug8b auf den Fahrzeugen.

Aber genau das ist eine falsche Annahme!
Man kann von einem ländlichen 4m Funknetz, wo ein exponiertes Relais ein Einsatzgebiet von 60-100Km² abdecken soll, jederzeit mit einem Fug13b welches effektiv nur <1W ERP schafft, erreicht werden kann, missachtet die physikalischen Grundbedingungen.
Effektiv anhand der ERP der dazu gedachten Antennen, unterscheiden sich Fug13b in der Reichweite nicht nennenswert von Fug11b.
Ein paar Km halt, mehr nicht.

Daher sind Funknetze in denen offiziell große Mengen an Fug13b betrieben werden, beispielsweise in Süddeutschland, generell Gleichwellennetze mit einer endsprechenden Relaisdichte.
Eben ähnlich wie DME-Netze: Wenn man ein Netz baut wo alle 8-10Km +- ein Relais steht, braucht innerhalb dieses Bereiches ein Fug13b theoretisch nie weiter als 5Km zu reichen.
Das passt dann.

BTW:
Die selbe Problematik, wenn auch deutlich entschärfter, hat man mit Handfunkgeräten im 2m Band. Die Referenz ist ein Lambda/4 Strahler ~45cm bzw. gleichwertiger Dipol mit 0dBD.
Die heute übliche Antennenlänge bei Handfunkgeräten sind auf etwa 15cm verkürzt und liegen zwischen -3,5 und -5dBD Negativgewinn.
Ein Fug10 mit 2,5W käme in ERP also bei -3,5dBD auf etwa 1,1W ERP.
Bei -5dBD sogar nur auf wieder etwa 0,8W ERP.

Daher: Wenn es im Betriebsfunk um Funknetze geht, die überwiegend auf Handfunkgeräte basieren, rate ich strikt von 2m ab und empfehle 70cm.
Denn nur dort hat man beinahe ideale HFG-Bedingungen:
Ideale Referenzantennenlänge liegt bei ~17cm. Verkürzt auf heutigen ~15cm Standard kommt man auf einen Gewinn im Bereich -0,5 bis -1,2dB.
Heißt: Von 2,5W Ausgangsleistung (34dBm) kommen auch tatsächlich mit 2,2W (-0,5dBD) bzw. 1,9W (-1,2dB) nennenswerte ERP-Werte zustande.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser