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Thema: Intermodulaton durch...?

  1. #1
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    Intermodulaton durch...?

    Schönen Sonntag euch allen.

    Um mal in der Runde zu schmeißen mal eine kurze Geschichte...

    Gestern nachmittag fing meine "Kanal Belegt" LED von meiner 2m Anlage an zu Flackern.
    Die erste Stunde war nir das egal...dachte zuerst an Überreichweiten.
    Irgendwann wurde ich aber neugierig und hörte mal rein was denn da auf meinem Kanal reinsendet, wo ich im Umkreis von gut >100Km der einzige bin der dort eine Zuweisung hat.

    Und siehe da...eine rischtigg digge Intermodulation von irgend einem BOS-Bedarfsrelais wo der Rettungsdienst im Westfalenpark funkte.
    Das hatte ich so in der Form noch nie, weswegen ich der Geschichte etwas nachging...also erstmal die Nutzfrequenzen gesucht und rumgerechnet wie/wo da was Intermoduliert.

    Als erstes das Bedarfsrelais gesucht und schnell gefunden...war zwei BOS-Kanäle höher als bisher so üblich. Aber sollte es nur an der 40KHz höeren Frequenz des Bedarfsrelais liegen?
    Ausserdem war ich erschrocken...:

    Das Intermodulationen ja generell aus mindestens 2 oder mehr Einzelsignalen bestehen deren Modulationen sich überlagern dürfte allseits bekannt sein.
    Von daher war es für mich selbstverständlich das das IM-Produkt auf meiner Betriebsfunkfrequenz sich gräßlich...ja fast scheußlich anhörte.

    Doch...Oh Schreck...das Originalsignal im 2m BOS OB klang 1:1 ebenso schrottig wie die IM auf meiner gut 9MHz tieferen Frequenz.

    Also mal eben alles angeschmissen was hier zur Fernanalyse rumsteht...
    Die Modulation des Relais...naja, sauber in den Spitzen bei 4kHz, nix verzerrt...dafür in der Abfallphase (Leerträger) eine permanente Störmodulation die sich wie ein 40 Jahre altes Moped anhörte.
    Dennoch klang da alles ziemlich begrenzt...als ob der RS-Empfänger im Unterband entweder zu schmal in der ZF, oder einfach um gute 2-3kHz neben der UB-Frequenz lag.

    Und Apropo Abfallphase...
    Ich kenne nicht viele RS2-Zusätze...aber eine die wie ein Zufallsgenerator eine Abfallverzögerung zwischen schnarchlangsammen 5 Sekunden bis zu katsrophalen 9 Sekunden (im Mittel ca. 6Sek.) hin und her wabert, ist mir noch nie begegnet.

    Also nochmal den Specki angeschmissen um zu gucken wo das Teil sonst noch rumsaut.
    Siehe da...wie selbstverständlich...alleine im 2m band zwischen 144-174MHz dieses Teil auf sechs Frequenzen gefunden.
    Bei keinem dieser IM-Produkte war irgendeine Fremdmodulation erkennbar, die auf ein zweites Mischsignal hindeuten könnte.

    Sollte dieses Moped in der Störmodulation vielleicht die Ursache sein?
    Stichwort Sender-Intermodulation des Relais?

    Nungut...ich fühlte mich nicht wirklich gestört, nur eben interessiert.
    Und die andern fünf IM-Produkte scheinen auch sonst niemanden ernshaft gestört zu haben, denn sonnst hätte die BnetzA da sicherlich eingegriffen.

    Leute, Leute...was ist da nur schief gelaufen. Seit Jahren nicht ansatzweise ein derartig schrottiges Signal in professionellen Frequenzbereichen gesehen.

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser

  2. #2
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    Das klingt mir fast nach "... da können wir endlich mal wieder unsere alten Sachen aus dem Keller hervorkramen, bevor wir was Neues kaufen. Der Digitalfunk kommt ja bald."
    Dinge, die im Museum wg. Altertümlichkeit aussortiert würden, werden bei größeren Veranstaltungen einfach herausgekramt, ohne dass sich fachliches Personal damit befasst. Und so lange es unsere Veranstaltung nicht stört, kann ich damit funken. Von Störungen 10 Kanäle aufwärts und abwärts weiß der Nutzer / Verantwortliche oft gar nichts.
    Schöne Grüße,
    abc-truppe
    Mod-Team
    (Kleinanzeigen, Off-Topic)

  3. #3
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    Hallo!

    Zitat Zitat von abc-truppe Beitrag anzeigen
    Das klingt mir fast nach "... da können wir endlich mal wieder unsere alten Sachen aus dem Keller hervorkramen, bevor wir was Neues kaufen. Der Digitalfunk kommt ja bald."
    Aber freilich, dagegen ist noch nicht mal etwas dagegen aus zu setzen.
    Als Extrembeispiel: Aus zwei alten Fug9 der 60'er Jahre TFK/SEL-Ära nebst Relaisstellenzusatz und externer Duplexweiche kann man sehrwohl ein RS2 aufbauen, welches von Funktion und Signalgüte (sowohl spektrale Reinheit des HF-Trägers als auch der Modulation) kaum moderneren Geräten nachsteht.

    Allerdings geht das halt eben nur mit einem Mindestmaß an Wartung.
    Es ist blauäugig zu glauben das solche Geräte über 50-60Jahre absolut wartungs- und Abgleichfrei heute noch genauso funktionieren, wie im Jahre 1970.

    Zitat Zitat von abc-truppe Beitrag anzeigen
    Dinge, die im Museum wg. Altertümlichkeit aussortiert würden, werden bei größeren Veranstaltungen einfach herausgekramt, ohne dass sich fachliches Personal damit befasst.
    Nungut...wer stellt denn RS2-Bedarfsrelais für HiOrg's nebst Teleskopmast?
    Sonder-ELW1 oder eher ELW2? Und wer an solchen Fahrzeugen ist ermächtigt nach Frequenzzuteilung solch ein Relais auf zu bauen?
    Braucht man dafür heute keine endsprechend geschulten/ausgebildeten Fernmelder mehr?

    Zitat Zitat von abc-truppe Beitrag anzeigen
    Und so lange es unsere Veranstaltung nicht stört, kann ich damit funken. Von Störungen 10 Kanäle aufwärts und abwärts weiß der Nutzer / Verantwortliche oft gar nichts.
    Leider....leider...
    Denn gerade auf Großveranstaltungen ist die Zahl der lokalen Frequenznutzungen auch ausserhalb der BOS-Bereiche deutlich höher als ausserhalb von solchen Großveranstaltungen.

    Eigentlich wäre an jedem RS2-ELW oder Fernmeldezug eigentlich ein kleiner Spektrumanalyzer nebst EDV-gestützer Intermodulations-Simulation sinnreich.

    Aber davon ab: Wenn ich irgendwo eine Feststation oder auch ein Relais aufbaue, dann beurteile ich in der Testphase vor allem das Ausgangsspektrum sowie die Restmodulation des unmodulierten Trägers.

    Und wenn ich dort irgend etwas anderes höre als leises, weiches und gleichmässiges Rauschen, dann klingen bei mir alle Alarmglocken.
    Sind andere Sender am Ort die Sender-Intermodulation verursachen könnten, wäre mein erster Griff in Richtung Zirkulator.
    Zur allgemeinen Bespassung hab ich mal ein Screenshot angehängt.
    Das NF-Signal ist so gepegelt, das die Zahlen links recht genau den Hub des Signals in 100Hz Auflösung zeigen.
    Ende der Nutzmodulation also etwa 4,0kHz, danach 10 Sekunden Störmodulation mit 200~360Hz bis Trägerabfall. Also etwa der Hub, womit in anderen Funknetzen z.B. CTCSS und DCS rumsurrt.
    Dieses 2-Takt-Moped hört sich für mich nach irgendwelchen Fragmenten einer Fernwirk- oder Telemetriegeschichte aus.
    Sowas hört man eigentlich bevor der Wirkbetrieb startet.

    Und was die Abfallverzögerung angeht: Optimum ist und bleibt 2-3 Sekunden.
    Lang genug damit jeder HFG-Träger hört das seine Durchsage bis zum Relais kam, aber eben nicht unnötig länger. Denn jede Sekunde mehr heißt mehr Kanalauslastung, mehr Belastung für die Sendeendstufe, mehr Wärme im Sendegerät.
    Gerade mit Altgeräten ein seeehr kritisches Thema. Und bei neueren Geräten einfach unnötiger Verschleiß.

    Grüße aus Dortmund

    Jürgen Hüser
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